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Videokonferenz mit Sandra Detzer

Für eine klimaneutrale Zukunft: Grünen-Landeschefin skizziert Wege in der Wirtschaft

Über die Zukunft der Wirtschaft in Baden-Württemberg sprach die Grünen-Landesvorsitzende Sandra Detzer. Zu der Videokonferenz hatte Barbara Saebel, Landtagsabgeordnete im Wahlkreis Ettlingen, eingeladen.

Sandra Detzer, Landesvorsitzende der Grünen in Baden-Württemberg.
Attacken gegen den politischen Gegner: Sandra Detzer, Landesvorsitzende der Grünen, sprach auf Einladung der Abgeordneten Barbara Saebel. Foto: Felix Kästle/dpa/Archivbild

„In Baden-Württemberg ist nicht nur das Fahrrad und das Auto erfunden worden, sondern wir wollen auch, dass das Auto der Zukunft und die Mobilität der Zukunft hier erfunden wird. Wir wollen das zum Erfolgsmodell global machen“, meinte Sandra Detzer, Landesvorsitzenden von Bündnis 90/Grüne bei einer öffentlichen Videokonferenz der Ettlinger Grünen Wahlkreis-Abgeordneten Barbara Saebel am Mittwochabend.

Unter dem Titel „Die Zukunft der Wirtschaft: Fossilfrei, innovativ, digital“ hatte die Ettlinger Landtagsabgeordnete die studierte Volkswirtin Detzer zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion eingeladen. Detzer nutzte das Format auch dazu, ein Resümee zu zehn Jahren Grün geführter Regierung in Baden-Württemberg unter den Stichworten Ökologie, Innovation und Soziales zu ziehen.

Sie sei sich ziemlich sicher, das die angestrebte Politik der Klimaneutralität für viele Arbeitsplätze sorgen werde, weil das Land die Technologien dafür entwickeln könne.

Gebäude aufstocken und Lücken schließen

Ein weiterer Punkt sei die Sanierung des Gebäudebestandes. Dabei gehe es darum, nicht noch mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre zu schicken, sondern durch Heizungskonzepte auf Basis erneuerbarer Energien fossile Energieträger immer weniger zu nutzen und durch die Dämmung von Häusern Energie einzusparen.

Beim Neubau von Wohnungen gelte es, den Flächenverbrauch zu reduzieren. Stattdessen will die Grünen-Politikerin Gebäude aufstocken und Lücken in bereits ausgewiesenen Wohnflächen schließen. Außerdem könnten Brachflächen genutzt werden.

„Wollen wir Eigenheime verbieten, Ja oder Nein?“, fragte Detzer suggestiv. Sie sei froh, dass ihr Parteikollege Anton Hofreiter diese Fragestellung in die politische Diskussion eingebracht habe. Dabei gehe es nicht darum, das Eigenheim zu verbieten, sondern Antworten zu finden, wie der wenige vorhandene Wohnraum optimal genutzt werden könne.

Senkung des Kohlendioxidausstoßes als Erfolg im Land

Man könne Ideen der Grünen kritisieren, aber angesichts der Tatsache fehlender Flächen sei das, was vom politischen Gegner komme, ziemlich „ideenarm“. „Wenn wir Klimaschutz denken“, so Detzer weiter, gehe es beim Bestand wie auch beim Neubau um mehr klimaneutrale Quartiere.

Die Grünen seien stolz darauf, dass sie als Regierungspartei in Baden-Württemberg den Kohlendioxidausstoß bezogen auf 1990 um 25 Prozent gesenkt hätten. Die Zahl sei um so erstaunlicher, „weil wir gleichzeitig Atomkraft abgeschaltet haben.“ Ein weiterer Erfolg sei der von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) ausgehandelte Verkehrsvertrag. Dadurch habe man „unheimlich“ viel Geld fürs Land gespart. Diese Euros könnten in den öffentlichen Nahverkehr gesteckt werden.

Wer profitiert von mehr Klimaschutz?

„Wie kann man weniger finanzkräftige Personen von den Vorteilen des Klimaschutzes überzeugen, wenn sie steigende Heizungs-, Sprit- und Lebensmittelkosten fürchten?“, wollte eine Zuhörerin von Detzer wissen. „Die klimaneutrale Zukunft ist eine soziale Zukunft“, antwortete die Grünen-Landesvorsitzende.

Die Sonne schickt keine Rechnung.
Sandra Detzer, Grünen-Landesvorsitzende

Vor allem die Menschen mit geringerem Einkommen profitierten von dem Wandel, den die Grünen vorhätten. „Die Sonne schickt keine Rechnung“, so Detzer weiter. Wenn man die Infrastruktur für die erneuerbaren Energien ausgebaut habe, müsse man zwar die Leitungen finanzieren, aber im Gegensatz zum Öl die Sonne an sich nicht.

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