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Der „böse Mann am Klavier“

Fastnachter Matthias Walz erhält in Ettlingen den Narrenbrunnenpreis der Narrengilde

Bereits zum 57. Mal wurde am Samstagabend in Ettlingen der Narrennbrunnenpreis verliehen. Dieses mal ging er Matthias Walz aus Karlstadt.

Fränkischer Fastnachter bekommt Narrenbrunnenpreis: Ralph Klein, Anna Stolz, Matthias Walz, Johannes Arnold und Bernhard Maier (von links)
Fränkischer Fastnachter bekommt Narrenbrunnenpreis: Ralph Klein, Anna Stolz, Matthias Walz, Johannes Arnold und Bernhard Maier (von links). Foto: Gustl Weber

Im Blickpunkt der Verleihung des 57. Narrenbrunnenpreises der Narrengilde Ettlingen am Samstagabend im Asamsaal des Ettlinger Schlosses stand die fränkische Fasnacht.

Denn mit Matthias Walz, dem „bösen Mann am Klavier“, war es ein „medienträchtiger Akteur“ der den Narrenbrunnenpreis entgegennehmen durfte. Er ist seit Jahren einer der Stars der Kultsendung „Fastnacht in Franken“des Bayerischen Fernsehens.

„Matthias Walz ist auf der Bühne ein mitreißender Akteur, der den Freiraum des Narren wahrlich tief ausschöpft, dabei so manche Peinlichkeit beleuchtet und man trotzdem lacht“, meinte Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler). Der Ettlinger Narrenpreis gelte längst als Bambi in der bundesweiten Fasnacht.

„Wie gut, dass wir uns nach Corona wieder unbeschwert treffen können und dabei spüren, wie wichtig ein gutes Miteinander ist. Dabei dürfen wir jedoch alle den Krieg in der Ukraine nicht vergessen“; so Arnold.

Hofnarr hat eher kritische Botschaft

Zuvor hatte Gerhard Maier als Hofnarr „Hans von Singen“ eine eher kritische Botschaft: „Vorausgesetzt ich wär der liebe Herrgott, dann würde ich mich gerade jetzt besonders schämen und diese Welt zu verbessern und neu zu schaffen mich bequemen“.

Als amtierender Präsident der 1903 gegründeten Narrengilde, freute sich Ralph Klein bei seiner Begrüßung, dass dieses Mal so zahlreich frühere Preisträger aus nah und fern angereist waren.

Die Laudatio auf den 41-jährigen Preisträger hielt Anna Stolz, Staatssekretärin im Bayrischen Kultusministerium. Sie kennt den Preisträger mit der schwarzen Nerd-Brille und der Rockabilly-Frisur, für den als Informatiker und Physiker das Kabarett nach wie vor nur eine Nebensache ist, schon aus gemeinsamer Schulzeit.

Scharfe Texte mit hintergründigem Humor

Matthias Walz sei ein außergewöhnlicher Kabarettist und Musiker. Mit seinen scharfen Texten, verpackt mit einem ganz eigenen hintergründigen Humor, treffe er mit seinen Songs am Klavier immer ins Schwarze. Dies oft in Ohrwurmqualität.

Damit rocke er schon seit knapp zehn Jahren die „Fastnacht in Franken“: Schließlich beleuchtete Anna Stolz in Reim-Form das „künstlerische Tun“ des Geehrten, der außerhalb der Fastnacht regelmäßig in Funk und Fernsehen präsent ist, oder bei Kabarettveranstaltungen für volle Säle sorgt: „Um schnell einen Gag zu bauen, musst du nur in den Landtag schauen.

Mit Witz und Humor ziehst du vom Leder, besonders gegen Markus Söder. Du singst ihm laut den Söder-Rock, auf Kanzler hätte er viel mehr Bock. Die Promis nimmst du gern aufs Korn, schreckst nicht zurück vor ihrem Zorn. Den Beifall von der falschen Seite das wäre für dich die größte Pleite. Drum stehen auf deinen schwarzen Listen, die Querdenker und Populisten“.

Riesenbeifall für den Preisträger wie auch für die Laudatorin. „Fastnacht darf nicht abgearbeitet werden. Sie muss ausgiebig gefeiert werden“; so der Appelle von Matthias Walz. Einen ansprechenden musikalischen Rahmen mit beliebten Operetten-Melodien gestalteten Lisa Hähnel, Sopran und Michael Seifferth, Tenor, mit Chordirektor Ullrich Wagner vom Badischen Staatstheater, am Piano. Anschließend feierte die Gesellschaft im Epernaysaal bei einem bunten Programm weiter.

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