Auf dem Gelände der zum Jahresende geschlossenen Aral-Tankstelle in der Sezanner Straße im Kernort von Malsch könnten in Zukunft Wohnungen stehen. Das Areal soll Teil eines Bebauungsplans werden, über dessen Aufstellung der Gemeinderat in seiner Sitzung am kommenden Dienstag, 23. Februar, entscheiden soll.
Der Lageplan umfasst neben der Fläche, auf der jetzt noch die Tankstelle steht, unter anderem auch das ehemalige Jugendhaus Villa und die Wohngebäude der Karlsruher Baugenossenschaft Ardensia (ehemals Familienheim Karlsruhe) im Brückenwiesenweg.
Letztere hätten, so heißt es in der Gemeinderatsvorlage, „viele Jahrzehnte lang der Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum“ gedient. Inzwischen seien sie aber am Ende ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer angelangt.
Laut Auskunft von Hauptamtsleiter Heribert Reiter müssen die Gebäude zumindest modernisiert werden. So sei Barrierefreiheit notwendig, wozu der Einbau von Aufzügen zählen könnte.
Gemeinde will Verdrängung verhindern
Durch Festlegungen im Bebauungsplan soll verhindert werden, dass infolge eines eventuellen Neubaus die Kosten für Wohnraum in die Höhe schießen und Mieter mit geringerem oder mittleren Einkommen verdrängt werden.
„Die Folgen durch Verdrängung sind andernorts bereits klar erkennbar und gefährden den sozialen Frieden in der Gemeinde“, so schreibt die Verwaltung. Die Flächen im Bebauungsplan sollten deshalb für „preisgedämpften Wohnraum“ vorgehalten werden.
63 bestehende Wohneinheiten gehören der Baugenossenschaft Ardensia
Aktuell zahlen die Bewohner der Ardensia-Gebäude im Brückenwiesenweg nach Angaben der Baugenossenschaft Mieten zwischen 4,05 Euro und 8,48 Euro pro Quadratmeter. „Im Mittel liegen sie bei 5,55 Euro.“ 63 Wohneinheiten seien aktuell vorhanden, man gehe von insgesamt zirka 150 Bewohnern aus. 1964 wurden die Wohnungen gebaut.
In Malsch und den Ortsteilen liegen die Richtwerte für Mieten im Vergleich zwischen 5,50 und 7,50 Euro pro Quadratmeter. Bei der Erstvermietung von Neubauten rechne man mit einer Preisspanne von acht bis zehn Euro pro Quadratmeter, informiert der Malscher Hauptamtsleiter Heribert Reiter.
Altlasten auf Tankstellen-Grundstück?
Wie viele Wohnungen in dem Areal des Bebauungsplans entstehen können, sei noch nicht klar, so Reiter. Der Gemeinderat müsse entscheiden, „wie hoch die Wohnraumverdichtung werden soll“. Außerdem prüfe das Landratsamt derzeit noch, ob auf dem Grundstück der Tankstelle eventuell Altlasten vorhanden sind, wie etwa Öl und Benzin, die im Boden versickert sein könnten.