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Verkäufer sind zufrieden

In den Buchhandlungen um Ettlingen wirft die Frankfurter Buchmesse ihre Schatten voraus

Die Ettlinger Buchhändler freuen sich über die aktuelle Leselust ihrer Kunden. Insbesondere die Nobelpreisträger werden stark nachgefragt, obwohl ihre Werke oft noch gar nicht bestellbar sind.

Eine Frau sortiert Bücher in die Regale einer Buchhandlung ein.
Im Herbst bringen die Verlage ihre neuen Romane und Sachbücher auf den Markt. Die Nachfrage danach ist rund um Ettlingen spürbar. (Symbolbild) Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Es wird wieder viel und gerne gelesen. Zumindest ist das der Eindruck von Buchhändlerinnen und -händlern im Raum Ettlingen. Monika Hirsch, Inhaberin der Buchhandlung Abraxas, sieht die Vorzeichen der Frankfurter Buchmesse, die am 18. Oktober beginnt.

Der aktuelle Literaturnobelpreisträger, der Norweger Jon Fosse, werde stark nachgefragt, obwohl seine Bücher im Moment (noch) nicht lieferbar seien. „Das Phänomen haben wir oft bei den Nobelpreisträgern“, sagt Monika Hirsch.

Bei der Ettllinger Buchhandlung Abraxas spielt der Krieg in der Ukraine eine Rolle im Verkauf

Ansonsten spiegelt sich der Krieg in der Ukraine in ihren Verkäufen. Ukrainische Autorinnen und Autoren oder Bücher, die das Thema Russland und Ukraine beleuchten, würden viel gekauft. So etwa Andrej Kurkow mit seiner historischen Krimireihe „Samson und Nadjeschda“ (Diogenes).

Monika Hirsch von Abraxas mit einem Buchtipp
Monika Hirsch von Abraxas mit einem Buchtipp Foto: Eva Läufer-Klingler

Martin Suters „Melody“ (Diogenes) ist beliebt, und ebenfalls gut verkäuflich ist der eindrückliche Bestseller „Die Postkarte“ von Anne Berest (Berlin Verlag), der das Schicksal einer Familie nachvollzieht.

Fantasy findet seine Abnehmer, etwa Walter Moers „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ (Penguin), das mit einem vergleichsweise stolzen Preis von 42 Euro aufwartet. Ein Dauerbrenner ist Rafik Schami, aktuell mit „Wenn du erzählst, erblüht die Wüste“ (Carl Hanser Verlag).

Carsten Henn mit „Die Butterbrotbriefe“ (Piper) sowie Anne Stern mit „Fräulein Gold“ (Rowohlt) sind Empfehlungen der Buchhändlerin. Viele Autorinnen und Autoren beschäftigen sich auch mit der jüngeren deutschen Vergangenheit. So dreht sich Heidi Rehns „Wir träumten vom Sommer“ (List) um die Olympischen Spiele in München 1972.

Fortsetzungen von Romanen sind bei der Bücherkette Thalia sehr gefragt

Auch bei der Bücherkette Thalia ist man zufrieden und kann sich auf Erfolgsautoren wie Ken Follett verlassen, der die „Waffen des Lichts“ (Lübbe) vorlegt.

Fortsetzungen seien ohnehin sehr gefragt, meint Filialleiterin Sylvia Donath: „Darauf warten die Kunden geradezu.“ So ermittelt Louise Pennys kanadischer Inspektor Gamache weiter und auch die neuen Geschichten um Martin Walkers Inspektor Bruno seien beliebt.

Romantasy-Romane, die Liebesgeschichten mit Fantasy verbinden, seien früher – so Donath scherzhaft – Nackenbeißer genannt worden. Sie würden durchaus auch zur Entspannung gekauft.

Erstlesebücher sind beliebt, aber für Fans ein Schmuckstück ist gewiss der besonders aufwendig gestaltete Sammelband aller Harry-Potter-Romane (Carlsen). Sylvia Donaths persönlicher Tipp: „Die Formel der Hoffnung“ von Lynn Cullen (Fischer) über den Kampf einer Ärztin gegen Kinderlähmung.

Waldbronner Buchhandlung Literadur empfiehlt Vorlesebuch für Kinder

Auch eine klare Empfehlung hat Sven Puchelt, Filialleiter der Buchhandlung Literadur in Waldbronn: „Pepe und der Oktopus auf der Flucht vor der Müllmafia“ (Gerstenberg) von Stepha Quitterer.

„Ein ganz tolles Vorlesebuch für Kinder ab zehn Jahren und gleichzeitig ein spannender Umweltkrimi“, schwärmt er. Im Erwachsenenbereich steche der vielschichtige dänische Krimi „Glutspur“ (Piper) von Katrine Engberg aus den vielen Herbst-Neuerscheinungen hervor.

Auch Elisabeth Sandmanns grandiose Familiensaga „Porträt auf grüner Wandfarbe“ (Piper) zähle zu den Glanzlichtern des Herbsts. Buchmessen-Gastland Slowenien tue sich noch etwas schwer, so der Buchhändler aus Waldbronn, doch „im Laufe der Zeit bessert sich das erfahrungsgemäß“.

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