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Personalkosten steigen

Haushaltsentwurf: In Malsch sind keine großen Sprünge geplant

Der erste Haushalt der Gemeinde Malsch unter Bürgermeister Markus Bechler wird aufgezäumt. Dabei klettern die Personalkosten weiter in die Höhe und Großprojekte sollen und müssen zu Ende gebracht werden. Man agiert vorsichtig.

Spielplatz
Spielplätze auf dem Prüfstand: Stück für Stück sollen die 27 Plätze der Gemeinde wo nötig saniert werden, hier die Anlage auf dem Bühngelände. Foto: Sabine Röwer

Mit einiger Spannung war die erste Haushaltseinbringung unter dem neuen Malscher Bürgermeister Markus Bechler (Freie Wähler) erwartet worden. Oft hatte er als Freie-Wähler-Fraktionschef in der Vergangenheit verlässlicheres, vorausschauenderes Finanzgebahren gefordert. Die Gemeinde profitierte und profitiert von einer gut sprudelnden Gewerbesteuer, das Credo bleibt laut Bechler: „Auf Sicht fahren.“

Dass die größten Investitionen nach wie vor in die Projekte Hochwasserschutzprogramm und Umbau Hans-Thoma-Gemeinschaftsschule fließen, ist nicht überraschend. Der Ergebnishaushalt klettert insgesamt über die 40-Millionen-Marke mit rund 41,8 Millionen an Erträgen, denen im Entwurf 42,1 Millionen Aufwendungen gegenübergestellt werden. Es ergäbe sich ein Minus von 337.000 Euro.

Zum Größenvergleich: Der jüngst eingebrachte Haushaltsentwurf Marxzells kommt auf knapp zwölf Millionen Euro. Größter Brocken beim Aufwand ist traditionell das Personal. Nach 10,6 Millionen Personalaufwendungen sollen es 2022 bereits 11,3 Millionen sein. 2018 lag man noch deutlich unter zehn Millionen. Allein knapp fünf Millionen Euro sind im Bereich Schulen/Kindergärten/Kultur/Soziales verortet.

Malsch rechnet mit acht Millionen Euro Gewerbesteuer

„Wir sind so realistisch wie möglich“, erklärte der Bürgermeister im BNN-Gespräch. Man habe Wert darauf gelegt, einen auf jeden Fall genehmigungsfähigen Haushalt zu präsentieren. Bei der Gewerbesteuer wird mit acht Millionen Euro Einnahmen 2022 gerechnet, nach 8,6 Millionen in 2021, wobei darin noch Abrechnungen von 2019 aus der Vor-Corona-Zeit beinhaltet sind. Eine knappe halbe Million mehr wird beim Einkommensteueranteil prognostiziert. Vorgeschlagen wird, die Gewerbe- und Grundsteuerhebesätze unverändert zu lassen.

Wir sind so realistisch wie möglich.
Markus Bechler, Bürgermeister Malsch

Auch beim Erstellen des Haushalts sei man inzwischen digitaler unterwegs. „Mein innerer Projektleiter ist wieder erwacht“, so der gelernte Informatiker Bechler im Nachgang zur Sitzung. Vorteile habe es, dass Judith Engel aus dem Rechnungsamt 2020 die Nachfolge von Kämmerer Harald Becker angetreten hat und „direkt loslegen konnte“.

Wo der Bürgermeister hin will, wird beim Blick auf die eine oder andere Investition deutlich. Die teils desolate Medientechnik in Ratssaal und Bürgerhaus soll ertüchtigt, smarte Werkzeuge wie eine Info-App für Kita und Schule, Online-Terminvergabe im Rathaus oder Ausbau des Internetauftritts und eine neue Zeiterfassung etabliert werden.

Eine E-Ladesäule für jeden Ortsteil geplant

250.000 Euro sind für die Planung eines Dachausbaus im Rathaus für Büros, das Feuerwehrhaus Sulzbach und Kindergartenbau am Festplatz vorgesehen. Für 100.000 Euro sollen sukzessive die 27 Spielplätze auf Vordermann gebracht werden. Eine E-Ladesäule soll jeweils in den Ortsteilen und am Bürgerhaus platziert werden.

Die Fraktionen äußerten sich naturgemäß zum Entwurf noch nicht, verabschiedet werden soll der Haushalt in der Klausursitzung am 11. März. In einem Strategiewochenende Mitte Mai soll dann bis zu Jahrzehnten in die Zukunft geblickt werden – ob zu den Themen Hochwasserschutz, Wasserversorgung, Straßen und Kanäle oder Gemeindehallen.

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