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Hauptberuflicher Kommandant soll kommen

Feuerwehr in Rheinstetten wird professioneller aufgestellt

Die Tage eines ehrenamtlichen Kommandanten der Feuerwehr in Rheinstetten sind gezählt. Noch 2021 soll es erstmals einen hauptberuflichen Kommandanten geben.

Feuerwehrhaus
Eine neue Leitung gesucht: Statt eines ehrenamtlichen Kommandanten soll es bald einen hauptamtlichen geben. Foto: Werner Bentz

Bald wird es in Rheinstetten keinen ehrenamtlichen Feuerwehrkommandanten mehr geben. „Wir finden kaum noch jemanden, der bereit ist, dies ehrenamtlich zu machen“, sagt Oberbürgermeister Sebastian Schrempp. Für ihn ist auch klar warum: „Die Herausforderungen und die Anforderungen an die Tätigkeit werden immer komplexer und schwieriger.“

Deshalb habe der Gemeinderat am 23. Februar beschlossen, in den Stellenplan 2021 die Stelle eines hauptamtlichen Feuerwehrkommandanten aufzunehmen.

Bislang gibt es im Rheinstettener Feuerwehrgerätehaus nur zwei Kräfte, die eine hauptberufliche Stelle zur Instandhaltung und Wartung des Fuhrparks der Feuerwehr innehaben. Die Ausschreibung der Stelle eines Kommandanten – davon ist Schrempp überzeugt – wird den Charakter der Freiwilligen Feuerwehr ändern.

Feuerwehrausschuss Rheinstetten empfahl Ausschreibung

Der neue Kommandant brauche neben grundlegender fachlicher Kompetenz viel Einfühlungsvermögen für das übrige Einsatzteam, das die Feuerwehrtätigkeit auf ehrenamtlicher Basis ausübe. Die neue Stelle habe der Gemeinderat nach Anhörung des Feuerwehrausschusses beschlossen.

Jenseits der aktuellen Diskussionen über das Für und Wider der Anschaffung einer etwa 800.000 Euro teuren Drehleiter sei die Feuerwehr, was nicht zuletzt auch das Verdienst des aktuellen Kommandanten Jürgen Landhäußer und seines Teams sei, hervorragend ausgestattet. Er erwarte, dass sich viele qualifizierte Feuerwehrleute auf die neue Stelle in Rheinstetten bewerben.

Die Stellenbeschreibung und -bewertung wurde dem Gemeinderat jüngst zur Freigabe der Ausschreibung vorgelegt. Es soll eine dauerhafte Beamtenstele in Vollzeit (Gehaltsstufe A11) sein. Die Aufgaben des künftigen hauptamtlichen Feuerwehrkommandanten sind angelehnt an die Ausschreibung der benachbarten Gemeinde Stutensee, wo 2020 die Kommandantenstelle ausgeschrieben wurde.

Die Aufgabenliste ist mit dem aktuellen ehrenamtlichen Rheinstettener Feuerwehrkommandanten und seinen beiden Stellvertretern besprochen worden. Die Gemeinderäte gaben ihre Zustimmung zu den wesentlichen Punkten des Ausschreibungstextes.

Von der Bewerbung zum Job als Kommandant

Zielgruppe sind Bewerber, die die Befähigung zum gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst haben oder bereit sind, einen Lehrgang dazu zu absolvieren. Es geht auch ohne die Laufbahnprüfung, wenn sich ein Bewerber bereits in der Führung einer ehrenamtlichen Feuerwehr bewährt hat.

Fällt die Wahl auf einen solchen Bewerber erfolgt die Anstellung im Beschäftigungsverhältnis. Neben der Leitung und Organisation der Freiwilligen Feuerwehr ist der neue Kommandant unter anderem für Ausbildung des Personals, Einteilung der Einsatzdienste, den abwehrenden baulichen Brandschutzes und Bevölkerungsschutz verantwortlich.

Nicht zuständig ist er für den vorbeugenden baulichen Brandschutz. Dies obliegt weiter der Baurechtsbehörde der Stadt Rheinstetten. Organisatorisch ist die Einbindung des hauptamtlichen Feuerwehrkommandanten wie bei den Großen Kreisstädten im Landkreis Karlsruhe üblich, in der bestehenden Ämterstruktur der Stadtverwaltung Rheinstetten vorgesehen.

Einsatzdokumentation, Einsatzabrechnung und Kostenersatz, Abrechnung von Aufwandsentschädigungen, Rechnungs- und Anweiswesen, Lehrgangsanmeldungen und Personaldatenpflege, dem Kernbereich der Feuerwehrverwaltung, verbleiben bei der bisherigen Verwaltungskraft im Rathaus. Ebenso verbleiben die Aufgaben der Feuerwehrgerätewarte beim hierfür beschäftigten Personal.

Feuerwehr Rheinstetten personell gut aufgestellt

Jürgen Landhäußer sieht die Entwicklung hin zum hauptamtlichen Kommandanten als Folge wachsender Anforderung des Gesetzgebers an das Feuerwehrwesen. Die Rheinstettener Feuerwehr sei sowohl technisch wie auch personell gut aufgestellt. In der Einsatzabteilung gebe es aktuell 124 Aktive, das könne sich sehen lassen. Vor der Corona-Pandemie habe die Wehr zusätzlich noch 41 Jugendfeuerwehrleute gezählt. Dazu komme noch die Altersmannschaft mit 63 Mitgliedern.

Die größte Herausforderung für die Rheinstettener Wehr komme vermutlich in zehn Jahren, wenn sehr viele der aktuellen Führungskräfte die Altersgrenze erreichen. Gut sei man bei der Beschaffung von neuen Fahrzeugen unterwegs. So seien in den zurückliegenden Monaten zwei wichtige Fahrzeuge im Rahmen der vom Gemeinderat verabschiedeten Feuerwehrkonzeption angeschafft worden.

Im Laufe der kommenden fünf Jahre würden fünf weitere Fahrzeuge alte, in die Jahre gekommenen Fahrzeuge ersetzen. „Das, was wir benötigen, bekommen wir auch“, so Landhäußer. Dabei verhehlt er nicht, dass die Feuerwehr Rheinstetten mit großer Mehrheit hinter der Anschaffung der vielfach diskutierten Drehleiter steht und dies auch wegen der zunehmenden Hilfeleistungen und der Bauentwicklung in der Großen Kreisstadt für erforderlich hält.

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