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Jahresrückblick - Januar bis März

Motor im Mietwohnungsbau: die Ettlinger Stadtbau und ihre Projekte

Ehrgeizige Ziele verfolgt die Stadtbau auf dem Ettlinger Mietwohnungsmarkt. Am Festplatz sind 70 Wohnungen fertig, auf dem alten Feuerwehrgelände geht´s weniger zügig voran als geplant.

Mann in Wohngebiet
Das mehrjährige Projekt der Stadtbau am Ettlinger Festplatz. Nicht so gut läuft es auf dem alten Feuerwehrgelände. Foto: Werner bentz

Für die Stadtbau, die einzige kommunale Baugesellschaft in Ettlingen, liegen Licht und Schatten im Jahr 2021 nah beieinander. Da ist das Großprojekt Bebauung des Festplatzes, das sich erfolgreich dem Ende zuneigt. Da ist aber auch die neuerliche Verzögerung auf dem seit vielen Jahren brachliegenden ehemaligen Feuerwehrgelände, ein „Filetstück“ in der Innenstadt.

Hier wie dort geht es um bezahlbare Mietwohnungen. Die sind in Ettlingen seit Jahren Mangelware, worunter vor allem Familien und Menschen mit kleinem Einkommen leiden.

Die nicht an Gewinnmaximierung interessierte Stadtbau GmbH sieht ihren Auftrag daher darin, „für eine Entspannung auf dem Mietwohnungsmarkt zu sorgen“, so ihr Geschäftsführer Steffen Neumeister.

Rechtsstreit mit dem Architekten

Im Frühjahr ist der Abriss der alten Feuerwehr-Gebäude beendet und eigentlich sollen zeitnah die Baumaschinen anrollen. Die Stadtbau will auf dem Areal, das sie schon vor längerer Zeit von der Stadt gekauft hat, unter anderem rund 40 Mietwohnungen und ein Bürogebäude errichten und fast 30 Millionen Euro investieren. Doch ein Streit zwischen ihr und dem beauftragten Architekten beeinträchtigt den Fortgang der Dinge. Der Planer liefert einen nicht genehmigungsfähigen Bauantrag, die Stadtbau entscheidet sich dafür, „die Pferde zu wechseln“, also einen anderen Architekten zu nehmen.

Neumeister, der zunächst von „wenigen Monaten“ Zeitverlust spricht, weiß inzwischen, dass mit einem Abschluss des Projektes erst 2024 zu rechnen ist und damit deutlich später als geplant. Denn es müssen auch noch Altlasten von einer vormaligen Tankstelle beseitigt werden, ehe als erster Schritt der Tiefgaragenbau erfolgen kann. Probebohrungen werden seit dem Herbst gemacht. „Unser Hauptproblem ist, dass die Deponien, die belasteten Aushub annehmen, voll sind und wir nicht wissen, wohin damit“, lässt Neumeister Ende des Jahres wissen.

Festplatzprojekt ist abgeschlossen

Besser läuft es für die Stadtbau auf dem Festplatz, wo sie ebenfalls für einen zweistelligen Millionenbetrag knapp 70 Wohnungen realisiert. Menschen jeden Alters interessieren sich für das „Wohnen im Generationenpark“, zu dem auch eine von der Stadt 2021 fertiggestellte Kita gehört. Als Träger wählt sie die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Ettlingen aus. 25 Prozent der Wohnungen auf dem Festplatz sind Sozialwohnungen – so gibt es die Stadt hier wie auf dem vormaligen Feuerwehrareal vor.

Die Bewerberliste ist lang: Auf die 70 Wohnungen kommen 400 Interessenten. Attraktiv macht das Wohnen neben der Zentrumsnähe ein eigens angelegter Quartiersplatz als Treffpunkt. Ein gut durchmischtes Wohngebiet sorge dafür, dass „soziale Brennpunkte verhindert werden“, ist der Stadtbauchef überzeugt. Er sagt aber auch: „Wir können nicht nur günstig bauen. Wer im Penthouse wohnt, muss halt mehr bezahlen.“

Seit 2015 mehr Wohnungsbau als Sanierungen

Erst seit 2015 engagiert sich die 50 Jahre alte Stadtbau vermehrt im Wohnungsbau, zuvor ist ihr Fokus auf die Sanierung gerichtet. 450 Wohnungen hat sie im Bestand, in wenigen Jahren sollen es fast doppelt so viele sein. Denn das Unternehmen, das weniger als 20 Mitarbeiter beschäftigt, will bis 2030 insgesamt 300 zusätzliche Wohnungen in Ettlingen gebaut haben – in der Kernstadt und den Stadtteilen.

Das sei zwar ein sportliches Ziel, „ich gehe aber davon aus, dass das zu schaffen ist“, sagt Neumeister. Er freue sich jedes Mal, wenn ein Wohnungsbauprojekt abgeschlossen sei und er erstmals den Schlüssel dort herumdrehen könne. Und ihm gefällt der Spruch, den eine Stadträtin vor einigen Monaten kreierte: „Wohin man schaut, die Stadtbau baut.“

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