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Schlaraffenland für Hobbygärtner

Pflanzentauschbörse könnte zu jährlichem Event in Malsch werden

Zum ersten Mal hat es am Samstag in Malsch eine Pflanzentauschbörse gegeben. Dort konnten Garten- und Pflanzenfreunde überzählige Pflanzen mitbringen und gegen andere tauschen.

Joscha (links) und Timon sind vom Angebot überzeugt und suchen sich Neues aus.
Joscha (links) und Timon sind vom Angebot der Pflanzentauschbörse überzeugt und suchen sich Neues aus. Foto: Rüdiger Homberg

„Bloß gucken, vielleicht kann ich aus was brauchen“, sagt der Mann mit dem ausladenden Lederhut. Und schaut interessiert viele unterschiedliche Pflanzen an.

Der Obst- und Gartenbauverein und der Umwelt- und Naturschutzverein Malsch haben am Samstagvormittag zur ersten Pflanzentauschbörse an die Stadtmühle des Orts gebeten. Und gleich zu Beginn um 10 Uhr waren so viele Tische mit Angeboten so prall mit unterschiedlichsten Gewächsen bestückt, dass weitere Tische aufgebaut werden mussten. „Maggikraut ist ein Tiefwurzler“, weiß ein Anbieter, „ist damit nur schwer zu versetzen.“ Trotzdem hat er eine Pflanze mitgebracht und hofft, sie loszuwerden.

Zahlreiche Gartenfreunde aus Malsch und der Umgebung habe überzählige Pflanzen mitgebracht und möchten sie weitergeben. Und dafür andere wieder mitnehmen, die in ihren Garten oder auf ihren Balkon passen. Karl Görig etwa, Vorsitzender des Umwelt- und Naturschutzvereins, zieht in seinem Gewächshaus immer mehr Tomatenstöcke als er tatsächlich selbst braucht. Die übrigen verschenkt er an Freunde und Bekannte. Oder bietet sie diesmal auf der Tauschbörse an.

Görig hat so eine Börse schon einmal in einem Vorort von Barcelona erlebt. Dort war das ein richtiges Ereignis, mit Musik und allem drum und dran. Sowas hat er sich für die Zukunft auch vorgestellt. Und Klaus Hampel vom Obst- und Gartenbauverein pflichtet ihm bei: Wenn die erste Pflanzentauschbörse ganz offensichtlich zum Erfolg wird, dann soll sie zur jährlichen veranstalteten Dauereinrichtung werden. Und dann sicherlich auch noch mit mehr Event-Charakter.

Pflanzentauschbörse in Malsch zieht auch junges Publikum an

Pflanzen der unterschiedlichsten Art sind im Angebot und gefragt. Exoten und heimische Gewächse. Aber was sind eigentlich Exoten? Zählen etwa Tomaten dazu, die schon seit Jahrhunderten auch in Mitteleuropa heimisch sind? Aber wohl Kräuter und Gewürze, von denen die Anbieter nicht einmal wissen, wie sie heißen, aber die gut duften und in jedem Fall Speisen geschmacklich auf ein höheres Niveau heben.

Eine Frau, die mit ihrem Hund über die Börse schlendert, hat eine Pflanze gefunden und schaut sich etwas zögerlich um, um zu erfahren, ob und wo sie etwa bezahlen muss. Es stellte sich raus, dass sie den Topf frei mitnehmen darf.

Vom Alter her ist das Publikum sehr gemischt. In der Mehrzahl sind die Gäste aber etwas älter. Doch auch junge Leute geben Pflanzen ab. Timon (13) und Joscha (12) bringen mit ihrer Mama Herbstanemonen zur Tauschbörse. So etwa im September sollen sie wunderbar rosa blühen. Jetzt sind sie lediglich grüne Büschel. Die beiden Jungs legen die Pflanzen ab und suchen sich Ersatz von anderen Angeboten aus.

Im Baum nebenan singt und zwitschert es. Die Vögel machen die Musik zur Tauschbörse. Und der Tisch darunter ist voll besetzt. Hobbygärtner genießen Kaffee und Kuchen und tauschen ihre Erfahrungen bei der Arbeit mit ihren verschiedenen Pflanzen im Garten oder auf der Veranda aus.

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