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Vorzeigemodell offener Betriebskinderkarten

Kinderglück beim Ettlinger Weltmarktführer Findeisen – innovatives Kita-Konzept mit viel Grün

Für 3,9 Millionen Euro entstand in Ettlingen ein innovatives Kita-Angebot für Kinder von Firmenmitarbeitern wie von außerhalb. Im Zentrum steht die umgebaute Gründervilla der Unternehmerfamilie Findeisen, dazu eine riesige Grünanlage ohne Spielregeln.

Einweihung Kita mit Reden
Direkter Zugang ins Grüne: Viele Vertreter Ettlinger Firmen sahen sich die neue Kita „Filzli“ an, dazu wurde die 100-jährigen Geschichte der Findeisen GmbH gefeiert. Foto: Frank Hügle

Roter Teppich ins Kinderreich: Beim jährlich stattfindenden Unternehmertreffen „Red Carpet Day“ stand der Nachwuchs im Vordergrund. Eine Klammer hat sich mit dem Bau der Kindertagesstätte „Filzli“ auf dem Firmengelände für die Familie Findeisen geschlossen.

Warum im einstigen Wohnhaus der Eigentümerfamilie „ein Kindergarten und nichts mit mehr Rendite“ entstand, beantwortete Claudio Findeisen eindrücklich: Mit dem Großvater und einstigen Firmenchef Horst Findeisen, der in der Gründervilla bis 2008 lebte, habe er als Kind schon experimentiert.

An einem Perpetuum Mobile sei eifrig gewerkelt worden. „Ich habe auf spielerische Art sehr viel gelernt“, dies sei ein hohes Gut – und zugleich nun Anspruch des Betriebskindergartens.

3,9 Millionen Euro investiert

Bauherr war die Findeisen Kita GbR. 3,9 Millionen Euro wurden investiert. Laut Findeisen GmbH durch die Familie Findeisen und gefördert vom Bund. Die Stadt beteiligte sich mit einem Zuschuss von 500.000 Euro und übernimmt 87,5 Prozent der Personalkosten. Geld kam außerdem von der gemeinnützigen Lenitas GmbH als Betreiberin.

„Die Kita ist im Wesentlichen öffentlich finanziert. Wir machen das letztlich für die Stadt“, erklärte Peer Giemsch vom Träger Pro-Liberis. In je zwei Gruppen für unter und über Dreijährige können bis zu 60 Kinder betreut werden.

Erfahrungsgärten im großen Grünbereich

Eine Besonderheit ist dabei das grüne Außengelände mit 5.500 Quadratmetern – 600 Quadratmeter sind nur vorgeschrieben –, das wie ein großer Abenteuerspielplatz gestaltet ist.

Allerdings ohne Spielregeln und ohne Spielgeräte, betonte Architekt Stephan Heine. Es handle sich um „Erfahrungsgärten“ mit Matsch- und Sandkuhlen sowie Kletterbäumen und -steinen.

Noch sind Betreuungsplätze frei

Im Inneren des „Filzli“-Kindergartens ist Nadelvlies-Bodenbelag in allen Farben zu finden. „Die Kinder können viel barfuß laufen“, erklärte Erzieherin Karin Bornkessel bei der Hausführung. Vom Mal-Atelier bis zum Rollenspiel-Bereich werde Kreativität gefördert.

Die Hälfte der Betreuungsplätze ist für Mitarbeiterkinder von Findeisen und sonstigen Ettlinger Firmen bestimmt. Seit Juni ist die Kita bereits in Betrieb.

Insbesondere im U3-Bereich suche man noch Personal, so Kita-Leiter Magnus Hecker. Einfach sei dies nicht. Aktuell werden elf Kinder unter und 18 über drei Jahren betreut.

75 Mitarbeiter produzieren 100 Prozent Qualität made in Germany.
Johannes Arnold, Oberbürgermeister Ettlingen

Findeisen-Geschäftsführer Thomas Bernhardt erinnerte an die Anfänge 1921 als Firma „Findeisen & Weber“, die angesichts der schlechten Versorgungslage nach dem Krieg als Handels- und Sortierbetrieb für Stoffabfälle und gebrauchte Textilien gegründet wurde.

Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) hob heraus, dass genau die Gründervilla stehen blieb, als 1942 die komplette Findeisen-Fabrikation zerbombt worden war.

Die 75 Mitarbeiter produzieren heute „100 Prozent Qualität made in Germany“. 2,5 Millionen Quadratmeter Nadelvlies werden jährlich hergestellt. Mit der Kita könnten nun Familie und Beruf in Einklang gebracht werden, so Arnold.

Offene Türen

Ein Bild von der Kita „Filzli“ (Bulacher Straße 55-57) bei Führungen und Mitmach-Aktionen kann man sich bei einem Tag der offenen Tür an diesem Samstag von 12 bis 17 Uhr machen.

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