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Verein zählt 250 Mitglieder

Landfrauenverein in Karlsbad-Langensteinbach feiert 75-jähriges Bestehen: Ein Rückblick

Im Mai 1948 schlossen sich mehrere Frauen aus Karlsbad-Langensteinbach zusammen und gründeten den Landfrauenverein. Seitdem ist viel passiert.

Ein historisches Bild von den Landfrauen Langensteinbach
Die Landfrauen Langensteinbach Ende der 60er Jahre bei einem Besuch im Landratsamt in Karlsruhe. Foto: Gustl Weber

Nach dem im Juni in großem Rahmen gefeierten Gemeindejubiläum „Karlsbad 50 plus 2“, steht nun ein weiteres Geburtstagsfest an. Denn der Landfrauenverein Langensteinbach wird 75 Jahre alt. Dieses Ereignis soll mit einem Festabend am Samstag, 14. Oktober, in der Schelmenbuschhalle in Karlsbad-Langensteinbach gebührend gefeiert werden.

Ein Rückblick: Die Landfrauenbewegung geht in das Jahr 1898 zurück, als in Ostpreußen die ersten landwirtschaftlichen Hausfrauenvereine gegründet wurden. Ziel war es, die Guts- und Bauernfrauen aus der Isolation zu holen. Anders als die Männer hatten sie damals nichts, was dem Gedankenaustausch, der Weiterbildung oder ihrer Anerkennung in der Öffentlichkeit diente.

Erst im Jahre 1929 haben sich in Baden die ersten Frauenvereine gegründet, die allerdings 1933 im Dritten Reich ein abruptes Ende fanden und in den sogenannten „Reichsnährstand“ eingegliedert wurden. Mit Unterstützung der amerikanischen Alliierten gelang 1946 eine Wiederbelebung der Vereine. Zielsetzung war die Zusammenführung einer überkonfessionellen und überparteilichen Interessengemeinschaft zum Austausch über Hauswirtschaft, Familie oder Gesundheit.

Vortrag über Hühnerhaltung gibt Impuls zur Vereinsgründung

Es war im Mai 1948 als Elise Illeson in Langensteinbach einige Mitstreiterinnen um sich scharte und im Gasthaus „Grüner Baum“ den örtlichen Landfrauenverein gründete. Den Impuls dazu gab letztlich ein Vortrag des Augustenberg (heute Landwirtschaftliches Technologiezentrum) zum Thema „moderne Hühnerhaltung“. Bald entstand in Langensteinbach eine Beerenanlage und ein Gemeinschaftsgefrierraum. Hinzu kamen Fachvorträge.

Ab Anfang der 70er Jahre führte man für einige Zeit die Patientenbücherei des Klinikums. Bereits 1972 gründete der Verein seine erste Gymnastikgruppe, zehn Jahre später folgte der Landfrauenchor. Großer Beliebtheit erfreuten sich ab den 90er Jahren die Trachtengruppe in selbst genähten Kleidern, wie auch die Volkstanzformation und der Chor bei Veranstaltungen über Karlsbad hinaus.

Landfrauenverein Langensteinbach zählt mittlerweile 250 Mitglieder

Beliebt unter den damals rund 350 Mitgliedern waren die Reisen, zunächst wiederholt in die neuen Bundesländer und später ins benachbarte Ausland. „Auch bei uns haben sich generationsbedingt die Aktivitäten nach den heutigen Interessen deutlich verändert“, wie Renate Müller und Anita Schmidt, die seit 2018 den Verein mit heute rund 250 Mitgliedern führen, im Gespräch mit dieser Redaktion erzählen. Volkstanz, Trachtengruppe und Chor sind Geschichte.

Trotzdem können sich die Angebote nach wie vor sehen lassen, betonen die beiden. Immerhin sechs Gymnastikgruppen sind derzeit aktiv. Im Jahresprogramm stehen Fachvorträge zu Themen der Ernährung, Gesundheit bis zu „Mensch bleiben in der Digitalen Welt“. Hinzu kommen Wanderungen und Ausflüge, wie auch Theater und Museumsbesuche.

Regelmäßig beteiligen sich die Landfrauen am „Karlsbader Ferienspaß“ mit einer Kochaktion für die Kinder. Eine lange Tradition bei den Langensteinbacher Landfrauen haben Spenden für in Not geratene Menschen. So spendete man in jüngster Zeit aus den Erlösen des Kuchenverkaufs bei Festen 3.000 Euro für Hochwassergeschädigte im Ahrtal.

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