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Mehr als 400 Menschen bei Neujahrsempfang

Schlangestehen für Handschlag: Bürgermeister verspricht planvollere Zukunft für Malsch

Mit Spannung war der erste Neujahrsempfang des 2021 gewählten Malscher Bürgermeisters Markus Bechler erwartet worden. Wie er die Zukunft sieht.

Gespräch Bürger Bürgermeister Neujahrsempfang
Vorbilder gewürdigt: Ehrenpreise gab es von Bürgermeister Markus Bechler (Zweiter von rechts) für den Hospizdienst mit stellvertretender Vorsitzender Marianne Gräßer und Vorsitzendem Christoph Storz sowie die Vereinsmitglieder Hubert Schneider und Herbert Wanner (von links). Foto: Foto: Rainer Obert

Bis zu 40 Meter lang ist die Schlange ins Bürgerhaus, wo Bürgermeister Markus Bechler (Freie Wähler) an diesem Freitagabend coronabedingt zum ersten Neujahrsempfang seiner Amtszeit nach der Wahl Mitte 2021 kommt.

Jeder Gast wird mit Handschlag oder Umarmung begrüßt. „Herrlich“, kommentiert der Schultes die Befreiung aus dem Klammergriff der Pandemie. Mehr als 400 Menschen kommen zum Empfang, den Pianist Alexander Nagel dezent musikalisch mitgestaltet.

Schlange vor Begrüßung
Persönliche Begrüßung: Eine lange Schlange bildete sich vorm Empfang ins Bürgerhaus, wo Bürgermeister Markus Bechler und seine Frau Helga (rechts) die Menschen willkommen hießen. Foto: Rainer Obert

Eine gelöste Stimmung prägt nach dem Händeschütteln von Bechler und seiner Frau Helga den Neujahrsempfang. Das war in der Vergangenheit nicht immer so. „Einer von euch“, das war von Anfang an das Credo Bechlers, und das kommt in der 22-seitigen Neujahrsansprache immer wieder durch.

Wir schieben Aufgaben im Wert von 100 Millionen Euro vor uns her.
Markus Bechler, Bürgermeister Malsch

So fällt etwa seine Ankündigung auf, dass es wieder einen gedruckten Jahresrückblick geben wird. Verteilt von der Feuerwehr geht er an alle Haushalte – wie es einst noch unter Altbürgermeister Dieter Süss (SPD) bis Anfang der 2000er Standard war.

„Ich bin ein Zahlenmensch“, betont der studierte Informatiker Bechler. Eine erstellte Komplettliste der finanziell wichtigen Themen liege vor, um verlässlicher planen zu können.

Unter anderem was sanierungsbedürftige Straßen, Kanäle, kommunale Gebäuden, den Hochwasserschutz oder auch Friedhöfe und Spielplätze angehe. „Wir schieben Aufgaben im Wert von 100 Millionen Euro vor uns her.“

„Nicht erschrecken“, empfahl er. „Wir wissen damit endlich, wie dick die Bretter sind, die wir bohren müssen.“ Aus dem Fenster hängt sich Bechler im Vorausblick an diesem Abend nicht – was angesichts der in 14 Tagen anstehenden Haushaltsklausur mit dem Gemeinderat nicht verwundert. Dann sollen Prioritäten gesetzt werden.

Betonung liegt in Malsch auf der „neuen Transparenz“

Die „neue Transparenz“ komme beim Gemeinderat gut an. „Es macht echt Spaß, gemeinsam und konstruktiv zum Wohl von Malsch Themen anzugehen und umzusetzen“, kommt der Rückgriff auf den schon 2021 im Wahlkampf formulierten Wunsch des Miteinanders.

Mitnehmen will Bechler. Regelmäßig bekämen Gemeinderat und Ortschaftsräte Info-Mails von ihm zu aktuellen Entwicklungen. Schwer beschäftige ihn das Thema Kinderbetreuung, wo die Gemeinde bislang „höchst flexible“ Angebote biete. Es fehle überall Personal, „das wir für die Betreuung unserer Kinder brauchen“.

Die Kommunen werben sich gegenseitig Fachkräfte ab, nicht nur in den Kitas, so Bechler. Er habe als Verwaltungschef den Wunsch, dass die Gemeinde steuernd eingreift. Es gehe um „reale und faire Angebote, die gesichert erbracht werden können“.

Malscher hoffen auf saniertes Lehrschwimmbecken

Der Rückblick streift Themen wie das erfolgreiche Impfen in der Bühnsporthalle oder Einführung des elektronischen Infosystems zur Lage auf Baustellen über die Gemeinde-Homepage, die demnächst neu gestaltet daher komme.

Beim Blick voraus habe man nach Ende des aktuellen Bauabschnitts an der Hans-Thoma-Schule den neuen Sporttrakt vor der Brust. „Hoffentlich mit notwendiger Sanierung des Lehrschwimmbeckens.“

Einen speziellen Dank richtet Bechler an alle ehrenamtlich Engagierten und auch an alle Gewerbesteuerzahler, was Applaus auslöst. Ehrenpreise für herausragende Verdienste im Ehrenamt gehen in Form einer von Künstler Walter Grimm gestalteten Edelstahlkugel mit Steinsockel an den Ökumenischen Hospiz-Dienst, der seit 20 Jahren segensreich wirkt.

Die Begleitung Sterbender, auch von Angehörigen, Freunden, sonstigen Trauernden nötige „allergrößten Respekt“ ab. Der kostenfreie Dienst am Nächsten sei vorbildlich. Ein Angebot der Trauerbegleitung ist einmal im Monat das Café Lichtblick, viermal im Jahr wird ein Trauerspaziergang organisiert.

Es gehe um Nähe, ums Erzählen und Zuhören, den sozialen Kontakt, betonte im Gespräch Marianne Gräßer, die zweite Vorsitzende des Hospiz-Diensts. „Deshalb war Corona so schlimm.“

Mit Herbert Wanner und Hubert Schneider erhielten zwei Vereinsmenschen im besten Sinn den Ehrenpreis. Wanner (89) war 66 Jahre Schiedsrichter und 35 Jahre Fußballvereinsvorsitzender in Sulzbach, Schneider 47 Jahre Schieri und war 45 Jahre im Vorstand aktiv.

„Sie haben beide sehr viel Verantwortung übernommen“, betonte Bechler. Der Antrieb? „Die Liebe zum Sport“ und zu ihrem FV Sulzbach, sind sich beide nach der Ehrung einig.

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