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Einbahnverkehr und Maskenpflicht

Wenig los beim Kerwe-Markt in Karlsbad: Besucher und Händler kritisieren Corona-Regeln

Auf dem Kerwe-Markt herrscht Einbahnverkehr. Außerdem müssen Besucher eine Maske tragen. Nicht alle können diese Regelung nachvollziehen.

Menschen auf einem Markt
Jede Menge Platz: Der Besucherandrang beim Kerwe-Markt hielt sich in Grenzen. Für Unmut sorgte unter anderem der Einbahnverkehr. Foto: Ulrich Krawutschke

Im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten hat sich der Andrang beim Kerwe-Markt in Langensteinbach am Dienstagmorgen, 19. Oktober, sehr in Grenzen gehalten.

Von Besuchern und Händlern hagelte es Kritik an den Regelungen des Karlsbader Ordnungsamtes, zumal die Zahl der Stände reduziert und auf den Gassen nur einseitig aufgebaut waren: Maskenpflicht, Desinfektionsmittel an jedem Stand und Einbahnverkehr. Das wurde vom Sicherheitspersonal höflich, aber strikt kontrolliert.

Sicherheitsmitarbeiter Marius Spieler berichtet wie seine Kollegen, dass die Besucher wenig Verständnis für die Regelungen aufbringen würden – „uns gegenüber aber keine Proteste äußerten, also nicht persönlich wurden“, so Spieler weiter.

Besucher freuen sich, dass der Markt überhaupt stattfindet

Marktbesucher Fritz Klink etwa, kann die Regeln nicht ganz nachvollziehen: „Das passt einfach nicht zusammen, wenn man in Karlsruhe auf der stark bevölkerten Kaiserstraße ohne Maske unterwegs sein kann und hier, wo viel Raum und relativ wenige Leute sind, solche Einschränkungen gelten“, sagt Klink, der mit seiner Frau über den Markt schlendert.

Die Leute sind verärgert und das mindert auch ungemein die Kauflust.
Jens Lendewig, Händler

Und auch Händler Jens Lendewig, der mit seinen Wurstwaren vor Ort ist, sieht in den Regelungen keinen Sinn. „Die Leute sind verärgert und das mindert auch ungemein die Kauflust. Es fehlt halt auch das soziale Beisammensein“, beklagt Lendewig.

Dennoch wird von vielen Besuchern freudig angenommen, dass es den Markt überhaupt gibt. So geht es auch Nadja Prüfer und Daniela Kadoch, die seit langer Zeit mal wieder auf einem Markt sind.

Einbahnstraßen-Regelung stört einige Besucher

Die beiden Neubürgerinnen in Auerbach bemängeln allerdings ebenfalls die Marktordnung und erinnern sich „an die deutlich besser gestaltete Kürbisnacht vor Jahren“. Eben haben sie Socken und Tee gekauft und würden vielleicht noch mehr nehmen. „Aber noch einmal ganz außen rum? Das machen wir nicht, die Einbahnregelung nervt nur“, finden sie. Auch für die Händler sei das einfach schlecht. „Nicht gut geregelt“, lautet das Fazit der Frauen.

Dass vergleichsweise wenig los ist, führt auch Bernd Fink, der unter anderem Glühbirnen verkauft, darauf zurück, dass viele potenzielle Besucher den Markt wegen der Regelungen meiden. „Man muss froh sein, dass überhaupt was geht“, meint er.

Ähnlich sehen es zwei Frauen, die ihren Namen nicht in einem Bericht lesen wollen: „Die Regelungen sind bescheuert, deswegen verweigern viele den Besuch hier“, sind sie überzeugt.

Pasquale Belmonte, der mit seinem Meerrettich aus Urloffen seit Jahren auf dem Kerwe-Markt vertreten ist, meint: „Kerwe ist wie Wochenmarkt unter freiem Himmel, die Reglungen haben für mich mit Corona nichts zu tun.“

Belmonte führt auch an, dass viele der Händler zwei Jahre ohne Arbeit waren. „Und jetzt wirft man ihnen solche Knüppel zwischen die Beine, dafür habe ich kein Verständnis“, ärgert er sich. Die Gäste seien deutlich hörbar verärgert „und es beeinträchtigt den Markt enorm“.

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