20.000 Fahrzeuge passieren den Wattkopftunnel täglich. Patrick Bohner, Leiter des Amtes für Straßen im Landratsamt, zur Schließung der Röhre.
Was ist im Wattkopftunnel passiert?
BohnerUnsere Straßenmeisterei hat es so formuliert: das Herz des Tunnels hat aufgehört zu schlagen. Der Verkehrsrechner im Tunnel ist abgestürzt und lässt sich bislang nicht mehr zum Laufen bringen. Wir haben das zunächst per Fernwartung, die Reparatur ließ sich aber nicht bewerkstelligen Inzwischen ist der Rechner ausgebaut und bei der Wartungsfirma in Stuttgart, wo man versucht, ihn zu reparieren. Wir hoffen, dass die Instandsetzung glückt. Was sie kostet, kann ich derzeit nicht sagen.
Warum ist die Komplettschließung notwendig und wie lang wird sie dauern?
BohnerEin sicherer Betrieb des Tunnels ist nicht gewährleistet. Über den Rechner laufen die Rauchentwicklungskontrolle, die Signalanlagen und Geschwindigkeitsanzeigen, die Belüftung und die automatische Sperrung, wenn im Tunnel ein Unfall geschieht. Man kann also auf den Rechner nicht verzichten. Sollte die Reparatur gelingen, können wir vielleicht schon Mittwoch wieder öffnen. Wenn nicht, ist schwer zu sagen, wann der Wattkopf wieder in Betrieb geht. Wir kennen die aktuellen Lieferzeiten für einen neuen Rechner nicht. Glück haben wir insoweit, als dass derzeit weniger Verkehr auf den Straßen rollt. Wäre der Ausfall zu normalen Zeiten passiert, sähe es auf den Umleitungsstrecken ganz anders aus.
Wie häufig kommen solche schweren technischen Störungen vor?
BohnerIm Wattkopftunnel sehr selten. Der letzte größere technische Störfall war an der Brandmeldeanlage im Mai 2018. Da mussten wir für drei Tage zumachen. Wir schließen den Wattkopftunnel regelmäßig alle Vierteljahr für nächtliche Wartung und alle Halbjahr zusätzlich für Reinigungsarbeiten. Betrieb und Unterhaltung des Tunnels kosten uns jährlich 700 .000 Euro. Das Land ersetzt uns diesen Aufwand aber wieder. In der dritten Januarwoche steht eigentlich die Quartalswartung an. Ob wird die in gewohntem Umfang erledigen können, wissen wir nicht. Vielleicht müssen wir ein paar Dinge auf April verschieben.