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Zukunftstag der Landeskirche

Landesbischöfin Springhart fordert in Ettlingen: Ehrenamtliche mehr einbinden

Ehren- und Hauptamtliche brachte der Zukunftstag der evangelischen Landeskirche Baden in Ettlingern zusammen. Womit sich die Gläubigen in der Schlossgartenhalle beschäftigten.

Talkrunde beim Zukunftstag Ettlingen
Zukunftsdiskussion: Landesbischöfin Heike Springhart, Kristin Jahn, evangelischer Kirchentag und Moderator Felix Kirschbacher im Gespräch in der Schlossgartenhalle (von links). Foto: Ulrich Krawutschle

Die evangelische Kirche steht vor tief greifenden Veränderungen und reagiert darauf mit dem Strategieprozess ekiba 2032. Unter dem Motto „Kirche weiter denken“ stand am Samstag ein „Zukunftstag“ für Ehren- und Hauptamtliche der Evangelischen Landeskirche Baden in der Schlossgartenhalle.

Damit ist ein Kernpunkt der Gesprächsrunde mit Oberkirchenrat Matthias Kreplin, Landesbischöfin Heike Springhart und der Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages Kristin Jahn, moderiert von Felix Kirschbacher, Pressereferent der evangelischen Kirche Pfalz, genannt: Verstärkte Einbindung der Ehrenamtlichen.

Es ist die Bibel, die Orientierung geben kann.
Johannes Arnold, Oberbürgermeister

„Wir hoffen auf Impulse aus diesem Zukunftstag“ sagte Kreplin. Ettlingen habe, so Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) , ebenfalls viele Zukunftsprojekte. „Früher war die Zukunft ein Abbild der Gegenwart, das ist vorbei. Es ist die Bibel, die Orientierung geben kann und genau darum geht es beim Zukunftstag“ betonte er.

Nicht nur in ihrem Impulsreferat ging die Ostdeutsche Jahn auf die Situation in der ehemaligen DDR ein. Auch dort mache sich der Gedanke breit, die Kirche müsse weiter denken und alle einbeziehen, „wir müssen Gemeinschaft sein“.

Jahn forderte ein Ende von Rollenbildern, „nicht mehr allein der Pfarrer ist gefragt, sondern alle, gerade im Blick auf ein schleichendes Ende der Volkskirche“ sagte sie und „die Kirche muss Ehrenamtlichen mehr zutrauen im Sinne einer Weggemeinschaft“.

Landesbischöfin Heike Springhart gibt sich pragmatisch

Es brauche aber Wagemut, loszugehen. Welche Rolle spielt dabei die Theologie? „Sie ist ein persönliches Lebenselixier, hilft frei zu denken und fördert die Erkenntnis, nichts muss bleiben wie es ist“ so Landesbischöfin Springhart.

Es gelte die Kraft der biblischen Texte ernst zu nehmen, denn der Ruf zur Umkehr liege in Jesu Gleichnissen: „Kirche und Glauben muss ins Leben hinein atmen“. Und wenn beim Wandel mal etwas schief geht?

„Wir sind nicht vollkommen, wir müssen die Dinge dann einfach besser machen als am Tag zuvor“, so Springhart pragmatisch. Zukunft denken, heiße vor allem Ehrenamtliche einzubinden, was laut Springhart in Baden schon gelinge, laut Jahn im Osten aus der Not geboren sei. Denn dort gebe es die Ökumene der dritten Art, nämlich den Blick auf jene, die nie Zugang zur Religion hatten.

„Gott wird überstrapaziert, wir dürfen uns nicht hinter Gott verstecken, müssen selbst verantwortlich handeln“ zollt Teilnehmer Rolf-Dieter Schiermeyer den Überlegungen Lob: „Sie gehen in die richtige Richtung“. Das sah auch Gerhard Teufel von der Luther-Gemeinde Bruchhausen so, der vor allem die von Jahn eingebrachten Ostelemente „super“ fand.

Workshops zur Zukunftsfähigkeit der Kirche

Auch Roswitha Krahn und Gabriele Akin vom Ältestenkreis Ettlingenweier freuten sich über die „überraschend ehrliche und gut strukturierte Sitzung“ so Krahn und Akin hofft, „dass noch persönliche Fragen wie die nach der Beseitigung unnötiger ‚Wasserköpfe‘ in der Kirche beantwortet werden“.

Dazu, Kirche zukunftsfähig zu machen, sollten am Nachmittag in Workshops Wege erarbeitet werden. Der Vormittag, der als Livestream nach außen übertragen wurde, war auch geprägt von Gebeten mit Dekan Martin Reppenhagen, musikalischen Beiträgen von Kantor Johannes Link und Bezirkskantorin Anke Nikisch sowie einem religiös-kabarettistischen Auftritt von Arnim Töpel.

Abschluss war ein Gottesdienst in der Johanneskirche mit Prälatin Dagmar Zobel und Prälat Traugott Schächtele.

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