Es geht voran mit dem Bebauungsplan Florianstraße/Neuwiesenstraße in Malsch: Einstimmig votierte der Gemeinderat jetzt für eine Veränderungssperre für den Geltungsbereich des Plans. Diese ermöglicht es, dass Bauvoranfragen und Bauanträge, die während des Planungsprozesses eintreffen, zurückgestellt werden können. Gäbe es sie nicht, hätten Interessenten Anspruch auf Erteilung einer Baugenehmigung – und es würden möglicherweise Tatsachen geschaffen, die den Planungen widersprechen.
Voraussichtlich im Dezember soll der Bebauungsplanentwurf dann offengelegt und Bürgern sowie Trägern öffentliche Belange die Möglichkeit gegeben werden, Einwände zu äußern, erklärte Bauamtsleiter Klaus Litzow in der Sitzung. So lange dauere es, bis die veralteten Planungsunterlagen aktualisiert sind.
Bürger teilweise unzufrieden mit Vorschlägen
Seit achteinhalb Jahren ist die Bebauung des Gebiets Florianstraße/Neuwiesenstraße schon Thema, das Verfahren stockte jedoch immer wieder wegen einzelner Streitpunkte. Dabei ging es vor allem um den Bau einer Lärmschutzwand und die Nutzung des Gebietes als Dorfgebiet oder als Wohngebiet. Ersteres sieht auch Landwirtschaftsbetriebe im Nebenerwerb vor und unterliegt weniger strengen Regelungen zu Lärmimmissionen.
Dass nicht alle Anwohner mit den Vorschlägen der Verwaltung zur Bebauung des Gebiets rund um das Gelände der Feuerwehr und des Bauhofs zufrieden sind, zeigte sich in der Einwohnerfragestunde. Sorge, dass es durch die geplante Bebauung mit 36 Wohneinheiten zur Verengung des Straßenraums und einem Mangel an Parkplätzen kommen werde, äußerte Silke Graf.
Warum man das Gebiet als Wohngebiet und nicht als Dorfgebiet ausweise, wollte sie von der Verwaltung wissen. Ein Dorfgebiet würde nur 18 statt 36 Wohneinheiten umfassen – und somit auch weniger Stellplätze erfordern. Schon jetzt parkten einige Anwohner, aber auch Kunden des benachbarten Lidl-Marktes sowie Gäste der Restaurants in der Umgebung in der Straße – für Feuerwehrfahrzeuge oder auch Menschen, die ihr Grüngut zum Sammelplatz am Bauhof transportierten, sei da manchmal kaum ein Durchkommen.
Außerdem befürchtet sie, dass in ihrer Nachbarschaft nun „das letzte Fleckle Grün aufs Letzte bebaut“ wird. „Hat man dabei schon mal an die Anwohner gedacht, die dort schon länger sind?“
Die Ausweisung als Dorfgebiet widerspreche klar den vom Gemeinderat vor acht Jahren beschlossenen Zielen der Bebauung, erklärte Klaus Litzow: nämlich der Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum. „Bei Voruntersuchungen für eine mögliche Innenverdichtung war dieses Gebiet ein Treffer“, führte er aus. Die Parksituation werde in der Planung mit bedacht: „Klar ist, dass im Wohngebiet genügend Stellplätze vorgesehen werden.“