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Else Spiesberger aus Auerbach

Mit 96 Jahren geht diese Karlsbaderin fast jeden Tag zum Schwimmen ins Freibad

Aufs Altenteil? Daran denkt Else Spiesberger aus Auerbach nicht. Die rüstige Seniorin war im Sommer fast täglich Schwimmen, ein neues Auto sucht sie obendrein.

Leute am Beckenrand
Blumen für die fitte Schwimmerin: Else Spiesberger mit Bürgermeister Jens Timm und Schwimmmeister Moritz Schroth im Langensteinbacher Freibad. Foto: Gemeinde Karlsbad

In ihrer Altersklasse dürfte es kaum Nachahmer geben. An nicht weniger als 80 Tagen in diesem Sommer zog Else Spiesberger mit ihren mittlerweile 96 Jahren jeweils eine Dreiviertelstunde ihre Bahnen im Karlsbader Freibad. „Leider mussten die Öffnungstage coronabedingt reduziert werden, sonst wäre ich sicher, wie in den zurückliegenden Jahren, auf über 100 Besuche gekommen“, erzählt Else Spiesberger, der man im Gespräch ihr Alter kaum glauben mag.

Sie ist topfit. „Es hat mich schon sehr gefreut, als Bürgermeister Jens Timm an meinem 80. Schwimmtag mit einem Blumenstrauß am Beckenrand stand“, erzählt sie über die kommunale Überraschung.

28 Mal das Deutsche Sportabzeichen abgelegt

Der Sport als Freizeitbeschäftigung hat die Auerbacherin ein Leben lang begleitet. Schließlich hat sie 28 Mal das Deutsche Sportabzeichen, mit 83 Jahren zum letzten Mal beim SV Langensteinbach, erworben. Die gebürtige Mannheimerin hat mit sieben Jahren das Schwimmen erlernt.

„Wir haben am Neckar-Kanal gewohnt, an dem wir oft spielten. Meinem Vater war es wichtig, dass alle sechs Kinder sehr früh Schwimmen lernten, damit nichts passieren kann“, erzählt Else Spiesberger. Stolz zeigt sie das Original ihres Freischwimmer-Ausweises aus dem Jahre 1936, ausgestellt vom städtischen Hallenbad Mannheim.

Keine Probleme im Haushalt, nur eine Hilfe für den Garten

Die diplomierte Übersetzerin kaufte 1980 mit Ihrem Ehemann, der bereits vor 28 Jahren verstarb, in Auerbach ein schmuckes Einfamilienhaus. Den Haushalt könne sie nach wie vor selbst besorgen, für den Garten in Hanglage habe sie eine Hilfe, gleichzeitig gibt es sehr hilfsbereite Nachbarn. Schließlich kommen die entfernt wohnenden beiden Kinder nur zu Besuch.

Wenn man in Auerbach wohnt, sollte man ein Auto haben.
Else Spiesberger, Schwimmerin aus Leidenschaft

„Mein größtes Problem derzeit ist allerdings, dass der 22 Jahre alte VW Golf schlapp macht. Jetzt muss ich mit bald 97 Jahren kurzfristig nach einem vergleichbaren fahrbaren Untersatz mit Automatikschaltung suchen. Wenn man in Auerbach wohnt, sollte man schon allein für den Einkauf ein Auto haben“, meint die agile Seniorin. Und sie meint es wirklich ernst. Nach ihrer Pensionierung in der amerikanischen Schule in Karlsruhe vor vielen Jahren setzte sie sich nicht zur Ruhe, sondern gab noch viele Semester Englischunterricht bei der Karlsbader Volkshochschule. Auch das ist eine Facette von Else Spiesberger.

Tageszeitung eine wichtige Lektüre

Auch im hohen Alter erfreut sich die Auerbacherin körperlich wie geistig einer beeindruckenden Fitness. Ob Politik, Gesellschaft oder Kultur, alles wird tagesaktuell verfolgt, und über Trumps politische Eskapaden kann sie humorvoll berichten. „Wichtig ist für mich die regelmäßige Lektüre der Tageszeitung.

Seit wir in Karlsbad zugezogen sind, liegt jeden Morgen die BNN auf dem Kaffeetisch. Über mein Alter zu philosophieren, macht wenig Sinn. Es kommt wie es kommt, wie Gott es bestimmt“, meint die sympathische Mitbürgerin. In Sachen Corona-Pandemie, der man einfach nicht entfliehen könne, wünscht sie sich, dass sich die Menschen aller Generationen an die Hygiene- und Abstandsregelungen halten, wie dies beispielsweise weitgehend im Langensteinbacher Schwimmbad der Fall war.

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