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Mehr Mobilität in den Ortsteilen

Malscher Gemeinderat denkt über Ein-Euro-Ticket im Gemeindegebiet nach

Nach einem Antrag der Fraktion BfU/Grüne hat der Malscher Gemeinderat die Frage eines Ein-Euro-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr erörtert. Was dabei herauskam.

Für ein bundesweit gültiges 365-Euro-Klimaticket müsste der Bund laut Deutscher Umwelthilfe rund 4 Milliarden Euro pro Jahr aufbringen.
Die Malscher Grünen schlagen vor, dass es an Kartenautomaten – hier ein Symbolbild – künftig auch ein Ein-Euro-Ticket für Einzelfahrten geben soll. Foto: Martin Schutt/dpa

In manchen Städten und Gemeinden können die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) bereits vom Angebot eines Ein-Euro-Tickets für Einzelfahrten profitieren. In Malsch soll das Thema weiterverfolgt werden, jedoch sollen vor einer endgültigen Entscheidung wichtige Details wie finanzielle Belastung für die Gemeinde, Beteiligung des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) oder Streckenanbindungen geklärt werden.

Es war ein Antrag der Fraktion BfU/Grüne, der nun dem Malscher Gemeinderat vorlag. Susanne Toball (Grüne) bemerkte in ihrer Begründung für den Antrag, ein solches Ein-Euro-Ticket sei eine große Chance, die Ortsteile anzubinden und für mehr Mobilität zu sorgen. Es biete den Menschen in den Ortsteilen die Möglichkeit, mit dem ÖPNV nach Malsch zum Einkaufen zu fahren.

Für eine Mobilitätswende sei der ÖPNV unverzichtbar. Um die Klimaschutzziele auch im Verkehr einzuhalten, müssten deutlich mehr Menschen von ihren Autos in Busse und Bahnen umsteigen, heißt es in der Antragsbegründung. Das Neun-Euro-Ticket habe gezeigt, dass ein bezahlbarer ÖPNV eine echte Alternative zum Auto darstelle. Das 49-Euro-Ticket könne für viele, aber nicht für alle attraktiv sein. Um diese Lücke zu füllen, schlagen die Grünen vor, durch einen Ortstarif ein Ein-Euro-Ticket pro Fahrt zur Verfügung zu stellen.

Einen ähnlichen Antrage gab es bereits 2020 im Malscher Gemeinderat

Bereits Anfang des Jahres 2020 hatte die SPD-Fraktion dem Malscher Gemeinderat einen ähnlichen Antrag vorgelegt. Gewünscht waren Busse, die an Wochenmarkt-Freitagsvormittagen innerhalb von Malsch und aus den Ortsteilen unentgeltlich benutzt werden könnten. An den Antrag erinnerte Dagmar Giese (SPD) in der Sitzung. „Für uns ist die kostenfreie Fahrt die bessere Option, da weniger Aufwand für die Verwaltung entsteht“, sagte sie.

Zustimmung zum Grünen-Antrag kam vonseiten der Freie-Wähler-Fraktion. Nach Meinung von Eveline Rothas-Muck (FW) sollten vor einer Entscheidung jedoch zuerst die Kernzahlen wie Kosten, Nutzer, Strecken auf den Tisch gelegt werden. Manfred Schwarz (CDU) begrüßte die Weiterverfolgung des Antrags, wünschte sich aber hierzu eine Betrachtung nicht nur der Anbindungen an die Ortsteile, sondern auch die innerhalb des Kernorts. Während die Gemeinderäte unisono für die Weiterverfolgung des Antrags stimmten, sprach sich Bürgermeister Markus Bechler (Freie Wähler) dagegen aus, obwohl er die Idee als gut bezeichnete.

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