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Nach über 30 Jahren

Aus für soziales Aushängeschild Benefiz-Flohmarkt in Malsch-Völkersbach

Dieser Benefiz-Flohmarkt war eine echte Institution. Seit 1991 wurde in Völkersbach für den guten Zweck verkauft, weit über 100.000 Euro gespendet. Warum nach über 30 Jahren mit dem Markt in seiner bewährten Form Schluss ist.

Flohmarkt in Halle
Insitution Benefiz-Flohmarkt: Im Kosterhof wurde seit 1991 für den guten Zweck verkauft, hier ein Bild aus dem Jahr 2014 aus dem Bereich Spielsachen und Bücher. Das bisherige Flohmarkt-Team hat sich aufgelöst. Foto: Sabine Röwer

In der Region bekannt ist der seit 1991 stattfindende Benefiz-Flohmarkt in Völkersbach. Diesen wird es nicht mehr geben, geben die Organisatoren bekannt.

Bis zur Corona-Pause wurde zweimal im Jahr ein Verkauf von Gebrauchtwaren rund ums Kind angeboten. Von den Verkaufseinnahmen wurden zehn Prozent sowie der Erlös aus dem Kuchenverkauf an den Völkersbacher Kindergarten, die Mahlberg-Grundschule, Vereine und gemeinnützige Organisationen gespendet.

Dabei kamen insgesamt weit über 100.000 Euro zusammen, schätzt Sonja Gräßle, die viele Jahre mit im Organisationsteam war. 2013 wurde das Team mit dem Ehrenamtspreis der Gemeinde Malsch ausgezeichnet.

100 Helfer packten einst ehrenamtlich mit an

Die Anfänge reichen also über 30 Jahre zurück: Als es im örtlichen Regenbogenkindergarten kaum noch funktionsfähiges Spielzeug gab, initiierte und organisierte Sonja Gräßle mit weiteren Müttern 1991 den ersten Flohmarkt.

Im Laufe der Jahre war die Nachfrage von Anbietern so groß, dass etwa 2014 von 200 Bewerbern 130 ausgelost werden mussten. Der Verkauf lief aufwändig auf Kommissionsbasis. Sprich, die Gebrauchtwaren wurden abgegeben, alles geordnet und sortiert und durch das Team in Kommission verkauft.

Die gesammelten Waren wurden unter anderem nach Kleidergrößen, Spielwarengruppen oder Kinderwagen sortiert und auf dem jeweils am Donnerstag von der Völkersbacher Feuerwehr aufgestellten Tischen aufgebaut. Vorm Verkaufstag am Sonntag wurden samstags bereits Waren für Schwangere angeboten. Im Einsatz war ein ehrenamtliches Team von 100 Helfern, im Keller sorgten Mitarbeiterinnen des Regenbogen-Kindergartens für Kinderbetreuung.

Das neu anzukurbeln ist schon nicht einfach.
Sonja Gräßle, Mitgründerin Benefiz-Flohmarkt

Warum jetzt das Aus? Auch Corona ist mit ein Grund, räumt Sonja Gräßle auf BNN-Anfrage ein. Im Herbst habe man sich zusammengesetzt, um auszuloten, wie es weitergeht.

„Das neu anzukurbeln, ist schon nicht einfach.“ Die Zahl der Helfer habe nicht mehr zur Verfügung gestanden. Einen Aufruf habe man gestartet, 30 bis 40 Helfer hätten sich gemeldet. „Das Interesse war aber teils halblebig“, viele seien zum Treffen dann gar nicht gekommen. Inzwischen sei das restliche Kapital des Flohmarkt-Teams verteilt worden – nochmal zwischen 100 und 200 Euro an Vereine, Schule, Kindergarten.

Sabine Rösner vom alten Team dankt allen Helfern beim Kinder- und Jugendflohmarkt – von Kuchenspendern über Vekaufshelfer bis zu Feuerwehr und Hausmeister. Der Flohmarkt sei auch immer sozialer Treffpunkt gewesen. Ort „des gemütlichen Beisammenseins mit vielen wertvollen, bereichernden Begegnungen“.

Ein Flohmarkt-Nachfolger in vorerst anderer Form ist jedoch geplant. Mittlerweile hat die junge Völkersbacherin Sabrina Helmstätter für Freitag, 10. März, im Klosterhof wieder einen Flohmarkt mit Waren für Kinder und Jugendliche angekündigt. Beginn soll um 18.30 Uhr sein.

Flohmarkt-Nachfolger mit 40 Anbietern

40 Anbieter sollen verkaufen, zehn weitere stünden auf der Warteliste. Fünf Anbieterinnen helfen ihr bei der Veranstaltung, so Helmstätter. Standgebühren sowie der Erlös aus dem Kuchen- und Sektverkauf sollen für den guten Zweck, unter anderem an den Kindergarten, gespendet werden.

Laut Helmstätter, die vor Corona die Christmas-Warm-Up-Benefizveranstaltungen im Ort organisiert hatte, sind auch wieder Kommissions-Flohmärkte geplant. Dies sei wegen der kurzen Vorbereitungsphase, da man den alten Termin nutzen wolle, nicht möglich gewesen. Für den gemeinnützigen Zweck stelle die Gemeinde den Klosterhof kostenlos zur Verfügung.

Sonja Gräßle lässt durchblicken, dass die bewährten Kräfte aus vielen Jahren Flohmarkt gegebenenfalls mithelfen hätten können. „Gib ihnen die Chance“, sei die Devise gewesen. Ganz konfliktfrei lief der Übergang nicht, ist herauszuhören. Man werde sehen. Am Ende gehe es um den Benefizgedanken, dass die gute Sache nicht zu kurz komme, betont Sonja Gräßle.

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