Zuerst meldete sich das Ettlinger Bündnis gegen Rassismus und Neonazis, einige Tage später auch die Grünen-Gemeinderatsfraktion zu Wort: Beide bitten, beziehungsweise fordern die Stadtverwaltung auf, Flüchtlinge aus dem durch einen verheerenden Brand zerstörten Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos in Ettlingen aufzunehmen.
„Herr Oberbürgermeister, verehrte Stadträtinnen und Stadträte, handeln Sie jetzt! Beweisen Sie, dass Menschenrechte in Ettlingen mehr als nur leere Floskeln sind! Lassen Sie Solidarität und Menschlichkeit nicht an der Stadtgrenze enden!“ , schreiben die Repräsentanten des Bündnisses gegen Rassismus und Neonazis.
Diese berufen sich bei ihrer Forderung auch auf die Unterstützung der Ettlinger Kirchengemeinden, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, des Arbeitskreis Asyl und des Ettlinger Ortsverbands der Partei Die Linke.
„Europa hat hier seit Jahren weggesehen, die Zustände im Lager wurden unhaltbarer, und nun ist die Lage eskaliert“, meint Beate Hoeft in ihrem Schreiben. Seit langem sei es den zuständigen Politikern klar, dass es eine gesamteuropäische Lösung nicht geben wird. „Dennoch liegt die Lösung in Europa, und auch unser kleines Ettlingen gehört zu den Kommunen, die zu einer Lösung beitragen können“, so die stellvertretende Gemeinderatsfraktionsvorsitzende. Die Grünen appellierten an die Hauptverantwortlichen der Stadt, hier mit Herz und Mut zu handeln.