Auf dem mit 611,5 Metern höchsten Berg im Landkreis Karlsruhe ragt er empor und belohnt denjenigen, der seine 160 Treppenstufen erklimmt, bei gutem Wetter mit einem Panoramablick über die Rheinebene bis hin zu den Vogesen.
Der Mahlbergturm zwischen den Gaggenauer Ortsteilen Moosbronn und Freiolsheim ist eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Region. Wer sich in Zukunft um das historische Bauwerk und die dazugehörige Markgrafenhütte kümmern wird, ist allerdings unklar.
Der 28,5 Meter hohe Turm befindet sich auf Gemarkung des Malscher Höhenorts Völkersbach gehört aber dem Schwarzwaldverein Karlsruhe. Dessen Vorsitzende Elfriede Maria Dahlke war in einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Völkersbacher Heimatvereins im November auf die Zukunft des Turms zu sprechen gekommen.
Bei den Gesprächen kam die Idee auf, dass der Schwarzwaldverein den geschichtsträchtigen Bau der Gemeinde Malsch schenken könnte. Im Ortschaftsrat gab kurz darauf der Völkersbacher Ortsvorsteher Norbert Koch diesen Vorschlag bekannt.
Seit der Sanierung des Turms im Jahr 2014 hatte sich Vereinsvorsitzende Elfriede Dahlke regelmäßig von ihrem Wohnort Eggenstein auf den Weg zum Mahlberg gemacht, um den Turm und die benachbarte Hütte sauber zu halten. 2022 wird sie ihr Amt als Vorsitzende des Schwarzwaldvereins Karlsruhe abgeben. Wer das Bauwerk danach sauber hält, sei ungewiss – zumal das Durchschnittsalter im Verein zwischen 60 und 70 Jahren liege.
Im Dezember habe das erste Gespräch mit dem Schwarzwaldverein stattgefunden, erklärt der Malscher Hauptamtsleiter Heribert Reiter am Donnerstag auf Nachfrage. Um abschätzen zu können, welcher Aufwand mit einer Übernahme des Turm einhergehen würde, seien Prüfaufträge vergeben worden. Zur Gebäudesubstanz, zur Beschaffenheit der Zuwegungen und dazu, wer wo welche Unterhaltungspflichten erfüllen muss.
Denn der Mahlbergturm liegt auf einer Völkersbacher Exklave, Wege zum Turm fallen aber etwa in die Zuständigkeit des Landkreises Rastatt. „Es ist schwierig, dass eine Gemeinde wie wir das einfach alleine übernimmt“, sagt Reiter. Eine Kooperation mit anderen hält er für das geeignetere Modell. Wann die Prüfergebnisse vorliegen, sei „aktuell schwer vorhersehbar“. Den Zeitraum von einem Vierteljahr, das wäre also bis Ende März, hält Reiter aber für realistisch.
Feier zum 125-jährigen Bestehen bietet Anlass zur Übergabe
Ein Anlass für eine mögliche Übergabe des Turms an einen neuen Eigentümer könnte die Feier zum 125-jährigen Bestehen sein, erklärt der Vorsitzende des Völkersbacher Heimatvereins, Peter Walter. Am 11. Juli würden Völkersbacher Vereine das Jubiläum zusammen mit dem Schwarzwaldverein auf dem Mahlberg begehen - „wenn die Bedingungen es zulassen“.
1896 erbaut, wurde der Turm gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von französischen Truppen unter Beschuss genommen. Er diente damals als Beobachtungsstation. 1961 wurde die Ruine abgetragen, bereits ein Jahr darauf stand der heutige Turm. Bisher ist er ganzjährig für Besucher geöffnet.