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Schnappatmung im Fahrzeugmuseum

Oldtimer-Freunde treffen sich in Marxzell: Da staunt auch der Mann aus San Francisco

Das Fahrzeugmuseum Marxzell ist eine Station beim bundesweiten Treffen des BMW-Coupe-Club. Der Besuch sorgt für Begeisterung.

gelber BWM
Knallgelb und sauschnell: Wenn das kein Gesprächstoff beim Treffen des BMW-Coupe-Clubs ist. Gesprächsstoff ist aber auch das sehenswerte Fahrzeugmuseum Marxzell – eine Station der ausgiebigen Ausfahrten. Foto: Klaus Müller

Die Kölnerin Marion Baum bekommt unmittelbar nachdem sie das Fahrzeugmuseum Marxzell betreten hatte, wie sie selbst sagt, Schnappatmung. „Erschlagen“, das aber aufs Angenehmste und vom „Flair des Museums“ hin und weg, fühlt sich Thorsten Gerdes aus dem Sauerland. Und Don aus San Francisco ist gerade noch in der Lage, ein „absolutely great“ über die Lippen zu bringen.

Dass die Drei, und nicht nur die, an Oldtimern einiges gewöhnt sind – und dann dennoch staunend im Fahrzeugmuseum stehen – lässt sich an ihrer motorisierten Vorliebe erkennen: Sie sind Fans, Besitzer, Liebhaber, Pfleger von BMW-Coupes. Nein, nicht von irgendeinem Coupe. Erst recht nicht vom wohl (heutzutage) bekanntesten, dem 635er, sondern von den Vorgängermodellen wie den 2800 CS oder den 3.0 CSi oder CSL.

Es ist wichtig, in welchem Jahr das Auto produziert wurde

Die offizielle Werksbezeichnung ist übrigen E9. Okay, jetzt mal all den technischen Sprachduktus beiseitegeschoben, handelt es sich um BMW-Coupes, die zwischen 1968 und 1975 von den Bändern liefen. Darauf, auf diese Jahrgangszeitspanne, legt der bundesweit tätige BMW-Coupe-Club mit Sitz in Duisburg Wert.

Alljährlich wird in unterschiedlichen Regionen eine mehrtägige Ausfahrt angeboten. Diesmal waren das Albtal und der hiesige Schwarzwald dran. „Bis zu 70 Fahrzeuge machen mit“, berichtet Bernd Mader aus Karlsruhe, der mit einigen wenigen Mitstreitern federführend das Coupe-Treffen organisierte.

Eine Station war eben das Fahrzeugmuseum in Marxzell. „Wir haben es für den Nachmittag angemietet. Mit Kaffee und Kuchen“, so Mader weiter. Übernachtet wird übrigens in Bad Herrenalb. Von dort werden unterschiedliche Ziele angefahren.

Persönliche Bindung zu den Autos ist von großer Bedeutung

Dass die Teilnehmer aus ganz Deutschland kommen, wird schnell beim Blick auf die Nummernschilder deutlich. Und wer es noch nicht wusste: Die Liebe zu solch einem speziellen Fahrzeug ist oftmals verbunden mit einer persönlichen Geschichte. Zum Beispiel die von Stefan Wedel aus Karben bei Frankfurt: „Als Fünfjähriger war ich mit dabei, als mein Opa ein Autohaus eröffnete. Ich saß in einem mit Bällen gefüllten Kofferraum eines BWM-Coupes. Das Bild erschien in der Zeitung.“

Jahre später, zum 50., schenkte er sich dann solch einen 3.0 CSi. „Als Reminiszenz an damals.“ Nebenbei: Der Kauf hat sich gelohnt. Inzwischen ist sein Oldie doppelt so wertvoll wie beim Kauf vor wenigen Jahren.

Nee, das Auto ist für mich keine Kapitalanlage, sondern eine zum Spaß und zur Freude.
Thorsten Gerdes, Oldtimer-Fan

In die Form des Coupes hat sich Sauerländer Gerdes verliebt. „Nee, das Auto ist für mich keine Kapitalanlage, sondern eine zum Spaß und zur Freude“, verrät er. Oder Don, der Mann aus San Francisco. Er restauriert die Coupes. Andreas Stefan aus Butzbach konnte sich „jetzt endlich“ das Lieblingsauto seiner Kindheit, den 3.0 CSi, leisten.

Und da soll noch einer sagen, vor allem nicht im Automuseum Marxzell, ein Auto sei nur ein Fortbewegungsmittel. Hat übrigens keiner gesagt. Wie auch – bei um sich greifender Schnappatmung.

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