Zufrieden blickt Bruno Bitz auf sein bisheriges Lebenswerk zurück. Der letzte Bürgermeister der ehemals selbständigen Nachbargemeinde Weiler feiert am 20. Dezember 2021 an der Eichgasse in Ittersbach seinen 95. Geburtstag.
„Mein Lebensmotto ist, stets in Bewegung bleiben und nach vorne blicken. Das gilt auch nach dem Tod meiner Ehefrau vor acht Jahren und dem überraschenden Tod meines Sohnes Ulrich im vergangenen Jahr“, erzählt Bruno Bitz, der in beeindruckender körperlicher und geistiger Verfassung ist.
„Ich habe bis zu den coronabedingten Einschänkungen regelmäßig meine Bahnen im Thermalbad gezogen und Jahrzehnte beim Gesangverein Eintracht Weiler möglichst keine Singstunde und keinen Auftritt verpasst.“ Zu seinem Leidwesen habe sich der Stammchor vor wenigen Wochen aufgelöst. Der alleine im großzügigen Eigenheim an der Eichgasse in Ittersbach lebende Jubilar versorgt sich einschließlich der Einkäufe mit dem Auto nach wie vor selbst. Sein zweiter Sohn Thomas lebt in Karlsruhe.
Der in Ittersbach geborene und in Weiler aufgewachsene Mann war zunächst als kaufmännischer Angestellter in Unternehmen tätig. Seine Verwaltungslaufbahn begann er 1951 als Ratsschreiber in Weiler. Dort blieb er bis 1958, ehe er für zwölf Jahre die Grundbuchstelle in Ittersbach leitete.
Der Ittersbacher engagierte sich lange in verschiedenen Ehrenämtern
Im Oktober 1970 wurde Bruno Bitz zum Bürgermeister in Weiler gewählt. Nach der Gemeindereform 1972 fungierte er in der Übergangsphase als Amtsverweser in Keltern mit dann fünf Ortsteilen. Von 1972 bis zur Pensionierung 1988 war er schließlich Grundbuchbeamter im neu entstandenen Karlsbad.
Einen Namen machte sich Bruno Bitz als Karlsbader wie auch als Kelterner Gemeinderat, als Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Keltern, als langjähriger Ittersbacher Vorsitzender der SPD wie auch des VDK-Ortsverbandes in Ittersbach.
Stets habe ich es als meine Aufgabe gesehen, den einfachen Menschen zu helfen.Bruno Bitz, übernahm im Laufe der Zeit viele Ehrenämter
„Stets habe ich es als meine Aufgabe gesehen, den einfachen Menschen zu helfen. Das begann nach dem Krieg beim Lastenausgleich, mit Hilfen bei Rentenanträgen oder sonstigen Amtsgeschäften bis in die jüngere Vergangenheit.“
Bis heute sammelt Bruno Bitz Spenden für Familien in der Ukraine
Nach wie vor gilt seine Unterstützung sehr armen Familien in der Ukraine. Die Kontakte entstanden während einer SPD-Bildungsreise 1989 auf die Insel Krim. Dort wurden er und seine Frau mit den Problemen des Landes und insbesondere denen der vielen Opfer der Atomreaktor-Katastrophe in Tschernobyl und deren Angehöriger konfrontiert.
Daraus entstanden enge Kontakte in die Ukraine nach Kiew, verbunden bis heute mit regelmäßigen erklecklichen Geldspenden der Familie des Jubilars, aber auch durch Sammlungen bei Freunden und Bekannten für die Ärmsten der Armen, wie Bruno Bitz erzählt.
„Für Flugreisen nach Kiew bin ich leider zwischenzeitlich zu alt. Trotzdem werden die Spendengelder mit einigen tausend Euro jährlich weiter überwiesen. Die Verteilung an die Bedürftigen durch Vertrauenspersonen ist gesichert“, erzählt das Geburtstagskind. Regelmäßig wurde er früher im Rathaus in Kiew empfangen. Zum 95. Geburtstag schickte Bürgermeister Vitali Klitschko dieser Tage beste Wünsche und einen Ehren-Orden.