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Erhebliche Mehrkosten

Warum die Sanierung des Karlsbader Schulzentrums wohl bis 2025 dauert

Eigentlich sollte das Karlsbader Schulzentrum Ende dieses Jahres fertig saniert sein. Daraus wird nichts. Die Arbeiten verzögern sich um voraussichtlich anderthalb Jahre.

Die Arbeiten im Schulzentrum Karlsbad laufen auf Hochtouren. Aktuell werden im Nordflügel des Gymnasiums die sehnlichst erwarteten Fachräume für Biologie, Naturwissenschaften und Technik ausgebaut.
Die Arbeiten im Schulzentrum Karlsbad laufen auf Hochtouren. Aktuell werden im Nordflügel des Gymnasiums die sehnlichst erwarteten Fachräume für Biologie, Naturwissenschaften und Technik ausgebaut. Foto: Gustl Weber

Die Sanierung des Karlsbader Schulzentrums dauert voraussichtlich rund anderthalb Jahre länger als geplant – und sie verteuert sich von 17,5 auf 18,35 Millionen Euro. Darüber informierte Architekt Michael Gottlieb vom Karlsruher Büro Adler und Retzbach in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Eigentlich sollte die Baumaßnahme Ende dieses Jahres abgeschlossen sein, nun geht man von einer Fertigstellung Anfang 2025 aus.

In allen Gewerken habe man mit Personalengpässen und Lieferproblemen zu kämpfen, erklärte Architekt Gottlieb die Verzögerung und die Verteuerung des Bauvorhabens. Er berichtete auch von Insolvenzen beauftragter Firmen.

Daneben gelte es, auf schulische Belange Rücksicht zu nehmen, gerade während Prüfungszeiten. „Aktuell gehen wir davon aus, dass bis Ende 2024 auch alle Fachklassenräume an die Schulgattungen übergeben werden können und 2025 nur noch Restarbeiten zuzüglich der Außenanlagen zu erledigen sind“, so Gottlieb.

Wir wissen, welche Klippen seit Baubeginn zu umschiffen waren.
Jens Timm, Bürgermeister

Trotz der Verzögerung und der Kostensteigerung gab es vom Gemeinderat und der Verwaltung viel Lob für das Architekturbüro. „Wir wissen, welche Klippen seit Baubeginn, gerade während der Pandemie und bei einer überhitzten Baukonjunktur, zu umschiffen waren“, merkte Noch-Bürgermeister Jens Timm (Freie Wähler) in seiner letzten Gemeinderatssitzung an.

„Gleichzeitig muss der Schulbetrieb weiterlaufen. Bisher wurde dies vom Architekturbüro im Vernehmen mit der Verwaltung und den Schulleitungen nach meinen Beobachtungen gut gemeistert.“ Die Kostensteigerung von 850.000 Euro seien unter den genannten Bedingungen absolut moderat.

Positive Reaktionen aus dem Gemeinderat

„Die Mehrkosten halten wir für absolut vertretbar“, sagte auch CDU-Fraktionschef Roland Rädle. Karlsbad mache sich „mit diesem Schulzentrum als Bildungsstandort alle Ehre“. Von einem gar „sensationell guten Zwischenergebnis der Finanzen“ sprach Uwe Rohrer (Grüne) und Reinhard Haas (SPD) meinte, dass das Gesamtprojekt vom Architekturbüro wie auch der Verwaltung gut gesteuert werde. „Vergleichen wir Projekte landauf, landab, müssen wir mit der Kostenentwicklung absolut zufrieden sein“, so Joachim Karcher (Freie Wähler).

Schulunterricht und Bauarbeiten sind zwei völlig unterschiedliche Vorgänge.
Christian Wehrle, Leiter des Gymnasiums

„Schulunterricht und Bauarbeiten sind zwei völlig unterschiedliche Vorgänge, die uns regelmäßig vor neue Herausforderungen stellen“, sagte Christian Wehrle, Leiter des Gymnasiums im Schulzentrum, im Gespräch mit dieser Redaktion. „Natürlich gibt es da mal auch Ärger. Unabhängig davon ist die Kommunikation mit dem Architekten und dem Bauamt gut“. Die Einschränkungen gelten natürlich auch für die Realschule und die Gemeinschaftsschule im Schulzentrum.

Knapp 2.000 Schülerinnen und Schüler besuchen aktuell das Karlsbader Schulzentrum mit vierzügigem Gymnasium, dreizügiger Realschule und der Gemeinschaftsschule. Kerneinzugsgebiet sind neben Karlsbad und Waldbronn die Karlsruher Höhenstadtteile Stupferich, Palmbach und Wettersbach. Hinzu kommen Schülerinnen und Schüler aus Marxzell, Bad Herrenalb und zum Teil auch aus dem Enzkreis.

Größtes Einzelprojekt der Gemeinde seit 1970

Die Sanierung des Schulzentrums, die der Gemeinderat im März 2019 auf den Weg gebracht hat, ist das bisher größte Einzelprojekt in Karlsbad seit der Gemeindefusion 1970. Der Bund bezuschusst das Vorhaben mit insgesamt 7,26 Millionen Euro.

Das Mammutprojekt beinhaltet die grundlegende Sanierung des Gymnasiums und der Realschule mit Sanitärbereichen, sicherheitstechnischen Anlagen, energetischen Maßnahmen bis zur Erneuerung der Dachanlagen. Die größten Kostenblöcke bilden die komplett neue Gestaltung der Fachräume der Schule.

Ziel ist hier die Schaffung von medientechnisch funktionalen Standards nach den heutigen pädagogischen Anforderungen. Eingebunden ist bei mehreren „übergreifenden Klassenzimmern“ auch die neue Gemeinschaftsschule (früher Werkrealschule).

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