Gut zehn Tage nach einem Cyberangriff auf die SRH Holding ist das SRH-Klinikum in Karlsbad Langensteinbach immer noch offline.
Wie Kliniksprecher Mischa Lange am Mittwoch auf BNN-Nachfrage sagte, werde immer noch intensiv an der Wiederherstellung der IT-Infrastruktur gearbeitet.
Derweil setze man auf analoge Prozesse, „wir dokumentieren auf Formularen“. Genauere Angaben könne er aus Sicherheitsgründen nicht machen.
Klinikum zählt 422 Betten
Die Arbeit ohne digitale Anbindung sei zwar aufwendiger, der Operationsbetrieb und die Versorgung der Patienten sei dadurch aber nicht behindert. Auch sonst hat sich für die Patienten kaum etwas verändert.
Das Patienten-W-Lan funktioniert weiter, und auch fernsehen und telefonieren ist kein Problem.
Das SRH-Klinikum Karlsbad zählt laut Lange 422 Betten, elf davon seien tagesklinische Plätze.
Bildungseinrichtungen waren Ziel der Attacke
Auch weitere Kliniken der SRH an anderen Standorten sind immer noch offline. Der Cyberangriff auf die SRH Holding galt jedoch nicht primär den Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen, von denen sich weitere in Dobel, Bad Herrenalb und Waldbronn befinden.
Ziel der Attacke waren nach Angaben eines Sprechers der Holding die Bildungseinrichtungen und Hochschulen der SRH.
Angreifer sind nicht bekannt
Wer hinter der Attacke steckt und wie viel der Angriff die Holding kosten wird, stehe noch nicht fest, so der Sprecher.
Ob Daten abgeflossen sind – „dazu kann ich nichts sagen“, erklärte er. „Wichtig ist für uns, die Systeme wiederherzustellen und dass kein Schaden zurückbleibt.“
Die SRH-Holding mit Sitz in Heidelberg beschäftigt eigenen Angaben zufolge fast 17.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von etwa einer Milliarde Euro.