Die Camper sind wieder zurück. Endlich. Nach über einem halben Jahr Zwangspause dürfen Elke Meffert und ihr Mann vom Campingplatz „Bergwiesen“ in Waldprechtsweier seit rund einer Woche wieder Gäste willkommen heißen. „Wir freuen uns, endlich nicht mehr allein zu sein. Wir wussten ja nicht mal mehr, wie unsere Dauercamper aussehen“, erzählt Meffert scherzend.
Zu diesen Dauercampern gehören Dirk Steinhäuser, seine Frau, die Tochter und deren Partner. Seit vergangenem Jahr hat die Familie ihren Wohnwagen auf dem Platz. Nutzen konnte sie ihn seitdem noch nicht wirklich. „Jetzt haben wir uns direkt eingelebt“, sagt Steinhäuser, lacht und lehnt sich zurück, um den nächsten Schluck seines Cocktails zu genießen.
Die vermisste Unbeschwertheit und Ausgelassenheit der Camper sind zurück auf dem Platz. Die Öffnung hätte sich Steinhäuser schon früher gewünscht. Schließlich sei man auf dem Campingplatz an der frischen Luft und unter sich.
Doch parallel zur Öffnung gibt es auch Vorgaben. Für Tagesgäste ist ein Besuch nur mit vorheriger Reservierung möglich, und es darf nur kommen, wer getestet, geimpft oder genesen ist. Der Test wird bei der Ankunft kontrolliert, Dauercamper müssen diesen bei einem mehrtägigen Aufenthalt alle 72 Stunden wiederholen.
Die Testpflicht bereitet Probleme. „Zu uns kommen viele Kurzfristige, die von der Autobahn aus anrufen, doch abends haben die Testzentren schon zu“, schildert Meffert das Problem. Generell sei es ein großer Mehraufwand, die Camper über die Auflagen zu informieren. Froh zeigt sich Meffert darüber, dass anders als befürchtet auch die Dauercamper die Hygienevorschriften, zum Beispiel die Maskenpflicht in den geöffneten sanitären Anlagen, mittragen, ohne sich zu beschweren.
Die Gäste in Malsch haben Verständnis für die Regeln
Genauso zeigen auch die Tagesgäste für die Vorgaben Verständnis. So auch Albert und Wohlwend Schindler, die auf dem Weg zum Abendessen ins Campingstüble sind. Nachdem Meffert am ersten Wochenende der erlaubten Öffnung noch abgewartet hat, ist das Restaurant seit vergangenen Freitag wieder geöffnet.
Die Schindlers sind froh darüber, wieder auf ihrem Lieblingsplatz am Ortsrand von Waldprechtsweier zu sein. „Hier sind wir schnell, haben für den Hund den Wald nebenan und einen Tapetenwechsel, ideal für den Kurztrip am Wochenende“, sagt Albert Schindler zufrieden. „Unser Wohnmobil hat nur darauf gewartet, das stand die ganze Zeit gepackt bei uns im Hof“, ergänzt Wohlwend Schindler.
Ebenfalls froh darüber, dass die ersehnten Öffnungen nun da sind, sind Bernhard und Beate Wehrle. Die beiden Dauercamper haben ebenfalls sehr darauf gewartet, auf den Platz kommen zu können. „Wir sind nicht nur am Wochenende, sondern auch mal unter der Woche hier und sogar schon aus dem Wohnwagen direkt zur Arbeit gegangen“, erzählt Bernhard Wehrle.
Auch im Winter zum Skifahren war das Ehepaar aus Karlsruhe schon mit dem Wohnmobil unterwegs. Von Waldprechtsweier aus unternimmt das Paar Tagesausflüge ins Albtal zum Wandern oder Fahrrad fahren, oder die beiden gehen im Sommer in einem der naheliegenden Seen schwimmen.
Öffnung und Wetter kommen zur richtigen Zeit
Sportlich aktiv war auch Aaron Wohmann, der mit Freunden aus Hamburg zum Urlaub in die Region gekommen ist. Nachdem die vier Männer den Tag über am Baden-Badener Battertfelsen klettern waren, genießen sie nun ein Kaltgetränk vor ihren Zelten.
„Die sind schnell auf- und wieder abgebaut“, erklärt der junge Mann den Vorteil. Der Trip sei schon lange geplant gewesen, nun hatten sie Glück, dass die Öffnung und Wetter genau zum richtigen Zeitpunkt kamen.
„Das Wetter hat nur gewartet und jetzt starten wir gemeinsam durch“, sagt Meffert dazu. Sie zeigt sich nach dem ersten vollen Wochenende zufrieden. Insgesamt rund 20 Tagesgäste kamen. Weil Campingurlaub voll im Trend liegt, hat Meffert auch für die kommenden Wochen schon zahlreiche Reservierungen notiert.