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Digitalisierung am Stadtbahnhof

Regiomove-Port soll in Ettlingen den Wechsel zwischen Verkehrsmitteln leichter machen

Ein digitales Info-Terminal soll es künftig leichter machen, von einem Verkehrsmittel auf ein anderes zu wechseln. Was kann der Regiomove-Port des KVV?

Gebäude und Bahnhof
Baustelle: Am Stadtbahnhof Ettlingen wird ein digitales Info-Terminal installiert. Der sogenannte Regiomove-Port soll das Umsteigen zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln leichter machen. Foto: Heidi Schulte-Walter

Am Ettlinger Stadtbahnhof Ecke Wilhelmstraße ist abgesperrt und eine Baustelle eingerichtet. Dort haben vor ein paar Tagen die Arbeiten für einen sogenannten Regiomove-Port, ein Info-Terminal des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV), begonnen. Sie dauern etwa sechs Wochen.

Laut Projektleiter Frank Pagel werden aktuell die Fundamente für den Port vorbereitet. Zudem werden nahe dem Haupteingang zum Stephanus-Stift Fahrradunterstände erneuert und größer angelegt als bislang.

Das ist noch nicht alles: Auf die Seite des Stadtbahnhofs, auf der sich die Gebäude der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) befinden, kommen zwölf neue Boxen, in die man sein Fahrrad stellen kann, außerdem zwölf Gepäckschließfächer, um Fahrradutensilien wie Helm oder Pumpe aufzubewahren.

Regiomove in Ettlingen: Stadtbahnhof bekommt digitales Terminal

Größte und für jedermann künftig gut sichtbare Veränderung am Stadtbahnhof aber ist der Regiomove-Port, ein digitales Terminal. Pagel bezeichnet es schlicht als einen „Schrankkasten mit einem rot leuchtenden Würfel obendrauf“.

Der Kasten aber hat es in sich: Sobald er „am Netz“ ist, also über Strom und Internetanschluss sowie die erforderliche Software verfügt, kann man sich via Touchscreen zu den unterschiedlichsten Mobilitätsangeboten klicken – vom Carsharing über MyShuttle zum Fahrradverleih (Nextbike), weiter zu Bus-, Bahn- und Stadtbahnverbindungen. Abfahrtszeiten werden genauso angezeigt wie Störungen gemeldet.

Digitale Karten zeigen, wie und mit welchem Verkehrsmittel der Fahrgast am besten von A nach B gelangt, und wo ein Wechsel der Verkehrsmittel Sinn macht. Kombinierte ausgewählte Verbindungen lassen sich sodann über die KVV Regiomove-App buchen und bezahlen. Erforderlich dazu ist, den jeweils angezeigten QR-Code aufs Handy zu scannen.

Stadt kann Regiomove-Port auch für Veranstaltungsinfos nutzen

Laut Pagel besteht für die Stadt Ettlingen ergänzend die Möglichkeit, das Terminal dazu zu nutzen, auf ihre größeren Veranstaltungen oder auf touristische Angebote hinzuweisen. Ettlingen ist der nunmehr vierte Standort für einen KVV-Regiomove-Port. Bereits mit von der Partie sind Bretten, Graben-Neudorf und Baden-Baden, weitere drei Kommunen sollen in der ersten Phase folgen.

Wir wollen die Menschen für die Mobilitätswende gewinnen.
Frank Pagel, KVV-Projektleiter

Pagel spricht von „Pilotstandorten“ und davon, dass die Hochschule Karlsruhe das Projekt begleitet. Nutzerbefragungen seien geplant, um zu erfahren, wie die Akzeptanz ist. „Wir wollen die Menschen neugierig machen und für eine Mobilität jenseits des eigenen Autos gewinnen“, erklärt der KVV-Verantwortliche. Der Ettlinger Stadtbahnhof sei insoweit ideal, als er ein großer Umsteigepunkt sei und dort praktisch alle Verkehrsmittel zur Verfügung stünden.

Stadtplaner Wassili Meyer-Buck sieht das ganz ähnlich. Die Regiomove-Ports, die wegen ihrer ähnlichen optischen Gestaltung einen hohen Wiedererkennungswert haben, seien ein „wichtiger Baustein“, um die Verkehrswende zu erreichen. Denn der Fahrgast erhalte dort gebündelte Informationen.

Als weitere lokale Standorte in der Zukunft könne er sich den Wasen oder auch den Bahnhof Ettlingen-West vorstellen. Letztgenannter vor dem Hintergrund, dass das vormalige Elba-Areal für Wohnen und Arbeiten entwickelt werden soll.

189.000 Euro bleiben an Ettlingen hängen

Die digitale Aufrüstung am Stadtbahnhof hat natürlich ihren Preis. Hatte der Gemeinderat zunächst für den Mobiltätsknotenpunkt 140.000 Euro genehmigt und diese Summe in den Haushalt 2021 eingestellt, so ist inzwischen klar, dass das nicht reicht: Es werden etwa 189.000 Euro an der Stadt hängen bleiben.

Inbegriffen sind in diesem Preis die Fahrradboxen, die vom Land stärker gefördert werden, als es die Stadt erwartet hat. Laut Frank Pagel liegen die Kosten für das KVV-Projekt insgesamt bei 413.000 Euro. Neben einem Landeszuschuss kommt Geld aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

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