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Einschränkung im Krankenhaus

Der Mittwoch ist Warnstreik-Tag am SRH Klinikum Karlsbad

Ein ganztägiger Warnstreik des Personals zwingt am Mittwoch am SRH Klinikum Karlsbad zu einem organisatorischen Spagat. Der Tarifkonflikt schwelt weiter.

Minimalinvasive OP SRH
Operation
Karlsbad
Langensteinbach
Auswirkungen auf den Betrieb: Wegen des Warnstreiks am SRH Klinikum in Karlsbad werden verschiebbare Eingriffe teils geschoben. Foto: Mischa Lange/SRH Klinikum Langensteinbach

Am SRH Klinikum in Karlsbad-Langensteinbach ist der Betrieb an diesem Mittwoch nur eingeschränkt möglich. Für den gesamten Tag hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zum Warnstreik aufgerufen, um Druck im Tarifkonflikt zu machen. Am Streik beteiligt sich das medizinische Personal, teilte Gewerkschaftssekretär Hauke Oelschlägel mit. Das hat Folgen. Die Ärzte indes fallen nicht unter den Konzerntarifvertrag.

Um den Konzerntarifvertrag wird gestritten

Verdi fordert für die rund 8.200 Beschäftigten der 13 SRH-Kliniken und Reha-Einrichtungen, die unter den Konzerntarifvertrag fallen beziehungsweise diesen anwenden, Lohnerhöhungen von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat, teilte Amely Poll vom Verdi-Bezirk Mittelbaden-Nordschwarzwald mit. Ausbildungsvergütungen sollen um monatlich 200 Euro steigen. Besonders lange Treue zu SRH will man finanziell honoriert sehen.

Die Beschäftigten sind stinksauer.
Birte Cammon, Mitglied der Streikleitung

Seit vier Verhandlungsrunden spiele der Klinikbetreiber SRH bei den Tarifverhandlungen auf Zeit und verweigere ein konkretes Angebot. „Die Beschäftigten sind stinksauer“, wird Krankenpflegerin Birte Cammon, Mitglied der Streikleitung, zitiert. Der Arbeitgeber stelle „auf stur“. Man brauche höhere Löhne, schon angesichts stark gestiegener Preise.

„Es gibt zu wenig Geld im Gesundheitssystem“, räumt Gewerkschaftssekretär Oelschlägel ein. Die Krankenhäuser klagen ihrerseits über massive Finanzierungsprobleme und fordern kurzfristige Hilfen.

„Man kann es nicht auf dem Rücken der Beschäftigten austragen“, so Oelschlägel. Die SRH-Kliniken subsumiere er nicht unter die Klinik-Gruppen, die schon lange durch unsoziales Verhalten auffallen. „Aber der Ton ist in der Vergangenheit rauer geworden.“ Eine Kundgebung ist am Mittwoch um 9 Uhr beim Klinikum geplant.

Notbetrieb: OPs werden in Karlsbad teils verschoben

Der Klinik-Betrieb ist voraussichtlich den ganzen Tag beeinträchtigt. Die Patientenversorgung sei aber sichergestellt, so Klinik-Sprecher Mischa Lange. Wo möglich, müssten Operationen verschoben werden. „Die Patienten sind informiert.“ Arbeitgeber und Gewerkschaft haben eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen, so Oelschlägel. Letztlich ein Kompromiss zwischen Streikrecht und dem Recht auf körperliche Unversehrtheit der Patienten.

Nicht betroffen vom Streik sind laut Gewerkschaft die personell ausgelagerten Bereiche Rezeption, Reinigung und Küche. Die Notaufnahme wird laut Sprecher Lange mit eingeschränktem Team „abfedern, was aufschlägt“ und stehe in ständigem Austausch mit der Rettungsleitstelle.

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