„Die Pandemie, verbunden mit Homeoffice und Home-Schooling, hat uns in den letzten Monaten gezeigt, wie wichtig eine Breitbandversorgung für uns alle heute ist, sei es im privaten oder gewerblichen Bereich. Ich denke, wir sind da in allen Ortsteilen auf einem guten Weg“, berichtet Bürgermeister Jens Timm in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Karlsbader Gemeinderates.
Einstimmig befürwortete das Gremium als weiteren wichtigen Schritt die flächendeckende Glasfasererschließung des rund 60 Hektar großen Gewerbegebietes „Stöckmädle“ im Ortsteil Ittersbach, das an der Nahtstelle des südlichen Landkreises Karlsruhe zum westlichen Enzkreis nahezu 5.000 Arbeitsplätze bietet.
Gleichzeitig erhielt der Bürgermeister den Auftrag, nach Vorlage des Ergebnisses der europaweiten Ausschreibung durch die „Breitband Landkreis Karlsruhe GmbH“ (BLK) zusammen mit diesem Unternehmen die Aufträge zu vergeben.
Breitbandanschluss für jedes Grundstück im Gewerbegebiet „Stöckmädle“
Laut BLK-Geschäftsführer und Kreiskämmerer Ragnar Watteroth, der das Vorhaben vorstellte, ist das „Stöckmädle“ bisher punktuell, insbesondere über die Sparkassen-IT, versorgt. Jetzt gehe es darum, einen Breitbandanschluss für jedes Grundstück zu ermöglichen. Die Gesamtkosten sind mit 1,5 Millionen Euro veranschlagt.
Nach der seit 2019 deutlich erhöhten Landesförderung von 40 Prozent und Bundesförderung von 50 Prozent verbleibt der Gemeinde ein Kostenanteil von nur zehn Prozent oder 150.000 Euro. Die Kommune muss allerdings in Vorleistung treten.
Bereits vor vier Jahren hat man die damals schlecht versorgten Ortsteile Auerbach, Mutschelbach und Spielberg mit den dortigen Schulen mit Breitband versorgt. Auch unter dem Aspekt der zu erwartenden Förderung stand 2019 und 2020 Langensteinbach mit dem Schulzentrum, dem SRH-Klinikum, der Sonderschule des Kreises und schließlich dem Gewerbegebiet „Schießhüttenäcker“ im Blickpunkt des Netzausbaus der BLK.
Anschluss der Grundschule Ittersbach Ende des Jahres geplant
„Nach unseren Auswertungen sind in den fünf Karlsbader Ortsteilen rund 20 Prozent der Gebäude ans Netz angeschlossen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei rund fünf Prozent“, erläutert Watteroth. Betreiber des Glasfasernetzes ist weitgehend die Firma Inexio. Zwischenzeitlich gehe es um ein größeres Netz, das sicher auch für weitere Betreiber interessant werde.
Die Planung sieht als weiteres Vorhaben Ende dieses Jahres die Anbindung der Ittersbacher Grundschule mit Förderschule vor. Damit ergeben sich auch für die Hausbesitzer im Breitwiesenring Anschlussmöglichkeiten, da im Rahmen der Straßensanierung bereits Leerrohre eingebaut wurden.
Unabhängig von der Breitbandversorgung des Gewerbegebietes „Stöckmädle“ liegen der Gemeinde laut Bürgermeister Timm Zuschussbescheide des Landes und des Bundes für bereits umgesetzte Projekte in der Größenordnung von knapp 2,8 Millionen Euro auf dem Tisch. Überwiesen wurde bisher nur eine fünfstellige Summe, und die Gemeinde wird mit der Zwischenfinanzierung belastet, wobei Karlsbad ohnehin rund zwei Millionen als Eigenanteil aufbringen musste.