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Rund 200.000 Euro Schaden

Traktor brennt auf Feld bei Waldbronn aus – der Landwirt erzählt

Auf einem Feld zwischen Karlsbad und Waldbronn ist am Sonntag wohl durch einen technischen Defekt ein Traktor in Flammen aufgegangen. Der Bauer schildert, was passierte

Traktor, Feuerwehr
Nichts zu retten war mit Blick auf Traktor und angehängter Heuballenpresse beim Einsatz der Feuerwehr auf freiem Feld zwischen Waldbronn und Karlsbad. Foto: Josua Abendschön/EinsatzReport24

Schreckmomente erlebte die Tochter von Landwirt Werner Schöpfle, nachdem der Traktor auf dem Feld zwischen Waldbronn und Karlsbad Feuer fing. Gegen 16.30 Uhr alarmierte die 20-Jährige am Sonntagnachmittag die Polizei, die Feuerwehr rückte mit einem großen Aufgebot an. Im Gebiet Kaisergrund, unweit des Friedhofs von Waldbronn-Reichenbach passierte es, dass der Schlepper während der Fahrt in Brand geriet, berichtet die Polizei.

Tochter des Karlsbader Landwirts bringt sich schnell in Sicherheit

„Die Tochter hat 20 Sekunden Zeit gehabt, dann ist was explodiert“, erzählt Landwirt Werner Schöpfle im Gespräch mit unserer Redaktion. Ihren Hof haben die Schöpfles Im Steinig in Karlsbad-Langensteinbach. Die 20-Jährige sei schnell vom Traktor gesprungen.

Vermutet wird laut Polizei ein technischer Defekt. „Schon der Katalysator wird ja 700 Grad heiß“, so Schöpfle. Es habe vorne am Traktor, also nah am Motor angefangen zu brennen. „Man konnte die Heuballenpresse nicht mehr abhängen.“ Auch diese wurde am Ende ein Raub der Flammen.

Schöpfle kann sich hineinversetzen. „Mir ist das vor 20 Jahren schon einmal passiert.“ Damals sei jedoch die Presse in Brand geraten und der Traktor habe in Sicherheit gebracht werden können.

Für die Feuerwehr war der Brand auf freiem Feld kein einfacher Einsatz. Als diese ankam, standen Zugmaschine und Ballenpresse bereits lichterloh in Flammen, auch mehrere Quadratmeter Ackerfläche brannten, berichtet die Polizei.

Feuerwehr muss Rohrleitung legen

Insgesamt 53 Feuerwehrleute aus Waldbronn, Karlsbad und Ettlingen waren vor Ort, so Waldbronns Gesamtkommandant Jochen Ziegler.. Es sei gelungen, das Feuer einzudämmen. Aufgrund der starken Rauchentwicklung gingen mehrere Notrufe bei der Integrierten Leitstelle in Karlsruhe ein. Letztlich verbrannten „nur“ rund 100 Quadratmeter Feldfläche.

Aufgrund der Löscharbeiten musste die nahegelegene Stadtbahnstrecke während des knapp dreistündigen Feuerwehreinsatzes kurzzeitig gesperrt werden. Kommandant Ziegler erklärt, dass dies nicht mit der Rauchentwicklung zu tun hatte. Vielmehr lag es daran, dass Löschwasser auf freie Feld musste. „Einen Hydranten gibt es da nicht.“ Der Ortsrand von Reichenbach ist 460 Meter entfernt.

Eine Rohrleitung sei zu einem Wirtschaftsweg an der Bahnlinie gelegt worden – über die Gleise. Dorthin sei ein Tanklöschfahrzeug-Pendelverkehr organisiert worden. „Beim Fahrzeug gab es nichts zu retten“, so Ziegler, Schlepper und Anhänger brannten aus.

Der entstandene Sach- und Flurschaden wird von der Polizei auf etwa 200.000 Euro geschätzt. Landwirt Schöpfle rechnet mit mindestens 220.000 bis 230.000 Euro. Auch das Umweltamt sei vor Ort gewesen um zu sehen, was an Fläche abgetragen werden muss.

Der Schreck sitzt noch tief

Feuerwehrkommandant Ziegler versteht den Schreck der betroffenen Landwirtsfamilie. Sicherheit gehe vor, doch „viel explodieren kann da nicht“. Der Traktor fahre ja mit Diesel. Oft sei es der Knall der Reifen, der als Explosion wahrgenommen werde.

Für Bauer Schöpfle muss es weitergehen. Im Moment ist viel Arbeit. Die Tochter sei soweit wohlauf, habe aber wahrlich keine gute Nacht gehabt. „Wir sind am Aufarbeiten der Sache.“ Inzwischen habe er auf die Schnelle ein neues Gespann, Traktor und Anhänger, organisieren können. „Wir brauchen zwei Gespanne, mit denen wir ständig unterwegs sind.“

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