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Senioren holen sich blutiges Gesicht

Wasserrinne in Malsch bleibt Stolperfalle

Eigentlich sollte der neugestaltete Platz im Malscher Ortskern attraktiver werden: Doch das Wasserspiel, das installiert wurde, birgt Gefahren. Und das, obwohl die Gemeinde bereits einmal nachgebessert hatte.

Stolperfalle: An der Wasserrinne am neu gestalteten Platz im Malscher Ortskern ist es vermehrt zu Unfällen mit verletzten Fußgängern und Fahrradfahrern gekommen. Deshalb stehen dort nun Leitbaken mit Flatterband.
Achtung Gefahr: Flatterband wird vorerst weiter vor der gefährlichen Rinne auf dem Malscher Platz warnen. Foto: Sabine Röwer

Mit rot-weißem Flatterband und Baken gesichert ist seit einigen Wochen die Wasserrinne auf dem neugestalteten Platz beim ehemaligen Waaghäusel. Der rund 15 Meter lange und 30 bis 150 Zentimeter breite Wasserlauf war im Zuge der dem Hochwasserschutz dienenden Aufweitung der Bachverdolung zusammen mit einem Wasserspiel angelegt worden.

Ziel war, das Element Wasser erlebbar zu machen. Nachdem die Rinne fertig war, stürzten jedoch Fußgänger und ein Radfahrer an der Rinne. Daher wurde 2021 nachgebessert.

Um den 40 Zentimeter tiefen Wasserlauf besser sichtbar zu machen, wurde er mit roten Sandsteinen eingefasst. Investiert wurden samt Arbeiten am Ablauf der beleuchteten Rinne rund 3.500 Euro.

Mehrere Malscher stürzten schon in die Rinne

Trotz dieser Maßnahme ist es, wie Ortsbaumeister Jörg Janetzky dem Technischen Ausschuss (TA) erläuterte, erneut zu Unfällen gekommen. So sind sogar ein Auto und ein Fahrradfahrer hineingefahren. Außerdem hätten sich zwei Senioren beim Hinfallen an der Rinne blutige Gesichter geholt. Auch eine Frau mit Rollator sei in die Rinne gestolpert, als Janetzky gerade vor Ort war.

Dass von dem Wasserlauf eine Gefahr ausgehe, bemängelten auch zwei Vertreter der Straßenverkehrsbehörde des Landratsamts sowie Polizeipräsidiums bei einer Verkehrsschau. Daher und um weitere Stürze zu vermeiden, muss die Gemeinde nun noch einmal nachbessern.

Als sachkundigen Bürger holte sie den ehemaligen Leiter des Referats Verkehr beim Polizeipräsidium Karlsruhe, Joachim Zwirner, ins Boot. Dieser erläuterte, dass von rechtlicher Seite keine Vertiefungen im Straßen- und Gehwegbelag zulässig seien. Das Beispiel von Freiburg mit seinen Bächlein, das auch bei der Vorstellung der Planung der Rinne durch das Büro Pesch und Partner angeführt worden war, gelte nicht, da die Stadt einen Sonderstatus habe.

Malsch ist nicht Freiburg

Da bekannt sei, dass es in der Breisgaustadt Rinnen gebe, müsse man dort auch damit rechnen. Andernorts stelle eine Vertiefung jedoch eine Gefahr dar. Zwirner schlug statt der vom Ingenieurbüro Wald und Corbe angeregten Abgrenzung mit Bänken vor, um die Rinne herum ein Pflanzenbeet anzulegen.

Dies wurde etwa von Elke Schick-Gramespacher (CDU) abgelehnt, da es ihr wichtig ist, dass Kinder weiterhin am Wasser spielen können. Nach längerer Diskussion, bei der Werner Scherer (Freie Wähler) das Thema als Schildbürgerstreich bezeichnete, und einigen Vorschlägen war sich der TA einig, vor einer Entscheidung weitere Informationen einzuholen.

In der Zwischenzeit sollen das Flatterband und die Baken beibehalten werden und die Rinne mit Wasser befüllt werden.

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