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Prämiertes Projekt

Gabenlädchen in Rheinstetten bekommt einen festen Platz

Das Gabenlädchen in Rheinstetten hat ein neues Domizil. Fortan bekommen Bedürftige Lebensmittel und Hygieneartikel im kleinen Raum direkt neben der Turnhalle der Albert-Schweitzer-Schule in Mörsch.

Ausgabe an Bedürftige: Das Gabenlädchen in Rheinstetten ist umgezogen. Lisa Deckert-Neukirchen und die rund 15 Ehrenamtlichen haben mit ihrem Projekt jetzt den kleinen Raum neben der Turnhalle der Albert-Schweitzer-Schule bezogen.
Lisa Deckert-Neukirchen und die rund 15 Ehrenamtlichen haben mit dem Gabenlädchen jetzt den kleinen Raum neben der Turnhalle der Albert-Schweitzer-Schule bezogen. Foto: Susanne Garcia

Das Gabenlädchen in Rheinstetten ist umgezogen. Trotz des Ortswechsels vom Evangelischen Gemeindezentrum in Forchheim zu dem kleinen Raum direkt neben der Turnhalle der Albert-Schweitzer-Schule in Mörsch, war am Samstag schon bei der ersten Ausgabe von Lebensmitteln und Hygieneartikeln für Bedürftige am neuen Standort die Nachfrage wieder groß.

Bereits 45 Minuten vor der offiziellen Öffnung um 10 Uhr hatten sich die ersten Wartenden vor dem neuen Gabenlädchen in der Bergstraße eingefunden. Den Raum bekam das Gabenlädchen nach Vorlage eines Konzepts für die weitere Aufrechterhaltung des mit der Sonderauszeichnung beim Ehrenamtspreis der Stadt prämierten Projekts von der Stadt zur Verfügung gestellt.

„Inzwischen kommen rund 90 Haushalte regelmäßig zu uns. Tendenz steigend.“, erzählt Lisa Deckert-Neukirchen, die zusammen mit ihrem Mann und einem festen Stamm von Ehrenamtlichen im vergangenen Jahr das Gabenlädchen initiiert und zu einer festen Institution in Rheinstetten etabliert hat. „Pro Ausgabetag sind dann meistens um die 40 bis 60 Leute da.“

Eine Ausgabe erfolgt nur an Rheinstettener. Der Nachweis mit Ausweis oder Führerschein genügt, um beim Gabenlädchen etwas zu bekommen. Meistens sind etwa sechs Ehrenamtliche an den Samstagen im Einsatz – um die Waren bei Spendern abzuholen, die Ausgabe zu organisieren und dann, um Übriggebliebenes weiterzugeben. „Was nicht weggeht geben wir an Foodsharing weiter und manches Gemüse etwa einmal pro Monat auch an die Igelstation in Bischweier“, so Deckert-Neukirchen.

Fleisch gibt es nur selten

Fleisch gibt es beim Gabenlädchen eher selten. „Was wir nicht haben, haben wir nicht“, sagt Deckert-Neukirchen. „Wir sind eben nur ehrenamtlich und unterstützen nach unseren Möglichkeiten.“ Das müsse manchen, die kommen, ab und an auch noch einmal erklärt werden. „Aber das ist kein Problem – die Leute verstehen das dann auch.“

Mitunter kenne man sich inzwischen auch schon richtig gut. „Da ist auch mal ein Schwätzchen drin.“ Allerdings müsse das wegen des Abstandsgebots in der Regel kurz ausfallen, um Ansammlungen zu vermeiden, gerade zu den Stoßzeiten, wenn viele auf einmal vorbeikommen.

OB Schrempp beeindruckt

Auch Oberbürgermeister Sebastian Schrempp schaute am ersten Ausgabetag am neuen Standort vorbei und zeigte sich beeindruckt von der guten Qualität der Waren, die von Privatpersonen und ortsansässigen Unternehmen wie Supermärkten zur Verfügung gestellt werden. Speziell bei Obst und Gemüse, welches lediglich aufgrund kleiner optischer Mängel nicht mehr verkäuflich wäre.

„Da sieht man mal, in was für einer dekadenten Gesellschaft wir leben“, stellte Schrempp fest. „Dabei sind doch zum Beispiel gerade die Bananen mit ein paar dunklen Flecken die allerbesten. Finde ich.“ Vom Engagement der Ehrenamtlichen ist er beeindruckt. „Dass wir als Stadt mit einem ohnehin leerstehenden Raum und kleinen Renovierungsarbeiten hier unterstützen konnten, ist schön. Aber die Hochachtung gebührt doch eher denjenigen, die das hier in ihrer Freizeit auf die Beine gestellt und aus eigener Kraft so nachhaltig etabliert haben.“

Mit einem Kunstprojekt in Zusammenarbeit mit der Jugend- und Sozialbehörde soll bald auch die Wand vor dem Gabenlädchen verschönert werden. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits, sodass die Anlaufstelle für Bedürftige, die bisher noch grau in grau daherkommt, optisch aufgewertet wird.

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