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Nur noch zwei Linien

Anwohner-Initiative hat Erfolg: Künftig weniger Busse in der Ittersbacher Bahnhofstraße

Erfolg für Anwohner in der Bahnhofstraße Ittersbach: Sie müssen künftig weniger Lärm und Behinderungen durch Busverkehr ertragen. Ab Ende des Jahres fahren zwei Linien, die bislang durch die Bahnhofstraße verkehren, eine andere Strecke.

Straßenbahn und Bus
Am Bahnhof Ittersbach haben die Fahrgäste der Busse kaum Platz zum Ein- oder Aussteigen. Gleichzeitig wird der Durchgangsverkehr in der Bahnhofstraße behindert. Foto: Gustl Weber

Seit Dezember 2018 sind es drei Buslinien aus dem westlichen Enzkreis, die beim Ittersbacher Bahnhof als Endhaltestelle eine unmittelbare Anbindung an die Albtalbahn S11 in Richtung Ettlingen ermöglichen.

Neben den rund 60 Bussen täglich, die sich durch die teilweise beengten Zonen der beiden Seiten der Bahnhofstraße schlängeln, sind es insbesondere die zu kleinen räumlichen Gegebenheiten beim Ittersbacher Bahnhof, die bei der Ankunft von gleichzeitig zwei, im Einzelfall sogar drei Bussen, zu Problemen führen.

Autos müssen auf Busse warten

Das Ergebnis sind regelmäßige Behinderungen des Durchgangsverkehrs. Immer wieder müssen Verkehrsteilnehmer warten, bis die Busse abfahren. Dies oft sichtlich verärgert und hupend. Auf der anderen Seite haben die Fahrgäste kaum Platz zum Aus- oder Einsteigen. Auf Initiative einer Anwohnerin haben sich die Anlieger schon länger mit einer Unterschriftenliste an den Verkehrsverbund Pforzheim-Enkreis und an die Gemeindeverwaltung gewandt.

„Mit der Neuausschreibung der beiden Linien 715 und 717 vom Busbahnhof in Pforzheim über Neuenbürg und die Straubenhardter Ortsteile ergibt sich nun die Möglichkeit, diese Busse im Halbstundentakt ab Mitte Dezember über Lange Straße und Weilermer Straße in Ittersbach unmittelbar zum Gewerbegebiet ,Stöckmädle‘ zu führen.

In Ittersbach fallen 60 Busse weg

Innerhalb von Ittersbach wird es drei Bushaltepunkte geben“, sagt der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Pforzheim-Enzkreis (VPE), Axel Hofsäß. Damit fallen zwei der drei Linien und 40 der knapp 60 Busse täglich in der Ittersbacher Bahnhofstraße weg.

Die dritte Linie 720 aus Richtung Pforzheim über Keltern werde entgegen den letzten Planungen jedoch zunächst weiterhin zum Bahnhof in Ittersbach führen, wie Hofsäß bei einem Pressegespräch mit Bürgermeister Jens Timm (Freie Wähler) und Ortsvorsteherin Heike Christmann erläuterte.

„Wir entschärfen insgesamt die Problematik am Ittersbacher Bahnhof und entlasten die Anwohner der Bahnhofstraße“, betont Timm. Laut Christmann möchte der Ortschaftsrat die Linie nach Keltern am Bahnhof behalten und nicht in das Industriegebiet verlegen. Nutzer in Richtung Keltern müssten sonst mit einer Straubenhardter Linie oder der Bahn zunächst ins „Stöckmädle“ fahren und dort in den 720er-Bus über Keltern nach Pforzheim umsteigen.

Initiatorin ist zufrieden

Zu diesem Thema möchte der Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis zunächst die aktuellen Zahlen der Nutzer neu ermitteln. Gaby Beyer, die vor drei Jahren die Unterschriftenliste der Anwohner initiierte, ist zufrieden.

Mit einer Mehrbelastung an Busverkehr durch die künftige Regelung müssen allerdings die Anwohner der Weilermer Straße leben. Dort sind künftig die Busse aus Richtung Straubenhardt bei ihrer Hin- und Rückfahrt unterwegs. Bisher war es nur die Rückfahrt. „Dies zeigt einmal mehr, dass Veränderungen einer Streckenführung oft an anderer Stelle für eine zusätzliche Belastungsorgt“, gibt Wolfgang Lusch, Gastronom an der Weilemer Straße, zu bedenken.

„Für uns ist von großer Bedeutung, dass auch künftig für alle Ortsteile der Anschluss an die Stadtbahn in Ittersbach gewährleistet ist. Gleichzeitig ist dies eine ideale Möglichkeit, die beiden Landkreise Karlsruhe und Enzkreis noch näher zu vernetzen“, meint Straubenhardts Bürgermeister Helge Viehweg (SPD).

Die verlängerte Streckenführung zum „Stöckmädle“ bringt allerdings auch Mehrkosten. Matthias Gruber vom VPE hat nachgerechnet: Für die beiden Buslinien aus Richtung Straubenhardt ergibt dies jährlich über 40.000 Kilometer zusätzlich, was einen Mehraufwand von rund 100.000 Euro erfordert, den sich Enzkreis und der Landkreis Karlsruhe teilen werden.

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