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Verweis auf noch offene Fragen

BUND stellt Komplettbeleuchtung des Höhenradweg durch den Wald in Ettlingen infrage

Das Millionenprojekt Höhenradweg in Ettlingen wird weiter diskutiert. Für den Bund für Umwelt- und Naturschutz ist nicht belegt, dass eine Beleuchtung durchgängig nötig ist. Auch der Fledermausschutz könnte das Vorhaben ausbremsen.

ARCHIV - Eine Fledermaus der Art Großes Mausohr wird am 14.01.2011 von einem NABU-Mitglied in einem Kellergewölbe in Frankfurt (Oder) in der Hand gehalten. Die Umsiedlung von Großen Mausohren, einer streng geschützten Fledermausart, ist in Göttingen nach Angaben der Stadtverwaltung jetzt deutschlandweit erstmals gelungen. Die Stadt hatte für die Tiere eine neue Bleibe gesucht, weil das ursprüngliche Quartier der Fledermäuse in einem halb verfallenen älteren Schlichtbau abgerissen werden sollte. Foto: Patrick Pleul dpa/lni (zu lni 0732) ++ +++ dpa-Bildfunk +++
Fledermäuse im Fokus: Beleuchtet werden soll die Population im Bereich des durch den Forst führenden Ettlinger Höhenradwegs. Foto: Patrick Pleul/dpa

In Sachen Radweg durch den Wald in die Ettlinger Höhenstadtteile meldet sich der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) zu Wort.

Die Beleuchtungsfrage auf der Strecke in Richtung Spessart ist noch zu klären, betont Hartmut Weinrebe, Regionalgeschäftsführer des BUND Mittlerer Oberrhein.

„Ob es genehmigungsfähig ist oder nicht, das ist offen.“ Positiv herauszustellen sind laut BUND „die großen Anstrengungen der Stadt Ettlingen, eine verträgliche Beleuchtungslösung zu finden“.

Blick auf bevorstehendes Genehmigungsverfahren

Insgesamt sei die Stadt „bemüht“, der BUND bringe sich weiter konstruktiv ein, so Weinrebe. Gerade der mittlere Bereich, eben die Abschnitte im Wald zwischen Ettlingen und Spessart, seien sensibel. Die Stadt Ettlingen hält schon aus Sicherheitsgründen eine Beleuchtung des Wegs für notwendig.

Das entsprechende Genehmigungsverfahren muss durch die Stadt noch aufgezäumt werden. BUND-Mann Weinrebe sieht auch bisher keine offizielle Stellungnahme des Regierungspräsidiums zur Beleuchtungsfrage.

Der Radweg als solcher ist verträglich.
Hartmut Weinrebe, BUND-Regionalgeschäftsführer

„Der Radweg als solcher ist verträglich“, verdeutlicht Weinrebe. Wenngleich die geplante Beleuchtung technisch gesehen das darstelle, was man machen kann, müsse genauer hingesehen werden.

Sensorgesteuert unterscheidet diese, was sich auf dem Weg naht. Ist es ein Tier, soll das Licht erst gar nicht angehen. Insekten- und fledermausfreundlich werde sie sein, die Beleuchtung. Insbesondere mit Blick auf bereits nachgewiesene Fledermäuse, die im Bereich unterwegs sind, sind Fragezeichen zu beseitigen, so der BUND-Regionalgeschäftsführer.

„Es gibt Arten, mausohrartige, die sehr lichtempfindlich sind.“ Zu klären sei, ob Fledermäuse dort Reviere haben, es vielleicht ein intensivst genutztes Jagdgebiet ist, was ein sogenanntes Störungsverbot zur Folge hätte oder ob nur vereinzelt Flüge stattfinden.

Wie hoch die Tiere fliegen, sei eine weitere Frage. Ein Fledermausgutachten wird es laut Stadt Ettlingen auch geben.

Nur eine teilweise Ettlinger Radwegbeleuchtung?

„Die Radverbindungen zu stärken ist wichtig, durch die E-Mobilität ist auch mehr möglich. Die Trassierung ist nachvollziehbar“, fasst Hartmut Weinrebe zum Ettlinger Weg zusammen. Es sei aber die Frage, ob Beleuchtung notwendig ist, und das durchgängig.

„An steilen Stellen vielleicht. Aber da haben wir gewisse Fragezeichen.“ Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände seien nicht auszuschließen. „Sowohl die Erforderlichkeit der Beleuchtung wie auch die Vereinbarkeit mit dem Naturschutzrecht sind nachzuweisen“, betont Hartmut Weinrebe.

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