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Projekt „Energiequartier Burbach“

Marxzell arbeitet an einer Strategie für den Klimaschutz

Im Marxzeller Gemeinderat wurde über Klimaschutz-Möglichkeiten gesprochen – vom Nahwärmenetz bis zum Quartierskonzept zur Wärmeversorgung. Wie soll die Umsetzung aussehen und was ist noch geplant?

Keine Sitzung: Das Pfaffenroter Rathaus, wo normalerweise der Gemeinderat tagt,  blieb am Montagabend her. Die Sitzung wurde wegen der Corona-Situation abgesagt. (Archivbild)
Im Pfaffenroter Rathaus tagte der Marxzeller Gemeinderat. Foto: Birgit Graeff-Rau

An effektiven Maßnahmen zum Schutz des Klimas führt kein Weg vorbei. Dem will sich auch die Gemeinde Marxzell nicht verschließen und möchte deshalb eine Klimaschutz-Strategie entwickeln. In der jüngsten Sitzung des Marxzeller Gemeinderates stellte Birgit Schwegle, Geschäftsführerin der Umwelt und Energieagentur (UEA) des Landkreises Karlsruhe, Möglichkeiten vor, wie man dies angehen kann.

„Nahwärmenetze zur Versorgung ganzer Wohnquartiere könnten ein Baustein sein“, erklärte Schwegle. Da ab dem Jahr 2026 der Einbau von Ölkesseln verboten sein wird, ließe sich mit dem Aufbau von Wärmenetzen die Versorgung sichern und gleichzeitig der Energieverbrauch sowie CO2-Emissionen senken. Dabei soll die Wärme außerhalb der Gebäude erzeugt und anschließend verteilt werden.

Als erster Schritt soll dazu im Ortsteil Burbach der Wärmebedarf analysiert werden. „Wir haben den Ortsteil Burbach ausgewählt, da hier auf dem Windeckareal mit dem eventuellen Bau eines Kindergartens im Zusammenhang mit der Halle ein größerer Energiebedarf entsteht“, erklärte dazu Bürgermeisterin Sabrina Eisele (CDU).

Holzhackschnitzel als Wärmequellen für die kalte Jahreszeit in Marxzell

Zusätzlich können für Neubaugebiete, bei denen ohnehin die Auflage zum klimaneutralen Bau besteht, Quartierskonzepte für die Wärmeversorgung mehrerer Gebäudeeinheiten aufgebaut werden. „Auch bei Bestandsbauten lassen sich solche Quartierskonzepte verwirklichen“, so Schwegle. Als Wärmequellen sollten Holzhackschnitzel für die kalte Jahreszeit sowie Solarthermie eingesetzt werden.

Auch wenn man aufgrund der aktuellen Lage nicht wisse, wie sich die Holzpreise entwickeln, wolle man an Holzhackschnitzeln festhalten. „Die Preise sind immerhin stabil“, betonte Schwegle. Man wolle nur Technologien anbieten, die geprüft und bewährt seien. Eine Anlage habe eine Funktionsdauer von rund 20 Jahren, bis dahin sehe man, was es Neues gebe. „Dann muss man aber nicht in jedem Haus die komplette Heizung austauschen, sondern nur an einer Stelle“, erklärte sie.

Wichtig für den Aufbau des Wärmenetzes ist, dass wir die Bürgerinnen und Bürger von Beginn an mitnehmen.
Birgit Schwegle, Geschäftsführerin Umwelt und Energieagentur

„Wichtig für den Aufbau des Wärmenetzes ist, dass wir die Bürgerinnen und Bürger von Beginn an mitnehmen“, so Schwegle. Dazu soll es Informationsveranstaltungen geben, um das grundsätzliche Interesse abzufragen.

Für die Erstellung der Quartierskonzepte gibt es für Kommunen Fördermittel von bis zu 75 Prozent der Projektsumme. Die Dauer für die Erstellung des Konzepts liege bei zwölf bis 18 Monaten, informierte Schwegle. Vom Gemeinderat gab es einstimmig grünes Licht, das Projekt „Energiequartier Burbach“ zusammen mit der UEA umzusetzen.

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