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Bürger stellen Fragen

Bürgermeisterkandidaten stehen in Marxzell Rede und Antwort

400 Bürger kamen in die Pfaffenroter Carl-Benz-Halle zur zweiten Vorstellungsrunde. Von den Kandidaten waren allerdings nur Sabrina Eisele und Jörg Geffken erschienen.

Vorstellungsrunde Bürgermeisterwahl in Pfaffenrot
Unter der Leitung von Wahlausschussvorsitzendem Jürgen Kunz (am Podium) stellen sich die Bürgermeisterkandidaten Sabrina Eisele und Jörg Geffken in Pfaffenrot den Fragen der Bürger. Foto: Birgit Graeff-Rau

Über mangelndes Interesse an der Bürgermeisterwahl kann man sich in Marxzell nicht beklagen. Gut 400 Bürger kamen in die Pfaffenroter Carl-Benz-Halle zur zweiten Runde der Kandidatenvorstellung.

Allerdings erschienen nur Sabrina Eisele (CDU) und Jörg Geffken (parteilos). Timo Link (parteilos) aus Bretten hatte sich bereits am Nachmittag abgemeldet. „Aus persönlichen Gründen könne er nicht anwesend sein“, ließ er über Jürgen Kunz, Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses, wissen.

Kunz wies zu Beginn darauf hin, dass Ton- und Filmaufnahmen außer für die Presse verboten seien. Hintergrund: Kandidat Geffken hatte reklamiert, dass sein Auftritt in Burbach vom Lebensgefährten der Bürgermeisterin fotografiert worden sei.

Sowohl Geffken als auch Eisele schöpfen Redezeit nicht voll aus

Die Bilder seien inzwischen gelöscht. Eisele hatte nach Informationen dieser Redaktion kein Problem mit den Aufnahmen. Sinngemäß sagte sie, man befinde sich in einer öffentlichen Versammlung.

Nach der persönlichen Vorstellung von Eisele und Geffken – beide schöpften ihre volle Redezeit nicht aus – beantworteten sie die Fragen der Bürgerinnen und Bürger.

„Wie will die Gemeinde die hohen anstehenden Investitionen von Kindergartenneubau und Schulerweiterung stemmen?“, wollte eine Bürgerin wissen. „Wir verfügen über vier Millionen Euro liquider Mittel, mit 30 Prozent Fördermitteln können wir rechnen, der Rest muss über Fremdmittel aufgenommen werden“, so Eisele.

Aktuell liege der Schuldenstand der Gemeinde bei drei Millionen Euro. Schule und Kindergärten seien Pflichtaufgaben einer Gemeinde. Weiter gebe es noch gut einen Hektar an Gewerbeflächen, die man entwickeln und vermarkten könne.

Bei der Ausweisung von Baugebieten setze er auf das Wirtschaftlichkeitsprinzip, so Geffken. Alle Ausgaben müssten sinnvoll eingesetzt werden.

„Alle Kosten, die für die 13b-Baugebiete entstanden sind, waren das Ergebnis der Abstimmungen im Gemeinderat und wurden in den Haushalt eingestellt“, antwortete Eisele auf den Einwand einer Bürgerin. Der zweite Schritt sei vor dem ersten gemacht worden.

Abschaffung der Ortschaftsgremien war Thema

„Sind die Ortschaftsgremien noch zweckmäßig, was wollen sie für deren Abschaffung tun“, war eine weitere Frage. „Es ist ein heikles Thema, man muss genau prüfen und tiefgreifend diskutieren, wie modern und gut dieses Konstrukt noch ist“, sagte Geffken.

„Die Marxzeller Dörfer können aufgrund ihrer Topografie nicht zusammenwachsen“, so Eisele. Es brauche Ansprechpartner vor Ort. „Solange es keine bessere Alternative gibt, sollen die Ortschaftsgremien mit ihren Ortsvorstehern beibehalten werden“, so Eisele weiter. Dafür gab es kräftigen Applaus aus der Bürgerschaft.

„Ich habe noch keine rechte Begeisterung für Marxzell bei Ihnen gespürt“, so ein Einwand eines Bürgers. Geffken meinte: „Marxzell braucht einen Macher, keine überbordende Euphorie. Vielleicht ist es für Badener auch schwierig, meine norddeutsche Art der Begeisterung einzuordnen.“ Dafür hatte er die Lacher auf seiner Seite.

Später nicht mehr. Denn da stellte sich heraus, dass ein Flyer, den er in Umlauf gebracht hatte, zu 85 Prozent im vollen Wortlaut mit dem Flyer eines Kandidaten und späteren Siegers bei der Bürgermeisterwahl in Asperg 2017 übereinstimmte. Außerdem sprach er im Flyer von Asperg statt Marxzell.

Kandidat Geffken will Flyer überarbeiten

Das war einem Bürger aufgefallen, der in der Fragestunde sagte: „Da hätten Sie sich wohl etwas mehr Mühe geben müssen.“ Antwort des Kandidaten Geffken: Das sei ein Fehler, der seinem Mediengestalter passiert sei. Die Flyerversion sei ihm „durchgerutscht“. Er habe im Netz für seinen Flyer nach Formulierungen gesucht, die gut ankommen. Das Papier werde nun überarbeitet.

Um die Entwicklung auf dem Heinrich-Hall-Areal, den Umgang mit Leerständen und unbebauten Grundstücken drehten sich weitere Fragen.

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