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Das älteste Familienunternehmen in Ettlingen

Bardusch ist 150 Jahre alt: Kaum Einbußen in der Corona-Krise

Schmutzfangmatten, Berufsbekleidung, Bett- und Tischwäsche, das alles bietet Bardusch. Das Familienunternehmen in fünfter Generation sieht sich gut für kommende Herausforderungen gerüstet.

Firma Bardusch
Standorttreu: Seit 150 Jahren ist Bardusch in Ettlingen beheimatet und beschäftigt dort heute 450 Mitarbeiter. Das Familienunternehmen ist ein europaweit aktiver Textildienstleister. Foto: Werner Bentz

Die Zahlen sind beeindruckend: 150 Jahre Firmengeschichte, Familienunternehmen in fünfter Generation, 450 der insgesamt 3.500 Mitarbeiter allein am Standort Ettlingen und Niederlassungen in fünf weiteren Ländern von Frankreich bis Ungarn. Das alles ist Bardusch 2021.

Aus einem 1871 an der Alb gegründeten „Ein-Frau-Betrieb“, so Geschäftsführer und Gesellschafter Matthias Bardusch, sei ein europaweit tätiger Textildienstleister geworden, der Kunden in der Gastronomie, in Industrie und Handwerk sowie in Kliniken und Pflegeeinrichtungen versorgt. Und der täglich rund 420 Tonnen Wäsche bearbeitet. 

Keine zentrale Feier zum 150. Geburtstag

„Gerne hätten wir das Jubiläum anders gefeiert“, aber große Events seien aufgrund der Pandemie nicht möglich, daher plane man eher mit kleinen, dezentralen Zusammenkünften. Die seit mehr als einem Jahr anhaltende Corona-Situation „hat uns zwar herausgefordert, wir haben aber ein starkes Team, mit dem wir durch die Krise gekommen sind“, betonte Firmenchef Bardusch nicht ohne Stolz.

Oliver Kuck, ebenfalls Geschäftsführer im Unternehmen, sprach davon, dass der Umsatz der Bardusch-Gruppe im vorigen Jahr um 4,7 Prozent zurückgegangen sei. Einbußen in den Bereichen Hotellerie und Gastronomie, die besonders vom Lockdown betroffen waren und sind, habe man durch Aufträge aus der Pharmabranche, der Lebensmittelindustrie und den Kliniken kompensieren können. Insgesamt lag der Umsatz bei 314 Millionen Euro.

Bardusch profitiere von einem guten „Länder-, Branchen- und Produkte-Mix“. Kuck wörtlich: „Wenn Bettwäsche mal nicht funktioniert, dann läuft die Berufsbekleidung und umgekehrt“.

In allen europäischen Ländern sei Bardusch auf Wachstumskurs, Akquisitionen habe man ins Auge gefasst. Laut Kuck wurde Bardusch während Corona als systemrelevant eingestuft, der Geschäftsbetrieb sei dadurch die ganze Zeit über sichergestellt gewesen. Kurzarbeit gab es nur in der Sparte Hotel- und Gastronomiebedarf.

Reinraum wird ein großes Thema

Die Präsenz in sechs europäischen Ländern sorge für kurze Wege zu den Kunden, auf deren veränderte Wünsche und Anforderungen schnell reagiert werden könne. Laut Andreas Holzer, bei Bardusch für das Europa-Geschäft zuständig, richtet sich das Augenmerk des Mittelständlers verstärkt auf den Bereich Reinraum, die sechste Reinraumwäscherei in Europa sei inzwischen eröffnet. „Das ist ein Zukunftsmarkt“, so Holzer. Denn Partikel- und Keimfreiheit spiele bei Kunden aus der Pharmaindustrie, der Elektronikbranche und der Biotechnologie eine immer größere Rolle. Die Prozesse seien alle so gestaltet, dass aufbereitete Textilien „keinerlei Schmutz- oder Stoffpartikel aufweisen“.

Zu den Herausforderungen der nächsten Jahre zählt das Familienunternehmen die digitale Transformation, nicht nur am Hauptsitz in Ettlingen. Seit rund dreieinhalb Jahren ist man Oliver Kuck zufolge in Sachen Digitalisierung unterwegs, habe dazu eine eigene Akademie für die Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten aufgebaut. Auch engagiert sich Bardusch in der Ausbildung: derzeit lernen 20 junge Menschen dort einen Beruf oder machen ein duales Studium.

Im Jubiläumsjahr will das Unternehmen unter dem Motto „150 Jahre Bardusch – 150 gute Taten“ an den unterschiedlichen Standorten auch unter persönlichem Einsatz der jeweiligen Belegschaft soziale und ökologische Projekte unterstützen. Baumpflanzaktionen, Biotoprenaturierung, Tierpatenschaften in Zoos sind nur einige der Ideen. Das finanzielle Engagement für Kultur (Schlossfestspiele), Vereine, Schulen oder Wohlfahrtsverbände geht im übrigen weiter. Dafür gab es schon 2013 den „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung“ des Landes Baden-Württemberg.

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