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Ende der Kreidezeit

Whiteboards statt der alten Tafeln: Malsch digitalisiert nun auch in den Grundschulen

Die meisten kennen die grünen Schultafeln und die Kreide im Klassenzimmer noch. Die Zeiten sind vorbei – in Malsch werden die Grundschulen digitalisiert. Wie die einheitliche technische Lösung für alle Klassenzimmer aussehen soll.

"Herzlich Willkommen liebe 3a" steht am ersten Schultag des neuen Schuljahres in einer Grundschule auf einem Whiteboard.
In der Gemeinde Malsch wird nun bei den jungen Schülern digital aufgerüstet. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Laser-Projektoren, Aktiv-Lautsprecher, Dokumentenkameras: In Malsch hält die Digitalisierung nun auch verstärkt in den Grundschulen Einzug – dafür werden 165.000 Euro in die Hand genommen. Aus Sicht des Gemeinderats war es Zeit, diesen Schritt zu gehen. Und auch der neue Bürgermeister Markus Bechler (Freie Wähler), studierter Informatiker, ist für den Digitalisierungsschritt.

Für so manchen Bürger stehen die grünen Tafeln und die weißen und bunten Kreidestücke zum Schreiben und Malen für die gute alte Zeit. Doch das digitale Zeitalter ist längst eingeleitet und so werden nun auch die Hebel- und Thoma-Grundschule in Malsch sowie die Mahlbergschule in Völkersbach und die Grundschule Waldprechtsweier entsprechend ausgestattet. Wobei die Thoma-Schule schon Whiteboards im Zuge des Schulumbaus bekommen hat.

Demontage und Entsorgung der alten Tafelanlagen sind ebenso Bestandteil des Auftrags an die Walzbachtaler Firma Visucom wie die Einweisung der Lehrer in die neuen technischen Möglichkeiten. Sie war der günstigste unter drei Anbietern und erhielt durch einstimmigen Beschluss des Gemeinderats den Zuschlag. Dennoch liegt die Auftragssumme 21.000 Euro über dem Haushaltsansatz.

Wir haben uns auf eine einheitliche Ausstattung geeinigt.
Klaus Litzow, Gemeindeverwaltung Malsch

„Wir haben uns auf eine einheitliche Ausstattung geeinigt“, erklärte Klaus Litzow von der Gemeindeverwaltung. Hierzu hätten sich die vier Schulleitungen zusammengesetzt. Zur künftigen Ausstattung zählen die interaktiven Whiteboards, von denen 24 angeschafft werden. Die Boards sind digitale Tafeln, die mit einem Computer verbunden sind. Alles, was am Computer mit Internetanschluss möglich ist, kann auch die digitale Tafel. Dabei dienen der Stift oder der Fingerdruck als Mausersatz. Anders als beim Computer, kann man direkt auf den Bildschirm schreiben und malen.

Digitalisierte Klassenzimmer in Malsch schon nach den Sommerferien?

Dokumentenkameras werden ebenfalls angeschafft – Videokameras zur Aufnahme eines von einer Lichtquelle beleuchteten Dokuments oder Gegenstands in einer Präsentation. So können etwa Bücher, Fotos, dreidimensionale Gegenstände aufgenommen und das Bild für Projektoren oder Whiteboards geliefert werden. Ob die neuen Erstklässler nach den Sommerferien schon in digitalisierten Klassenzimmern starten, ist abzuwarten, im Lauf des ersten Schulhalbjahrs wird damit gerechnet.

Die Gemeinde hatte sich um die Aufnahme ins Förderprogramm „Digitalpakt Schule“ beworben und sei auch aufgenommen worden. Wie Kämmerin Judith Engel auf Nachfrage erklärte, ist der Festbetrag für die Digitalisierung bereits vor zwei Jahren gewährt worden und sei schon im Haushalt 2022 abgebildet. Laut Engel waren 260.000 Euro für alle Grund- und weiterführenden Schulen bewilligt worden.

Wir bringen auf den neuesten Stand der Technik.
Elfriede Sydlow, Gemeinderätin Freie Wähler

Aus dem Gemeinderat gab es durchweg Zuspruch für die Grundschul-Digitalisierung. „Wir bringen auf den neuesten Stand der Technik“, so Elfriede Sydlo (Freie Wähler). Es sei „der wichtige Schritt“ für die Grundschulen, betonte Veronika Wehr-Schwander (SPD). Sie erwähnte aber, dass sie angesprochen worden sei, warum die Digitalisierung bei Grundschülern so vorangetrieben wird. Man müsse aber sehen, dass die Kinder bereits in einer digitalen Welt aufwachsen.

Es sei sinnvoll, dass es in der Schulzeit ab sechs Jahren entsprechend zugeht und die Digitalisierung beginnt. Da müsse man den Blick ebenfalls in Richtung Übergang zur weiterführenden Schule richten. Auch für die Grünen ist es angezeigt, in den Grundschulen jetzt „nachzuziehen“.

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