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Marco August ist der badische Mailänder

Singer-Songwriter aus Malsch hat Erfolg mit Italopop – und Wohnzimmerkonzerten

Marco Augusto Kunz aus Malsch schreibt wunderschöne Songs. Der gebürtige Mailänder kommt aus einer musikalischen Familie: Seine Eltern lernten sich während der Wagner-Festspiele in Bayreuth kennen.

Ein gebürtiger Mailänder in Malsch: Marco Augusto hat Erfolg mit Italopop – und mit seinen Wohnzimmerkonzerten.
Bei allem, was Marco Augusto anpackt, gilt: Der gebürtige Mailänder aus Malsch verbreitet gute Laune. Foto: Evelyn Großmann

Zum Intervietermin in einem Malscher Café bringt Marco Augusto seine Gitarre mit. Man kann ja nie wissen... Und tatsächlich: Nach einer Stunde packt er das Instrument aus und spielt spontan ein Lied – ausnahmsweise kein selbstkomponiertes, sondern einen uralten, wenig bekannten Song von Udo Lindenberg: „Sandmännchen“.

Schon nach einer Minute klatschen alle Café-Besucher begeistert mit, anschließend gibt’s lautstarken Applaus. „Das war toll“, sagt eine Frau vom Nebentisch und strahlt. Marco Augusto hat mal wieder das getan, was er perfekt beherrscht: Er hat gute Laune verbreitet.

Eltern lernten sich in Bayreuth kennen

Spontane Konzerte sind eine Spezialität des sympathischen Deutschitalieners, der sich selbst „der badische Mailänder“ nennt und aus einer sehr musikalischen Familie stammt. „Meine Eltern waren beide Musiker und große Wagner-Fans“, erzählt er.

„Kennengelernt haben sie sich Mitte der 50er Jahre bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth.“ Im Sommer war Marco Augusto in Begleitung seiner Frau Eva auf großer Tournee durch mehrere Länder.

„Ich spielte in 26 Städten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Liechtenstein“, sagt er. „Es gab vorher fast keinen Terminplan, ich ging einfach in schön aussehende Cafés rein und fragt, ob ich dort spielen dürfte.“

Das Konzept ging auf – und zwar so gut, dass er und seine Frau nur vier Nächte im Hotel verbringen mussten. Ansonsten wurden sie eingeladen.

Radiotaugliche Lieder

Rund 50 Songs hat der 53-Jährige bislang geschrieben und komponiert. Etwa vier Fünftel der Texte sind italienisch, ein Fünftel ist deutsch. „Ich bin zum Glück zweisprachig aufgewachsen“, freut sich Marco Augusto noch heute über die Hartnäckigkeit seiner Mutter, die ausschließlich italienisch mit ihm sprach.

Seine Lieder kann man als „Italopop“ in seiner besten Tradition bezeichnen, sie sind zum größten Teil absolut radiotauglich und überzeugen durch viele raffinierte Harmonien. „Meine Texte handeln von Selbstfindung, von der Suche nach dem Glück und versuchen die Frage zu beantworten: Wer sind wir?“

Spezialität Wohnzimmerkonzerte

Bei seinen Konzerten tritt der leidenschaftliche KSC-Fan mal alleine, mal im Duo oder Trio oder auch mit großer Band auf. Eine Spezialität von ihm sind seine Wohnzimmerkonzerte. Mehrfach im Jahr gastiert er ganz privat und intim in Wohnzimmern, Gärten oder anderen privaten Räumlichkeiten.

Da Marco Augusto seit einer Jugend für Udo Lindenberg schwärmt, hat er seit einiger Zeit eine neues Projekt am Start: Er singt ausgewählte Lieder von Udo unplugged, nur von Gitarre oder Klavier begleitet. „Das ist ein Herzensprojekt von mir“, sagt er und gibt zu, dass er liebend gerne mal mit dem berühmten Kollegen zusammenarbeiten würde. „Udo hat mich immer sehr inspiriert.“

Er mag Udo Lindenberg und Mailand

Genauso inspirierend ist für ihn seine Geburtsstadt Mailand, in die er immer wieder gerne zurückkehrt. „Milano“, eines seiner schönsten Lieder, ist eine einzige Liebeserklärung an die Metropole in der norditalienischen Lombardei. Ein Wunder, dass dieses Lied noch nicht zur offiziellen Hymne von Mailand erklärt wurde.

Weil die Texte seiner italienischen Lieder zum Teil so lang wie Kurzgeschichten sind, hat Marco Augusto zusätzlich zu seinem aktuellen Album „Per amore alla vita“ ein Heftchen herausgebracht, in dem nicht nur die Texte, sondern auch die deutschen Übersetzungen stehen.

Italienische Texte werden übersetzt

Und auch live sollen seine nicht italienischen Zuhörerinnen und Zuhörer verstehen, wovon er singt. Das zeigte er zum Beispiel bei einem Konzert in der VHS in Karlsruhe.

Gemeinsam mit Gerd Pfeuffer (Saxophon) gestaltete er den Abend als Kombination aus live gesungenen italienischen Liedern und den dazu vorgetragenen deutschen Übersetzungen. „Das ist ähnlich wie die SWR 3 Lyrix“, sagt Marco Augusto. Und wie bei allem, was er anpackt, gilt auch hier: Der Mailänder aus Malsch verbreitet gute Laune.

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