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Er will es nochmal wissen

Malschs Bürgermeister ist nach Zögern im Wahlkampfmodus

Bürgermeister sein und Bürgermeister bleiben – das will Elmar Himmel in Malsch. Vor der Wahl am 13. Juni rät er, nicht immer nur das Negative zu sehen. Seitenhiebe gibt er in Richtung des Gemeinderats, der oft Aufgebautes kaputt gemacht habe.

Mann vor Freibadeingang
Erhalt gesichert: Elmar Himmel erwähnte unter anderem, dass das Malscher Freibad unter ihm als Bürgermeister saniert worden ist. Foto: Rainer Obert

Am 13. Juni steht die Malscher Bürgermeisterwahl an – im Spätjahr 2020 war sich Elmar Himmel (SPD) selbst noch nicht sicher, ob er sich für eine dritte Amtszeit bewerben will. „Sicher war das nicht, ich habe wirklich überlegt“, erzählt der 53-Jährige im BNN-Gespräch. „Wenn man wie mit Legosteinen etwas aufbaut und es immer wieder kaputt gemacht wird vom Gemeinderat“, dann sei das bitter.

Im vergangenen halben Jahr habe sich die Zusammenarbeit wesentlich verbessert. „Es hat wieder Spaß gemacht“, entsprechend trete er an, um „noch einige starke Akzente zu setzen“. Unter dem Motto „Kraftvoll. Ideenreich. Kontinuierlich“. Vor acht Jahren hatte Himmel noch seine Frau als Unterstützerin an der Seite. Nach der schon einige Zeit zurückliegenden Trennung betont der Bürgermeister: „Meine Frau und meine Tochter fehlen mir.“

In der Rückschau dürfe man nicht nur Negatives sehen. „Die Villa Federbach an sich ist positiv.“ Das Bauprojekt kam schon 2017 ins Stocken, litt unter einer Kostenexplosion, mit dem Generalplaner Kappis-Kopf-Gruppe befindet man sich nach Verzögerungen und beanstandeten Baumängeln bis heute im Rechtsstreit. „Wir sollten froh sein, dass wir dort das Jugend- und Familienzentrum jetzt haben und einen schönen sechsgruppigen Kindergarten.“

Himmel: Verwaltung zu viel zugemutet

Seiner Einschätzung nach „wird uns das Ganze nach dem Rechtsstreit weniger als sechs Millionen Euro gekostet haben“. Sein Fehler sei gewesen, dass er der Verwaltung zu viel zugemutet habe. „Das ist dein Meisterstück“, habe er zum damals von Gemeindeseite zuständigen Mitarbeiter der Bauverwaltung gesagt, der betont habe, es sei zu schaffen. Er habe ihn fördern wollen.

Grundsätzlich seien alle Bauprojekte der vergangenen Jahre wichtig gewesen. „Gesicht und Struktur“ habe der Kernort durch die Kreisel sowie die Bachöffnung im Kernort erhalten, auch der neue Waaghäusel-Platz trage zur Aufenthaltsqualität bei. Die sei „klar verbessert worden“. Im Argen liege es noch in Waldprechtsweier, wo er versuche, etwa über das Förderprogramm Entwicklung ländlicher Raum neu zu gestalten und zu beleben.

Sind in kein Förderprogramm mehr rein gekommen.
Elmar Himmel, Bürgermeister Malsch

Ein Seitenhieb in Sachen Fördertöpfe geht Richtung Gemeinderat: Dass man fürs anvisierte Sanierungsprojekt Alte Schmiede/Kulturscheuer in Malsch genehmigte Fördergelder am Ende wieder zurückgegeben hat, wirke fort. „Seitdem sind wir in kein Förderprogramm mehr reingekommen.“

Gegen Dramatisierung im Fall Pfarrer Böhe

Zum Fall Pfarrer Anton Böhe und mögliche Aberkennung der 1982 verliehenen Ehrenbürgerwürde wegen Gewaltvorwürfen in dessen Zeit als Seelsorger und Lehrer will Himmel wissen: „Was ist Dramatisierung und was sind konkrete Fälle?“ Es könne sich alles noch über das Jahr 2021 hinaus ziehen.

Mehr Politiker und Gestalter als Verwalter und Behördenchef.
Elmar Himmel, Bürgermeisterkandidat Malsch

Innovative Projekte lägen ihm am Herzen, wie die Nutzung des Wärmespeichers Bühnsee. Er sei ohnehin „mehr Politiker und Gestalter als Verwalter und Behördenchef“. Ein Aushängeschild sei der Solarpark auf der ehemaligen Deponie Stützel bei Sulzbach. Himmel schwebt vor, dass die Gemeinde ein Fotovoltaik-Förderprogramm auflegt.

Das schon lange geforderte Verkehrskonzept für das zuweilen unter „Verstopfung“ leidende Malsch stehe auf seiner Prioritätenliste mit oben. Hier sei auch der Gemeinderat gefordert. „Ich kriege keine Ressourcen, dann kann ich kein Verkehrskonzept machen.“ Bei einer Stippvisite am Freibad zog Himmel eine positive Bilanz, drohte doch 2010 das Aus. Es wurde ein Förderverein gegründet und saniert.

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