Die Entscheidung der KV Baden-Württemberg betrifft alle Fieberambulanzen im Land. Angesichts rückläufiger Patientenzahlen müsse man sich die Frage stelle, ob der hohe Kosten- und Personalaufwand für den Betrieb den Ertrag noch rechtfertige, erklärt KV-Sprecher Kai Sonntag.
Arbeit wird in Schwerpunktpraxen verlagert
Einige der 50 Fieberambulanzen im Land hätten bereits aus Eigeninitiative geschlossen, bei den restlichen habe man es nun angeordnet. Die Leistungen, wie etwa Corona-Abstriche, würden aber weiter in Corona-Schwerpunktpraxen erbracht.
Ich hatte damit gerechnet, dass es irgendwann kommt, aber nicht soauf einen Schlag.Hans-Uwe Herter, Hausarzt aus Karlsbad-Langensteinbach
Hans-Uwe Herter, einer der drei Hausärzte in der Fieberambulanz Waldbronn, zeigte sich überrascht von der kurzfristigen Entscheidung: „Ich hatte damit gerechnet, dass es irgendwann kommt, aber nicht so auf einen Schlag.“ Für den Umzug in den Eistreff am 15. Juni habe man bereits alles vorbereitet.
Praxis war noch gut besucht
Die Praxis sei weiterhin ganz gut besucht gewesen, sagt er. „Am Montag waren noch zehn Patienten da.“ Die Arbeit der Fieberambulanz werde nun wieder in die Hausarztpraxen verlagert, die voraussichtlich zu Corona-Schwerpunktpraxen würden.
Dort könnten auch notwendige Corona-Abstriche vorgenommen werden. Eine vorherige Überweisung durch den jeweiligen Hausarzt ist erforderlich. Insgesamt hat die KV nach eigenen Angaben rund 200 solcher Corona-Schwerpunktpraxen in Baden-Württemberg deklariert.