Wer den ersten Ausstellungsraum im Museum im Ettlinger Schloss betritt, der fühlt sich gleich an den Strand versetzt. Aus einer Lautsprecherbox in der Ecke klingt Meeresrauschen, der erste Blick fällt auf ein Gemälde von Johannes Gervé, das Schiffe auf türkisfarbenem Wasser zeigt.
Rechts davon hängt Emil Wachters „Insel im Mondlicht“, einige Meter weiter zeigt ein Bild von Hanfried Streit eine Bucht auf der italienischen Insel Stromboli.
Mit dem Audioguide oder Smartphone durch die Ausstellungsräume
Eine perfekte Einführung in das, was den Besucher in den nächsten Ausstellungsräumen erwartet: Ausgestattet mit einem Audioführer, den das Museum zur Verfügung stellt, kann er dort zeitgenössische Gemälde von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region betrachten und dazu die Klänge und Musikstücke anhören, die das Museumsteam ihnen passend zugeordnet hat.
Alternativ kann man den „Soundwalk – Sammlungsparcours“ auch mit dem Handy und Kopfhörern erleben. Dazu muss man lediglich den QR-Code am jeweiligen Gemälde scannen – eine spezielle App ist nicht erforderlich.
Museumsleiterin Daniela Maier hat die Töne zusammen mit ihrer Kollegin Katharina Metzger in einer kostenlosen Datenbank ausgesucht und den Bildern zugeordnet. „Wir haben versucht, die Stimmung abzubilden“, erklärt Maier.
Gitarrenriffs und knallende Feuerwerkskörper
Die Klänge sind so unterschiedlich wie die Gemälde: Bei Erich Reiling mischen sich auf der Leinwand verschiedene Schwarz- und Grautöne, dazu erklingen Gitarrenriffs und ein schneller Schlagzeug-Beat, zu Axel Heils „Les phases de la nuit“ mit wild übereinander gestrichenen bunten Farben sind knallende Feuerwerkskörper und johlende Menschen zu hören, und zu einem Wandkunstwerk von Barbara Denzler gibt es sanfte, meditative Klänge auf die Ohren.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist immer Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag von 11 bis 20 Uhr geöffnet sowie Donnerstag von 11 bis 20 Uhr. Ein Impf-, Test- oder Genesenennachweis ist erforderlich. Weitere Infos unter www.museum-ettlingen.de.
Ziel sei es, so Museumsleiterin Maier, dass der Besucher durch die Kombination von Ton und Bild „Kunst anders erleben kann“. Die Idee, Klang und Kunst miteinander zu verbinden, sei keine neue, im Gegenteil: „Das hat eine ganz lange Tradition.“
Bei den Soundwalks, die sich auf Deutsch mit „Hörspaziergänge“ übersetzen lassen, habe man sich inspirieren lassen durch touristische Angebote in einigen europäischen Städten, wo die Besichtigung von Sehenswürdigkeiten mit einem Musik- und Klangerlebnis verknüpft wird.
Interaktiver Teil für Kinder und Kreative
Die Ausstellung „Soundwalk – Sammlungsparcours“ zeigt Werke von 19 Künstlern. Für Kinder und Kreative gibt es am Schluss einen interaktiven Part: Mit ihren eigenen Ideen können sie sich an einer Rauminstallation beteiligen, die jetzt noch aus wenigen bunten, durch den Raum gespannten Strängen besteht.
„Mein Wunsch wäre, dass am Ende des Jahres dieser Raum voll ist mit Ideen und Statements der Besucher“, sagt Daniela Maier.