Die Ettlinger müssen im kommenden Jahr mehr fürs Abwasser bezahlen. Während die Stadtwerke Strom- und Gaspreise 2022 stabil halten, kalkuliert die Stadt die Gebühren fürs Abwasser neu und hat für die Preisanpassung Rückenwind aus dem Gemeinderat.
Nicht durchsetzen konnte sich dort am Dienstagabend die CDU-Fraktion mit ihrem Antrag, 2022 zumindest für Schmutzwasser nicht mehr zu verlangen als im laufenden Jahr.
Fraktionschef Albrecht Ditzinger hatte argumentiert, vieles werde im Alltag der Menschen jetzt teurer, da „wollen wir wenigstens eine Gebühr stabil halten“. Die treffe gerade junge Familien stark, bei „denen praktisch täglich die Waschmaschine läuft“. Für den Vorstoß fanden die Christdemokraten nur in FDP-Vertreter Martin Keydel einen Mitstreiter, alle anderen Stadträte schlossen sich dem Vorschlag der Verwaltung an.
Für 2023 wird deutliche Preiserhöhung für Abwasser in Ettlingen erwartet
Kämmerer Uwe Metzen erklärte, wenn jetzt angepasst werde, könnten „größere Gebührensprünge“, wie sie im Folgejahr 2023 zu erwarten seien, entweder vermieden werden oder sie würden eben nicht so stark ausfallen.
Beschlossen ist, dass die Schmutzwassergebühr von 1,65 Euro je Kubikmeter auf 1,79 Euro, also um 14 Cent, steigt. Das bedeutet: Ein Drei-Personen-Haushalt, der 100 Kubikmeter Abwasser jährlich produziert, zahlt etwa 14 Euro mehr.
Die Grundgebühr soll geringfügig angehoben werden. Je nach Wasserzählergröße mache das dann zwischen 5,30 Euro und 212 Euro im Jahr aus. Letztgenannte Zahl betreffe größere Mehrfamilienhäuser und Gewerbebetriebe.
Was das Niederschlagswasser angeht, so kommt eine Erhöhung von 0,61 Euro je Quadratmeter auf 0,68 Euro je Quadratmeter. Bei einem Einfamilienhaus mit einer versiegelten Fläche von 200 Quadratmetern macht das circa 14 Euro pro Jahr aus. Metzen wies, als er die Neukalkulation vorstellte, darauf hin, dass die Abwassergebühren in Ettlingen „trotz der hohen Investitionen im Klärwerk Karlsruhe“ und andere Kostensteigerungen „relativ stabil“ gehalten würden.
Dass es 2023 voraussichtlich erneut teurer für die Bürger werde, liege daran, dass zum einen weiter Geld in die Karlsruher Kläranlage, an die Ettlingen angeschlossen ist, gesteckt werden muss. Zum anderen seien am Kanalnetz des Ettlinger Eigenbetriebs Abwasser größere Unterhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen erforderlich.