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Wasser kommt durchs Hallendach

Eine vernünftige Dauerlösung für die Marxzeller Carl-Benz-Halle ist gefragt

Die Carl-Benz-Halle in Marxzell-Pfaffenrot ist aktuell gesperrt. Der Grund ist, dass Wasser durch die Decke kommt. Die Gemeinde will den Schaden schnell beheben. Doch es ist nicht das erste Mal seit dem Bau vor rund 50 Jahren, dass die Halle für Probleme sorgt.

Mann mit Eimern in Sporthalle
Mit Eimern und Wannen muss Hausmeister Holger Leopold von der Decke tropfendes Wasser in der Pfaffenroter Carl-Benz-Halle auffangen. Das Dach ist undicht, der akute Schaden wird derzeit repariert. Eine Komplettsanierung steht aber im Raum. Foto: Birgit Graeff-Rau

Die Carl-Benz-Halle in Pfaffenrot ist einmal mehr Sorgenkind der Gemeinde Marxzell. „Zwischen den Jahren haben wir mehrere Wasserlachen auf dem Boden entdeckt“, sagt Hausmeister Holger Leopold. An mehreren Stellen tropfte das Wasser von der Decke.

Mit allen verfügbaren Eimern und Wannen wird derzeit weiter tropfendes Wasser aufgefangen und die Halle zunächst für den Betrieb geschlossen. Eine umgehende Überprüfung der Elektrik ergab glücklicherweise keine Schäden durch das Wasser. „Als erste Ursache für den Wassereintritt konnten wir undichte Fugen auf dem Blechdach ausmachen, “ erklärt Jürgen Germann.

Er ist Fachbereichsleiter Finanzen und Infrastruktur der Gemeinde. Ob die gefundenen Schadstellen die einzigen sind, sei jedoch nicht sicher.

Dachdeckerbetrieb beseitigt akute Schäden

Als ersten Schritt beauftragte die Gemeinde einen Dachdeckerbetrieb, der derzeit den akuten Schaden behebt. „Die Fugen zwischen den Dachplatten aus Blech bestehen aus Silikon“, erläuterte David Höll, der die Arbeiten ausführt.

Silikon arbeite nun einmal und wenn es jahrelang der Witterung ausgesetzt ist, umso mehr. „Silikonfugen sind Wartungsfugen, die muss man immer im Auge behalten“, so der Fachmann. Diese Fugen wurden vor gut 15 Jahren aufgebracht, als das Dach der Halle schon einmal undicht war.

Seinerzeit musste man feststellen, dass bereits jahrelang Wasser eingesickert war, die Dämmung zerstört hatte und einen Balken faulen ließ. Zudem ergab ein Gutachten, dass beim Bau der Halle vor nunmehr rund 50 Jahren einiges nicht fachgerecht verarbeitet wurde.

Viel Geld wurde bereits in die Halle gesteckt

„Im Moment geht es darum, die Halle möglichst schnell wieder in Betrieb nehmen zu können, damit Schul- und Vereinssport wieder laufen“, so Germann. Rund 3.000 Euro wird die Behebung des akuten Schadens kosten.

„Dabei wird es aber kaum bleiben“, so der Fachbereichsleiter. Man werde jetzt einen Statiker beauftragen, der das Hallendach genauestens unter die Lupe nimmt. „Er muss sich die Eckverbindungen, die Holzbalken und -binder genau anschauen und uns ein Komplettangebot für die Sanierung des Daches vorlegen“, sagt Germann. Man habe in den vergangenen 15 Jahren bereits knapp 80.000 Euro allein in das Dach gesteckt und trotzdem nicht alles in den Griff bekommen. „Jetzt müssen wir eine vernünftige Lösung auf Dauer finden“, so Germann.

Immer nur flicken, wenn wieder einmal ein akuter Schaden auftrete, helfe nicht mehr weiter, damit schiebe man nur einen Berg vor sich her, der immer größer werde.

Auch eine Komplettsanierung steht im Raum

Wenngleich er derzeit noch nicht wisse, wie hoch die Kosten für eine Komplettsanierung sind, ganz billig werde es sicher nicht. „Ein Problem ist, dass das Dach keinen Überstand hat und Regenwasser über außen liegende Regenrohre abgeführt wird, sondern über innen liegende Rohre“, so Germann.

Dies müsse seiner Ansicht nach unbedingt geändert werden. Zudem soll geprüft und mit Zahlen unterlegt werden, ob es möglich ist, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu installieren.

„Dann wird der Gemeinderat zu entscheiden haben, ob wir das Projekt angehen können“, so Germann. Die Finanzlage der Gemeinde Marxzell ist nicht unbedingt rosig, zudem gibt es mit dem bislang noch nicht entschiedenen Thema Kindergärten eine weitere dringende „Baustelle“, die am Ende einige Millionen kosten kann.

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