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Aufwendige Prüfungen

Das Malscher Hochwasserschutzprojekt ist in Verzug

Umfangreiche Prüfungen sind für die anvisierten Malscher Hochwasserschutzmaßnahmen nötig. Aus dem Gemeinderat wird engmaschigere Information gefordert.

Hund und Herrchen vor einer Infotafel
Alternativen zu den geplanten Hochwasserrückhaltebecken beim Schwimmbad (hier auf einer Informationstafel erläutert) und im Walprechtstal sowie über die Ableitung des Tannelgrabens waren über ein Jahr lang geprüft worden. Foto: Sabine Röwer

Der Malscher Hochwasserschutz ist in Verzug. Allerhand zu tun hatten die von der Gemeinde für die weiteren Hochwasserschutzmaßnahmen beauftragten Ingenieurbüros, um die beim Treffen mit den Genehmigungsbehörden im Mai 2022 geforderten Umweltuntersuchungen zu erledigen. „Uns war nicht langweilig“, erklärte Stefan Arendt von Wald+Corbe, als er in der Sitzung des Technischen Ausschusses deren Ergebnisse vorstellte.

Durch die einjährige Untersuchung hat sich die Umsetzung der geplanten Hochwasserrückhaltebecken (HRB) im Waldprechtstal und beim Schwimmbad sowie die angedachte Ableitung des Tannelgrabens voraussichtlich um etwa ein Jahr verzögert.

Wichtig ist der Gemeinde, dass sich nun auch die zunächst zeitlich befristeten Förderzusagen für diese weiteren Hochwasserschutzmaßnahmen verlängern. Nachdem dies vom Regierungspräsidium bereits mündlich in Aussicht gestellt wurde, werde, um auf Nummer sicher zu gehen, auch eine schriftliche Bestätigung gefordert.

Angeregt worden war vor dem Termin mit den Behörden etwa vom Umweltverein Malsch, dass die angedachte Ableitung des Tannelgrabens in die geschützten FFH-Mähwiesen und wegen des gefährdeten Wiesenknopf-Ameisen-Bläulings nicht umgesetzt wird.

Abfluss über Wiesenwässerungssystem wurde diskutiert

Vorgeschlagen wurde stattdessen unter anderem bei einer gemeinsamen Begehung ein Abfluss über das einstige Wiesenwässerungssystem. Dies hätte, wie Arendt ausführte, jedoch zur Folge, dass ein 23 Meter hoher Staudamm errichtet werden müsste, der damit wohl der größte in Baden-Württemberg geworden wäre.

Da sich die Mähwiesen voraussichtlich wieder ausbreiten werden und für den gefährdeten Schmetterling stückweise die Grasnarbe ab und wieder aufgetragen werde, bevorzugte auch Juliane Schaladja vom Büro Breunig die bisherige Planung. Ökologischer sei die geplante Ableitung über den Tannelgraben auch deswegen, weil dabei nur 0,6 Hektar anstatt 2,3 Hektar Wald gerodet werden müsste.

Kritisch sah diese Beurteilung Gemeinderat Karlheinz Bechler (BfU/Grüne), der auch stellvertretender Vorsitzender des Malscher Umweltvereins ist. Vermisst habe er zudem die nach seiner Aussage bei der Begehung vereinbarte Kommunikation über die nun erfolgte Prüfung der Alternativen.

Keine Vergrößerung der Waldprechtsweierer Kanalisation

Bestätigt haben sich nach dieser laut Wald+Corbe auch die beiden Hochwasserrückhaltebecken. Würde man auf das Becken im Waldprechtstal verzichten, müsse in der Nähe des Schwimmbads ein weitaus größeres Becken gebaut werden als derzeit geplant. Notwendig wäre dabei auch eine Aufdimensionierung der Verdolung in Waldprechtsweier. Neben dem dazu notwendigen großen Aufwand seien die Straßen teilweise dafür zu schmal.

Nicht weiterverfolgt wird auch der in der Einwohnerfragestunde angesprochene, als Alternative zu den beiden Hochwasserrückhaltebecken vorgeschlagene Abschlag über die Heckelbachklamm. Dies sei laut Wald+Corbe in der sehr naturnahen Senke, die dazu umfangreich befestigt werden müsste, ökologisch nicht sinnvoll.

Die überprüfte Konzeption soll nach der Genehmigungsplanung 2024 in das wohl ein Jahr dauernde Planfeststellungsverfahren gehen. Fertigstellung der Bauarbeiten wäre sodann voraussichtlich im Jahr 2028.

Eine weitere Infoveranstaltung zu den Hochwasserschutzmaßnahmen wird es am Dienstag, 5. Dezember, im Bürgerhaus geben. Die Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.

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