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Gefährliches Spiel

Kleine Serientäter in Sachen Fahrradsicherheit in Ettlingen

Eine Kontrolle der Polizei von Ettlinger Schülern zeigt nicht behobene Mängel auf. Viele Schüler sind zudem in der dunklen Jahreszeit ohne Licht unterwegs.

Zwei Polizisten, ein Kind mit Fahrrad
Fahrradkontrolle: Geht das Licht? Polizistin Nicole Mellert und ihr Kollege Willi Schmitt vom Referat Prävention schauen genau hin. Foto: Klaus Müller

So mancher Ausrede an dem diesigen Novembermorgen kurz nach sieben Uhr lässt sich durchaus ein gewisser Unterhaltungswert attestieren. Wie wäre es damit: „Dass das Licht nicht geht, haben wir heute festgestellt“, meint eine Erstklässlerin und schaut dabei auf die Mama, die sie auf dem Schulweg mit dem Rad begleitete.

Oder wie wäre es damit: „Ich habe ausgerechnet heute mein Licht daheim vergessen“, tönt ein Drittklässler. Auch nicht schlecht: „Gestern ging´s noch – das Licht“, sagt ein anderer Grundschüler im Brustton der Überzeugung.

Den Vogel freilich schießt ein Zweitklässler ab: „Was? Ihr seid schon wieder da? Ihr ward doch erst am Mittwoch hier.“ Da hat der Schüler ins Schwarze getroffen – und das sogar mit fehlendem Licht, hinten wie vorne, an seinem Fahrrad.

Polizistin Nicole Mellert muss gar nicht auf ihre „Mittwochsliste“ schauen, um festzustellen, dass der Zweitklässler trotz mahnender Worte bei der Mittwochskontrolle wieder ohne Fahrradlichter unterwegs ist. Er sollte nicht der Einzige bleiben, der gleich zweimal von der Polizei lichtlos erwischt wird.

Polizei kontrolliert Schüler ohne Licht und Klingel zum zweiten Mal

Die erste Fahrradkontrolle mit Schwerpunkt auf Sicherheit nahmen Mellert und ihr Kollege Willi Schmitt, beide vom Referat Prävention am Polizeipräsidium Karlsruhe, vor. Die zweite quasi als Erfolgskontrolle am gleichen Standort vor der Ettlinger Pestalozzischule. „Wir wollten einfach mal schauen, ob die erste Kontrolle bei den Schülern Wirkung zeigte.“ Bedingt, muss man sagen. Beim ersten Mal registrierten die Beamten 15 Grundschüler, deren Räder nicht wichtigen Sicherheitsstandards, wie Licht und Klingel, entsprachen.

Bei der zweiten Kontrolle waren es nicht mehr ganz so viele – darunter allerdings so mancher, der schon mal auffiel. „Jetzt folgt ein Anruf bei den Eltern“, machen Mellert und Schmitt unmissverständlich klar. Dass Eltern ihre Kids überhaupt bei Dunkelheit oder Dämmerung mit verkehrsunsicheren Rädern auf den Schulweg lassen, sei bedenklich. „Da gibt es Räder, die nicht einmal Reflektoren haben“, konstatiert Mellert. „Und dann fahren die Kinder noch in dunkler Kleidung auf dem Fahrrad“, ergänzt Schmitt.

Dabei würden sich gerade in der dunklen Jahreszeit die Unfälle mit Fahrrädern häufen. Immerhin: Viele Schüler kommen richtig gut be- und ausgeleuchtet in die Schule. Abgesehen davon sollte es kein Hexenwerk sein, Fahrräder entsprechend nachzurüsten. „Da sind die Eltern in der Pflicht“, betonen Mellert und Schmitt.

Die Grundschüler selbst, wenigstens die meisten von ihnen, zeigen sich schon beeindruckt vom wiederholten Auftritt der Uniformierten. „Das ist spannend“, ruft eine Schülerin aus. Viel wichtiger aber noch als die morgendliche Abwechslung vor der Schule, ist die Botschaft der Polizei: „Kommt sicher an. Und dabei hilft ganz sicher ein verkehrssicheres Fahrrad.“

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