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Zweite Chance für Kulturgut

Alte Schmiede in Malsch wird nun doch nicht verkauft

Kulturgut soll erhalten bleiben: Der Gemeinderat Malsch hebt seinen Beschluss von 2019 zum Verkauf der Alten Schmiede auf. So geht es jetzt weiter.

 Gemäuer, altes Werkzeug,
Zweite Chance: Die alte Schmiedewerkstatt ist eine der letzten erhaltenen Kulturgüter in Malsch. Schon 2008 wollte die Gemeinde aus ihr einen Ort der Begegnung machen, doch dann wurde das Projekt zu teuer. Foto: Anne-Rose Gangl

Die Alte Schmiede in Malsch, seit nunmehr 14 Jahren immer wieder im Mittelpunkt teils hitziger Diskussionen, bekommt eine zweite Chance. Der Gemeinderat zeigte sich den Plänen des Vereins K15 gegenüber aufgeschlossen und zog seinen 2019 mehrheitlich getroffenen Beschluss auf Verkauf des Gebäudekomplexes einstimmig zurück.

Die Alte Schmiede, eines der letzten erhaltenen handwerklichen Kulturgüter der Gemeinde Malsch, soll ein Ort der Begegnung und des Austausches werden und ein Stück Malscher Geschichte bewahren. Diesen Wunsch hatte man bereits 2008, als die Gemeinde das aus dem 19. Jahrhundert stammende Schmiedehaus mit Scheune und angrenzendem Wohnhaus kaufte.

Alte Schmiede in Malsch: Erster Versuch war gescheitert

Es wurden Ideen geschmiedet, Architekt Volker Friedmann mit der Planung beauftragt, die Statik berechnet, Zuschüsse beantragt und gewährt, doch die ursprünglichen Kostenschätzungen erhöhten sich schlussendlich, auch aufgrund gesetzlicher Auflagen, um fast 50 Prozent. Der Gemeinderat zog die Reißleine und sprach sich bei sechs Enthaltungen für den Verkauf des Gebäudekomplexes aus.

Große Chance, dass ein Stück Malscher Geschichte erhalten bleibt.
Jahn Beichel, Freie Wähler

„Es besteht jetzt mit dem Verein K15 die große Chance, dass ein Stück Malscher Geschichte erhalten bleibt“, sagte Jahn Beichel (Freie Wähler). Auch SPD und Grüne sprachen sich dafür aus, dem Verein eine Chance zu geben. Schwer tat sich die CDU mit der Rücknahme des ehemaligen Beschlusses, so Hermann Geiger.

Die Finanzierung durch den Verein sehe man mit großem Bedenken, zumal anders als bei den Heimatfreunden Völkersbach der Verein K15 nicht auf ehrenamtliche Fachkräfte zurückgreifen könne. „Trotz aller Bedenken geben wir dem Verein eine Chance.“ Die CDU forderte allerdings, dass im Erbpachtvertrag die exakte Beschreibung des Nutzungszwecks verankert wird. Außerdem, dass der Vertrag vorzeitig endet, falls der Verein seinem Vereinsziel nicht mehr nachkommt oder nachkommen kann.

Verein K15 soll Alte Schmiede in Malsch übernehmen

„Wir stehen in den Startlöchern“, sagte Burgl Rademacher, Vorsitzende des Vereins K15. Der Verein hatte sich im Juni 2020 nach dem Verkaufsbeschluss des Gemeinderats gegründet und brachte die Idee eines Erbpachtvertrages ins Spiel. Nach der Entscheidung am Dienstagabend habe man bereits einen Termin mit einem Anwalt abgesprochen, um den Vertrag aufzusetzen.

Auch zum Denkmalamt habe man bereits Kontakt aufgenommen, so die Vorsitzende, die nun die Marketingmaßnahmen verstärken und weitere Unterstützer finden möchte. Dem Verein sei mit diesem Beschluss großes Vertrauen ausgesprochen worden.

Rund 40.000 Euro hat der Verein K15, der aktuell rund 40 Mitglieder zählt, bereits durch Aktionen wie Flohmärkte und Hufeisenverkauf sowie Spenden für sein Projekt zusammentragen können. Nun herrscht Aufbruchstimmung, denn die Gemeinde hat sich bereit erklärt, dem Verein die bereits berechnete Statik für das Gebäude sowie die Pläne von Architekt Volker Friedmann, selbst Gründungsmitglied des K15, als Grundlage für die weitere Planung zu überlassen. „Als ersten Schritt möchten wir an die Sanierung der Schmiedewerkstatt gehen und dann abhängig vom Geld weiterplanen“, so Rademacher.

Online-Stammtisch

Am kommenden Freitag lädt der Verein K15 ab 18 Uhr zu seinem Online-Stammtisch ein, zu dem Gäste willkommen sind. Der Einwahllink für den Stammtisch kann per E-Mail an info@alte-schmiede-malsch.de angefordert werden.

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