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Auf Gelände „Am Windeck“

Nach jahrelanger Debatte: Kindergarten in Marxzell-Burbach wird neu gebaut

Viele Gemeinderatssitzungen wurde in Marxzell darüber gestritten, wie es mit dem Kindergarten St. Franziskus weitergeht. Jetzt hat die Gemeinde einen Beschluss gefasst. Das wird jedoch nicht gerade günstig.

Kindergarten
Seine Tage sind gezählt: Der Kindergarten St. Franziskus in Burbach wurde 1964 gebaut. Jetzt hat die Gemeinde den Weg für einen Neubau im Ortsteil freigemacht. Foto: BNN

Der Jubel der Zuschauer in der Windeckhalle in Burbach ist groß. Er gilt dem Marxzeller Gemeinderat. Der hat sich bei seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig dafür ausgesprochen, im Ortsteil einen neuen Kindergarten auf dem Areal „Am Windeck“ zu bauen.

Insgesamt standen im Vorfeld verschiedene Varianten im Raum, wie es mit der Kinderbetreuung in Burbach weitergeht. Diese wurden im Auftrag der Gemeinde vom Büro „morlock.architekten + generalplaner“ entwickelt.

Vorausgegangen war eine über drei Jahre andauernde Debatte über die Kinderbetreuung in Marxzell, verbunden mit mehr als 20 Konzeptstudien. Diese Debatte spiegelte sich teilweise auch in der hitzigen Diskussion wider, die der einstimmigen Entscheidung vorausging.

Was lange währt, wird endlich gut.
Sabrina Eisele, Bürgermeisterin

Mit den Worten „Was lange währt, wird endlich gut“, leitete Bürgermeisterin Sabrina Eisele (CDU) den Tagesordnungspunkt ein. Sie führte aus, dass die Gemeinde einen Neubau „Am Windeck“, in unmittelbarer Nähe des Sportplatzes, favorisiert.

Zuletzt waren noch zwei weitere Varianten theoretisch denkbar: eine Sanierung des 1964 erbauten Kindergartens St. Franziskus sowie ein Neubau nahe dem Friedhof. Beide Varianten fielen jedoch bereits bei früheren Sitzungen bei den Gemeinderäten aus diversen Gründen durch.

Auch daher sollte es die Variante „Am Windeck“ werden. Laut dem Büro „morlock.architekten + generalplaner“ ist ein fünfgruppiger Kindergarten geplant. Allerdings votierten die Gemeinderäte auch dafür, den Bedarf zu prüfen und gegebenenfalls einen viergruppigen Kindergarten mit der Möglichkeit zu einem späteren Ausbau zu bauen.

Die Kosten für den Neubau taxierte das Planungsbüro zuletzt auf rund 4,5 Millionen Euro. Und das ist auch der größte Kritikpunkt, den die Gemeinderäte bei der Sitzung hatten. „Wie ist das finanzierbar?“, wollte etwa Norbert Waas (Marxzellplus) wissen. Darauf fand Kämmerer Jürgen Gehrmann überraschend deutliche Worte.

Der Kindergartenneubau werde „hauptsächlich über Kredite finanziert“. Schon jetzt sei die Gemeinde mit rund 3,1 Millionen Euro verschuldet, weshalb Gehrmann zusammenfasste: „Natürlich wird das spannend, wenn es ans Abbezahlen geht.“ Auch für die geplante Neukonzeption der Schulstruktur werden noch Kosten in Millionenhöhe erwartet.

Es brauche ein gutes Finanzierungskonzept, damit die Neuverschuldung auch von der Rechtsaufsicht genehmigt werde. Dennoch machte Gehrmann klar, dass es keine andere Lösung als den Neubau geben könne. Und dem folgten schließlich die Gemeinderäte auch einstimmig.

Neubau könnte Anfang 2024 beginnen

Mit dem Neubau des Kindergartens „Am Windeck“ könnte Anfang 2024 begonnen werden. Eine mögliche Fertigstellung könnte Anfang/Mitte 2025 erfolgen. Laut Gehrmann allerdings nur, „wenn alles ganz gut läuft“.

Dem Applaus der Zuschauer auf das einstimmige Abstimmungsergebnis folgte sogleich die Gratulation der Bürgermeisterin: „Dann freue ich mich und beglückwünsche die Eltern.“ Auch der Elternbeirat goutierte die Entscheidung: „Wir freuen uns über den Beschluss. Aber wir hoffen auch, dass bis zum Spatenstich nicht wieder 3,5 Jahre vergehen“, sagte Christine Bongarts im Namen des Burbacher Kindergarten-Elternbeirats direkt im Anschluss an den Entscheid.

Im Vorfeld der Sitzung am Dienstagabend gab es eine Demonstration für einen neuen Kindergarten. Nicht zum ersten Mal. Rund ein Jahr lang machten Burbacher Eltern vor zahlreichen Gemeinderatssitzungen mobil, um auf ihr Anliegen hinzuweisen. Wie sich nun zeigte, offenbar mit Erfolg.

Unklar scheint indes noch, was mit dem bestehenden Kindergarten in absehbarer Zeit passieren soll. Grundsätzlich sei laut Bürgermeisterin Eisele ein Verkauf zur Refinanzierung gut. Vorher müssten allerdings Gespräche mit der Kirche geführt werden, der das Gelände zur Hälfte gehört.

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