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Risse im Beton

Mahlbergturm in Malsch wegen Sicherheitsbedenken gesperrt

Der Mahlbergturm in Malsch-Völkersbach ist ein beliebtes Ausflugsziel. Aber der Turm bröckelt - und ist jetzt erst einmal für mindestens einen Monat geschlossen.

Mann und Frau vor einem Bauzaun
Kein Zugang: Der Mahlbergturm muss mindestens für einen Monat geschlossen werden. Hier Bauamtsleiter Klaus Litzow und die Vorsitzende des Schwarzwaldvereins, Elfriede Maria Dahlke Foto: Stefan Lumpp

Erst im vergangenen Juli gab es beim 125-jährigen Jubiläum des Mahlbergturms noch Anlass zum Feiern. Der Schwarzwaldverein Karlsruhe, in dessen Besitz sich das Bauwerk befindet, und viele Ausflügler betonten unisono: „Der Turm muss als Ausflugsziel erhalten bleiben.“ Jetzt blockieren Bauzäune den Zugang zu dem 28,5 Meter hohen Aussichtspunkt – auf Schildern steht geschrieben: „Mahlbergturm gesperrt“ mit einem Hinweis auf statische Bauteilprüfung.

Was ist passiert? Wie die BNN schon mehrfach berichteten, hat der Schwarzwaldverein der Gemeinde Malsch das Bauwerk als „Geschenk“ angeboten – hauptsächlich, weil es dem Verein an Ehrenamtlichen fehlt. Der Turm zwischen den Gaggenauer Ortsteilen Moosbronn und Freiolsheim liegt auf einer Völkersbacher Exklave.

Zwei Gutachten zum Zustand des Mahlbergturms

Vor einer geplanten Schenkung wollte die Kommune prüfen, wie es um die Bausubstanz bestellt ist. Zwei Gutachten folgten: Eine Sichtungsprüfung bescheinigte dem geschichtsträchtigen Bau einen guten bis befriedigenden Zustand, jedoch mit dem Vermerk auf undichte Stellen im oberen Bereich. Daraufhin brachte ein statisches Gutachten die Empfehlung, die Problemstellen weiter zu untersuchen.

Malschs Bauamtsleiter Klaus Litzow sieht den Wassereintritt mit Sorgen. Insbesondere die Plattform, die sichtbare Risse im Beton aufweist, sei in kritischem Zustand. „Falls der Stahl in Mitleidenschaft gezogen ist, wäre die Plattform nicht mehr standsicher. Da müssen wir reinschauen“, bemerkt er bei einem Ortstermin. Nun soll der Beton auf einer Fläche von 40 auf 40 Zentimeter durchbrochen werden, damit ein Statiker den Stahl beurteilen kann.

Mindestens einen Monat gesperrt

Litzow rechnet mit einer Sperrung von mindestens einem Monat. Im schlimmsten Fall müsste der Turm wegen Standsicherheitsproblemen dauerhaft gesperrt werden. Davon gehe er aber nicht aus. Trotzdem empfiehlt er, sich über eine Turmkopfsanierung Gedanken zu machen: „Es muss langfristig etwas getan werden, um die Substanz vor Witterungseinflüssen zu schützen.“

Zuletzt wurde die Plattform im Jahr 2014 saniert. Schon damals gab es Probleme mit Wassereintritten, auch weil sich die Tür auf der Hauptwetterseite befindet. Die Vorsitzende des Schwarzwaldvereins, Elfriede Maria Dahlke, befürchtet hohe Sanierungskosten. „Wir können es uns aber nicht leisten, den Turm ganz zu schließen“. Dahlke kümmert sich regelmäßig um den Turm und will ihn weiterhin in guten Händen wissen. Eine Schenkung sei erst im kommenden Jahr realisierbar.

Die jetzigen Maßnahmen seien Teil der Überprüfung der Gemeinde Malsch, so Litzow. Selbst wenn umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind, werde man sich hinsichtlich der Kosten mit dem Schwarzwaldverein an einen Tisch setzen. Dies unterstreiche das Interesse der Gemeinde, den Turm zu übernehmen. „Nicht nur für Malsch hat der höchste Aussichtspunkt im Landkreis eine besondere Bedeutung“, betont der Bauamtsleiter und äußert den Wunsch, dass sich auch das Regierungspräsidium Karlsruhe und umliegende Gemeinden an der Instandhaltung beteiligen.

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