In Völkersbach gibt es ein Gebäude, im Ort „Haus Bühler“ genannt, das demnächst wieder Unterkunft für Flüchtlinge oder Asylbewerber werden kann. Und es gibt in Völkersbach eine engagierte Gruppe von Menschen um den Ortschaftsrat und pensionierten Lehrer Matthias Kleine (BfU/SPD), die sich um die erwarteten Neuankömmlinge kümmern will. Wie sie es auch 2015 getan hat.
Daher wurde für Dienstagabend zu einer Infoveranstaltung eingeladen, bei der Experten vom Amt für Migration des Landratsamtes berichten sollten, was auf die Bevölkerung in Völkersbach zukommen könnte. Kleine rechnet mit einer Belegung frühestens Mitte März.
Herkunft der möglichen Flüchtlinge noch unklar
Die Fachleute konnten immerhin ungefähre Auskünfte geben. So sagte etwa Christopher Amels, man wisse noch nicht, wie viele im Bereich des Regierungspräsidiums Karlsruhe Angekommene auf die Landkreise verteilt würden. Und es ist auch noch nicht bekannt, welcher Nationalität diese angehören – ob es Ukrainer sein werden, oder Erdbebenopfer aus der Türkei, die das Katastrophengebiet in Richtung Deutschland verlassen wollen. Oder ob es etwa oppositionelle Russen sein werden, oder doch Flüchtlinge aus Ländern wie Afghanistan, etwa sogenannte Ortskräfte.
Helmut Senft ist Teamleiter im Migrationsamt und hat zugleich, wie er sagt, als Unterkunftsleiter „die Hand über dem Haus“. Amels und Senft gehen davon aus, dass in dem Haus bis zu 34 Menschen untergebracht werden sollen, nach ihren Wünschen möglichst vor allem komplette Familien. „Alleinreisende junge Männer werden wir in Völkersbach nicht unterbringen“, versicherte Amels.
Ein weiterer Experte ist der Sozialberater Julius Tsaxarra, der etwa dazu Auskunft gab, wann er zu Beratungsgesprächen zur Verfügung steht. Senft ergänzte, wenn sich höherer Bedarf ergeben sollte, dann werde es dafür Möglichkeiten geben.
Haus wird mindestens zur Hälfte belegt, oder gar nicht
Das Haus wird erst dann belegt, wenn es mindestens zur Hälfte belegt werden kann. Denn es muss beheizt und mit Strom beliefert werden. Es besteht aus zwei Teilen. Im Vorderhaus gibt es neben Büroräumen eine geräumige Wohnung für eine große Familie.
Im Rückhaus bestehen verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten für zwei, vier oder sechs Menschen. Die Erstausstattung wie Bettwäsche, Geschirr und Besteck stellt das Landratsamt. Die Flüchtlinge erhalten auch eine Monatskarte für den Nahverkehr, mit der sie etwa zum Einkauf oder zu ihnen angebotene Integrationskursen fahren können. Alles Weitere ist Sache der Kommune oder der ehrenamtlichen Helfer.
Die Ehrenamtlichen sind darauf gespannt, was auf sie zukommt. So sagt etwa Doris Helmerich, die schon Deutschunterricht gegeben hat, die Neuen sollten sich in Deutschland wohlfühlen. Martina Kleine berichtet davon, wie viel Hilfsbereitschaft sie bereits bei Auslandsreisen erfahren habe. Diese wolle sie den Ankömmlingen auch zukommen lassen.