„Wir hatten hier seit Jahren eine Straße, die den Verkehrsbelastungen einfach nicht mehr gerecht wurde. Bei dem jetzigen Ausbau der Trasse hat man auf eine möglichst flächen- und naturschonende Lösung geachtet. Fahren Sie auf der neuen Trasse umsichtig und unfallfrei“, sagte Verkehrsminister Winfried Herrmann bei der offiziellen Freigabe des Autobahnzubringers L623 ab Karlsbad.
Acht Monate Bauzeit
Regierungsvizepräsidentin Gabriela Mühlstädt-Grimm, sprach von einer extrem kurzen Bauzeit von acht Monaten für die bereits im Jahre 2009 vom Karlsbader Gemeinderat gebilligte Variante. „Dieser Ausbau auf Karlsbader Gemarkung war Jahrzehnte auf der Agenda und hat schon meinen Vorgänger Rudi Knodel beschäftigt. Jetzt sind wir mit der Lösung froh und glücklich“, meinte Karlsbads Bürgermeister Jens Timm.
Grundstücksbesitzer haben für Ausbau Gelände abgegeben
Er richtete seinen Dank an die Grundstücksbesitzer für ihre Bereitschaft, hierfür Gelände abzugeben. Sein Kollege Franz Masino aus Waldbronn zeigte sich beeindruckt vom großen Verständnis und beispielhafter Disziplin der Verkehrsteilnehmer wie auch der Anwohner bezüglich der Verkehrsbelastung während der Bauphase.
Täglich 14.000 Fahrzeuge auf maroder Trasse
Der rund 2,4 Kilometer lange Streckenabschnitt ab Langensteinbach bis zur von Waldbronn in Richtung A8 verlaufenden L 609 war bisher täglich mit rund 14.000 Fahrzeugen belastet und galt als unfallträchtig. Die sehr kurvenreiche Strecke und hügelige, unübersichtliche Trasse war marode.
Fahrbahn von sechs auf acht Meter verbreitert
Durch zum Teil erhebliche topographische Veränderungen und teilweise neue Linienführung wurde jetzt Abhilfe geschaffen. Die Fahrbahn wurde von sechs auf acht Meter verbreitert mit einem beidseitigen Bankett von etwa 1,50 Meter und Mulden zur Entwässerung.
Optimiert wurden die Zufahrten zu den „Steinig-Höfen“ links und rechts der Strecke durch übersichtliche Abbiegespuren. Hinzu kommen eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer mit einem integrierten offenen Bachbett für den „Darsbach“ sowie ein Radweg.
Eine schier unendliche Geschichte
Der Ausbau der L 623 hat eine schier unendliche Geschichte. Seit rund 30 Jahren befasste sich der Karlsbader Gemeinderat mit unterschiedlichen, vom Regierungspräsidium vorgestellten Planvarianten. Teils standen Änderungswünsche der Kommune oder die Finanzplanung des Landes im Wege.
Trotz des im April dieses Jahres um rund zwei Wochen verzögerten Baubeginns aufgrund von Problemen mit dem Ampelschaltungen, erfolgte jetzt die Freigabe noch eine Woche früher als geplant. Außerdem bewegt man sich im Kostenrahmen. Die Restarbeiten im Bereich der Wirtschaftswege und der Nebenflächen, sowie beim „Unterführungsbauwerk Darsbach“ sollen bis Ende März kommenden Jahres abgeschlossen sein.
Technische Daten: Gesamtkosten rund 8,4 Millionen Euro, Streckenlänge 2,4 Kilometer, Bauzeit 8 Monate, Bodenbewegung 100 000 Kubikmeter Erde, eingebauter Asphalt rund 12 000 Tonnen, Fahrbahnbreite 8 Meter, Gesamtaufbau der Straßendecke 65 Zentimeter, Verkehrsbelastung des Autobahnzubringers zur A8 bisher rund 14 000 Fahrzeuge täglich.